Der bekannteste TV–Container öffnet wieder seine Pforten: 16 Kandidatinnen und Kandidaten wollen sich 100 Tage von «Big Brother» von Kameras begleiten lassen. Am Ende winkt eine Siegprämie von 100.000 Euro. Ab Montag (4. März) startet die neue Staffel des Reality–Formats auf Joyn, um 20:15 Uhr wird Jochen Schropp (45) dann «Big Brother live – Der Einzug» in Sat.1 präsentieren. 2020 ging die Show, die mit «Promi Big Brother» einen erfolgreichen Ableger hat, letztmals mit einer «Normalo»–Staffel auf Sendung. Besonders in seinen Anfängen konnte das Format nach der Ausstrahlung für die Kandidatinnen und Kandidaten ein Karrieresprungbrett sein.
Die Idee des Formats stammt von der Produktionsfirma Endemol Entertainment, die die Show im Jahr 1999 zum ersten Mal in den Niederlanden präsentierte. Die Show, bei dem sich Teilnehmer freiwillig in ein Fernsehstudio sperren lassen und um eine Siegprämie kämpfen, startete in Deutschland bereits im Jahr 2000.
Jürgen Milski und Zlatko Trpkovski
Die erste «Big Brother»–Staffel sorgte für viel Aufsehen. Neben Gewinner John Milz, der den Container mit 250.000 DM verliess, gelangten insbesondere der Zweitplatzierte Jürgen Milski (60) und die Teilnehmer Zlatko Trpkovski (48), Sabrina Lange (56) und Alex Jolig (61) am Ende der Show zu grosser Bekanntheit. Neben dem Titelsong «Leb» der Boyband Die 3. Generation konnten Milski und Trpkovski mit ihrer Single «Grosser Bruder», die Platz eins der Charts erreichte, in Erinnerung bleiben.
Milski nutzte die Show als Karrieresprungbrett und ist bis heute als erfolgreicher Sänger und Moderator tätig. Er liess nach «Big Brother» beinahe keine TV–Show aus und nahm unter anderem am Dschungelcamp, «Let's Dance» oder dem «Kampf der Realitystars» teil. 2023 feierte er bei «Promi Big Brother» sein Container–Comeback und wurde Elfter. Trpkovski gelang zuvor bereits 2019 ein kurzes Comeback im Promi–Spin–off. Danach verschwand er aber wieder von der öffentlichen Bildfläche.
Sabrina Lange und Alex Jolig
Die «BB»–Viertplatzierte Sabrina Lange veröffentlichte nach ihrem Auszug ebenfalls Musik und ging mit eigenem Comedy–Programm auf Tour. 2019 liess sich die ehemalige Dachdeckerin erneut im Reality–TV blicken und nahm am «Sommerhaus der Stars» teil. Mit Partner Thomas Graf von Luxburg belegte sie damals den dritten Platz.
Der Sechstplatzierte der ersten Staffel, Alex Jolig, machte im TV–Container mit einer Liebelei auf sich aufmerksam. Nach dem Auszug landete der damalige Gastronom mit der Single «Ich will nur dich» in den Charts und betätigte sich als Schauspieler. Zudem gelangte er erneut mit seinem Liebesleben in die Schlagzeilen: Aus einer sechsmonatigen Liaison mit Jenny Elvers (51) ging Sohn Paul (22) hervor. Gemeinsam mit Elvers nahm er 2022 in der Reality–Show «Prominent getrennt» teil und zeigte sich mit ihr freundschaftlich verbunden. Mit Ehefrau Britt, die er 2012 heiratete, hat Jolig, der auch als Künstler tätig ist, eine Immobilienfirma für Luxusanwesen auf Mallorca, wo das Paar heute hauptsächlich lebt.
Hanka Rackwitz und Kader Loth
Auch in der zweiten Staffel konnten die Gewinnerin Alida–Nadine Kurras (46) samt Mitstreiter wie Hanka Rackwitz (geb. 1969), Christian Möllmann (51) oder Harry Schmidt (64) den Container–Ruhm, wenn auch zeitlich begrenzt, für sich nutzen. Kurras moderierte nach ihrem Sieg für «9Live» und die ProSieben–Sendung «Das Geständnis». In der neunten «Big Brother»–Staffel war sie als Aussenreporterin tätig. In den vergangenen Jahren wurde es ruhig um die «BB»–Gewinnerin, die Mutter einer Tochter ist und für einen Teleshopping–Sender arbeitet. Im Mai 2023 erklärte sie in einem RTL–Interview, dass sie sich aufgrund der Krebserkrankung ihres mittlerweile verstorbenen Vaters zurückgezogen hatte: «Man lernt in solchen Momenten, dass andere Dinge wichtiger sind, als in den Medien herumzuhopsen.»
Hanka Rackwitz verliess in Staffel zwei nach 56 Tagen den Container. Danach sah man sie in der VOX–Doku «mieten, kaufen, wohnen» als Maklerin und im Dschungelcamp. In der elften Staffel von «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» belegte sie Platz zwei. In TV–Interviews ging sie auch immer wieder offen mit ihren Angst– und Zwangsstörungen um. Seit einigen Jahren hat sie sich aus dem Showbusiness zurückgezogen.
2004 konnte Kader Loth (51) in Staffel fünf ihren Weg zu einer TV–Karriere ebnen. Nach der «Big Brother»–Teilnahme folgten zahlreiche Fernsehjobs. Kurze Zeit nach dem Container nahm sie am Reality–Format «Die Alm» (2004) teil und wurde nach drei Wochen zur «Alm–Königin» gekürt. Das gleiche Konzept, nur eine andere Kulisse, gab es für das Model dann im Jahr darauf, mit der ProSieben–Show «Die Burg». 2013 wurde sie Kandidatin in der Reality–Sendung «Wild Girls – Auf High Heels durch Afrika» und 2017 verliess sie das RTL–Dschungelcamp als Fünftplatzierte. 2021 trat sie dann für RTLzwei zum «Kampf der Realitystars» an. 2022 ging es mit Ehemann Ismet «Isi» Atli ins «Sommerhaus der Stars» und 2023 zu «B:Real» und «Temptation Island V.I.P.».
Sascha Sirtl und Cedric Beidinger
Bis 2011 folgte jedes Jahr eine weitere «Big Brother»–Staffel. Nach vier Jahren Pause kehrte der TV–Container im Herbst 2015 auf den Bildschirm zurück, dieses Mal beim Sender sixx. Mit 92 Tagen ist es die bis dato kürzeste Staffel des Formats. Den umgekehrten Rekord hält bis heute die fünfte Staffel, in der Sieger Sascha Sirtl (46) für eine Million Euro 365 Tage im Container wohnte. Der TV–Star, dessen Zwillingsbruder «Köln 50667»–Star Jay Sirtl ist, zog in der neunten «BB»–Staffel noch einmal ins Haus und nahm 2023 am «Kampf der Realitystars» teil und belegte den zweiten Platz.
In den weiteren Staffeln konnten nur wenige Kandidatinnen und Kandidaten das Format noch für eine Karriere in der Öffentlichkeit nutzen. Bestmöglich konnte wohl Cedric Beidinger (30), der 2020 die Show gewann, die Chance noch auskosten. Danach war das Fitnessmodel als Assistent von Claudia Obert (62) im TV präsent und nahm an Shows wie «#CoupleChallenge», «Ex On The Beach» oder «Forsthaus Rampensau» teil.
In den Jahren verwischten zudem immer mehr die Grenzen zwischen dem regulären «Big Brother» und der Promi–Variante. So zogen Patricia Blanco (53) und Iris Klein (56) schon in beide «BB»–Häuser.