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Interview zum Comeback

Blue: Die Boyband über Familie, falsche Freunde und Nervosität

Nach sieben Jahren Funkstille wagt die britische Boyband Blue ihr Comeback. Im Interview verraten sie, wie es ihnen im Familienleben gefällt, woran man echte Freunde erkennt, was sie durch Corona gelernt haben - und was ihnen in Hinblick auf die kommende Tour Sorgen macht.

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Die Boyband Blue setzt nach sieben Jahren mit neuem Album und Tour zum Comeback an.
Die Boyband Blue setzt nach sieben Jahren mit neuem Album und Tour zum Comeback an. Alice Backham

«Out of the blue» ist die Boyband Blue nach sieben Jahren Funkstille zurück. Die neue Single «Haven't Found You Yet» ist bereits draussen, das neue Album «Heart & Soul» erscheint im September, gefolgt von einer UK-Tour. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verraten Antony Costa (40), Duncan James (44), Lee Ryan (38) und Simon Webbe (43), wie sich ihre Leben verändert haben, was die negativen Seiten des Ruhms sind und was sie in Hinblick auf die kommende Tour wirklich nervös macht.

Eure neue Single heisst «Haven't Found You Yet» (Deutsch: «Habe dich noch nicht gefunden»). Seid ihr immer noch auf der Suche oder seid ihr glücklich?

Lee: Glück ist kein Ort, es ist eine Reise und wir leben diese Reise und geniessen sie.

Simon: Wir haben jetzt alle Familien mit Kindern, es ist eine andere Welt. Und es ist schön, an diesen Punkt zu kommen und unsere Familie und die Jungs zu haben.

Duncan: Ich bin am glücklichsten, wenn ich mit den Jungs zusammen bin und wir tun, was wir lieben. Wir haben so ein Glück, das 20 Jahre später immer noch zu machen und durch die Welt zu reisen. Ich liebe es.

Antony: Glück ist meine Familie und natürlich die Jungs.

Wie sieht es mit der Liebe aus? Habt ihr jemanden?

Duncan: Ich bin seit über drei Jahren in einer Beziehung mit meinem Partner Rodrigo. Er lebt in Belgien, aber wir sehen uns ziemlich regelmässig.

Lee: Ich bin verheiratet und habe ein kleines Baby und ich liebe es nachhause zu kommen, weil wir so oft durch die Welt touren.

Simon: Ich bin nun schon seit fast vier Jahren verheiratet, verrückt wie schnell die Zeit vergeht. Und wir haben ebenfalls ein Baby, das jetzt ein Jahr alt ist. Also lebe ich in einer Welt, in der es viel um Essen und wenig um Schlafen geht.

Antony: Ich habe meinen Partner und unsere Mädchen, sie werden schnell gross.

Hat euer Erfolg eure Leben auch negativ beeinflusst?

Simon: Ja natürlich, aber in einer Art Lernkurve. Das Leben ist voll mit lehrreichen Momenten - und man muss kein Promi sein, um das zu erleben.

Antony: Ruhm und Erfolg bringen Freunde mit sich, die mit dir zusammen sein wollen wegen dem, was du ihnen bieten kannst und wenn du damit aufhörst, verschwinden sie.

Duncan: Wir achten darauf, wer um uns herum ist, wenn wir ein neues Album veröffentlichen oder eine neue Tour machen und wir gucken, wer zwischen den Alben bei uns ist, wenn es ruhiger ist. Das sind oft zwei unterschiedliche Gruppen.

Lee: Du musst die Vorteile mit den Nachteilen nehmen. Das Leben kann nicht immer eine Schüssel voller Erdbeeren sein.

In einer Band läuft nicht immer alles glatt - über welche Themen streitet ihr euch?

Duncan: Wir streiten nicht - niemals. Es ist nicht in unserer DNA, wir sind wie vier Brüder und respektieren die Meinung der anderen. Wir sind nicht wie diese Bands, wo es einen Anführer gibt, wir führen alle gleichberechtigt und hören aufeinander. Das ist der Grund warum wir nach all den Jahren immer noch zusammen sind.

Um euer 20-Jähriges zu feiern, werdet ihr Ende des Jahres durch UK Touren. Seid ihr nervös?

Simon: Wir waren im Mai in Dänemark und haben vor 40.000 Leuten gespielt und nach den ersten paar Songs wurde mir klar, wie ausser Form ich bin. Am folgenden Montag begann ich mit meiner Diät. Ich meine, ich habe wegen Covid 12 Kilo zugenommen. Es ist Zeit für ein neues Fitnessprogramm und um wieder in Form zu kommen.

Lee: Die Stimme ist ein Muskel wie jeder andere im Körper und stell dir vor, wie hart es wäre, wenn Fussballer zwei Jahre lang nicht gespielt hätten und dann wieder in der ersten Liga spielen müssten. Es gibt viel zu tun, um wieder zu höchster stimmlicher Fitness zu gelangen.

Antony: Ich bin aufgeregt, ich würde nicht nervös sagen. Ich bin glücklich zu arbeiten und wieder das zu tun, was ich liebe.

Duncan: Ich muss mir den Text merken! Ich bin schrecklich darin, mein Gedächtnis ist furchtbar und manchmal schaue ich zu den Jungs auf der Bühne nach Hinweisen, um mich an meinen Text zu erinnern. Das wird mir auf dieser Tour nicht gelingen, also muss ich daran arbeiten.

Gibt es alte Hits, die ihr nicht mehr hören könnt?

Antony: Es gibt keine Tracks, die wir aktiv meiden, verschiedene Songs haben unterschiedliche Bedeutungen für uns und einige sind positiv und andere weniger. Ich bin zum Beispiel kein grosser Fan von «Curtain Falls», da es mich daran erinnert, als wir 2005 aufhörten, aber die Fans lieben es, also machen wir es.

Die Tour sollte eigentlich 2021 stattfinden und wurde wegen Covid abgesagt. Wie hat die Pandemie eure Leben beeinflusst?

Antony: Hausunterricht! Ich musste lernen, wie ich meine Mädchen zu Hause unterrichte, und alles, was ich sagen kann, ist, dass ich grossen Respekt vor unseren Lehrern da draussen habe. Wie sie diesen Job jeden Tag machen, weiss ich nicht.

Duncan: Es hat die ganze Welt beeinflusst! Aber für uns persönlich bedeutete es, das, was wir lieben, zum Stillstand zu bringen, und das war schwer zu akzeptieren.

Simon: Ja, aber es gab uns auch die Gelegenheit, an einem Album zu arbeiten, wenn auch langsam, also denke ich, man muss das Positive darin sehen, ich habe auch jeden Tag Zeit mit meinem neuen kleinen Mädchen verbracht und hätte in normalen Zeiten viel davon durch die Arbeit verpasst.

Habt ihr etwas von der Pandemie gelernt?

Lee: Ja, nimm nichts als selbstverständlich hin.

Alle: Kann man nicht besser sagen.

Von spot on news AG am 27. Mai 2022 - 19:00 Uhr