Britney Spears (41) packt gnadenlos aus. Schon seit einigen Wochen sorgt die US–Sängerin mit ihrer neuen Autobiografie «The Women in Me» täglich für neue Schlagzeilen – dabei ist das Buch erst seit dem heutigen 24. Oktober offiziell auf dem Markt. Auf fast 300 Seiten und insgesamt 49 Kapiteln schildert Spears nach langer Zeit nun ihre Sicht der Dinge...
Widmung an ihre Söhne und Ghostwriter
Vorab: Ehe man die Schock–Enthüllungen der Sängerin in dem Buch aufschlägt, ist auf den ersten Seiten die Widmung an ihre Söhne Sean Preston (18) und Jayden James (17) zu lesen: «Für meine Jungs – ihr seid die Liebe meines Lebens.» Beim Verfassen ihrer Autobiografie soll sie Unterstützung von einem Ghostwriter bekommen haben. Bei diesem soll es sich um den US–Journalisten Sam Lansky (35) handeln, der unter anderem schon für das «Time»– und «New York»–Magazin geschrieben und Promis wie Madonna (65), Nicki Minaj (40) oder Adele (35) interviewt hat. Diese Fakten brachten sie gemeinsam zu Papier.
Harte Kindheit im Rampenlicht
Dass ihre Kindheit im Rampenlicht alles andere als einfach für die Sängerin gewesen ist, ist für die meisten nicht neu. Was jedoch mit dem Inhalt des Buches noch einmal deutlich wird, unter welchem enormen Druck die Sängerin seit ihrem Teenageralter gestanden haben muss. In einer Passage beschreibt sie laut «People»–Magazin etwa, wie sie als gerade einmal elfjähriger Kinderstar des Mickey Mouse Clubs ins Rampenlicht kam.
Als «Bootcamp für die Unterhaltungsindustrie» bezeichnet sie die Kindershow und enthüllt eine zwiespältige Sichtweise darauf: Einerseits sei es «der Traum jedes Kindes» gewesen. Andererseits «war es ausgesprochen harte Arbeit: Bis zu 30 Mal wiederholten wir Choreografien und versuchten, jeden einzelnen Schritt perfekt zu machen». Es sei schwer zu erklären, wie schnell sie sich vom kleinen Mädchen, dann zu einem Teenager und schliesslich zur Frau entwickeln musste. Die Sehnsucht nach einem «normalen Leben» wuchs...
Die Fehde von Britney Spears und Justin Timberlake
Eine Person, die in Spears' Buch alles andere als gut wegkommt, ist unter anderem Justin Timberlake (42). Mit dem Sänger war sie in den 2000er–Jahren insgesamt drei Jahre liiert, kennengelernt hatten sich die beiden aber deutlich früher im Mickey Mouse Club, wo es bei einem nächtlichen «Wahrheit oder Pflicht»–Spiel zu ihrem ersten Kuss gekommen sein soll. 2000 gaben sie dann im Rahmen der MTV Video Music Awards ihr Pärchen–Debüt. Nach weiteren öffentlichen Auftritten, Schlagzeilen und Affären–Gerüchten kam es 2002 zur Trennung – angeblich habe Timberlake mit ihr per SMS Schluss gemacht, wie sie nun behauptet. Sie sei «am Boden zerstört» gewesen, habe «monatelang kaum sprechen» können. Sie wirft ihm ausserdem vor, sie betrogen zu haben.
Schon vor wenigen Tagen wurde durch Vorabausschnitte ihres Buchs bekannt, dass Spears von Timberlake angeblich schwanger gewesen sei. Er habe sie dann zu einer Abtreibung überredet, behauptet sie. «Wenn es mir allein überlassen worden wäre, hätte ich es nie getan. Doch war sich Justin so sicher, dass er kein Vater werden wollte.» Noch immer lasse sie dieser Moment vor über 20 Jahren nicht los: «Bis heute ist es eines der qualvollsten Dinge, die ich je in meinem Leben erlebt habe.»
Madonna war ihre «Mentorin»
Spears habe länger gebraucht, um die Trennung von Timberlake zu überwinden: «An den meisten Tagen konnte ich mich nicht einmal dazu aufraffen, eine Freundin anzurufen», schreibt sie. Dann habe sie von keiner Geringeren als Madonna Besuch in ihrer New Yorker Wohnung bekommen. «Madonnas ausserordentliches Selbstvertrauen half mir, vieles in meiner Situation mit anderen Augen zu sehen.» Spears glaubt, Madonna habe «intuitiv gespürt», was die Sängerin gerade durchmachte. Madonna sei wie eine «Mentorin» für sie gewesen. Sie habe Spears auch an die jüdische Mystik der Kabbala herangeführt, woraufhin sich Spears einen der 72 Namen Gottes auf Hebräisch hat in den Nacken tätowieren lassen.
Die Liebschaften mit Colin Farrell, Jason Alexander und Kevin Federline
Nach dem Liebes–Aus mit Justin Timberlake folgten eine Reihe neuer Liebschaften bei Britney Spears. Über ihre Liaison mit Colin Farrell (47) vor etwa 20 Jahren schreibt sie laut «E! Online», dass es wie eine «Rangelei» gewesen sei. «Wir fielen übereinander her und kämpften so leidenschaftlich, als wären wir in einer Strassenrangelei.» Ihre offenbar sehr leidenschaftliche Affäre soll zwei Wochen lang angedauert haben, Farrell stritt die Liebschaft damals ab.
2004 kam es dann zur berühmten Blitz–Ehe mit Spears' Jugendfreund Jason Alexander. Als sie in Las Vegas heirateten, sei sie jedoch «ehrlich gesagt sehr betrunken» gewesen, schreibt Spears heute. Die Ehe wurde nach 55 Stunden annulliert.
Mit Kevin Federline (45) kam die Sängerin kurze Zeit später zusammen, sie heirateten im September 2004 und bekamen die Söhne Sean Preston und Jayden James. 2007 liessen sie sich wieder scheiden – was Britney Spears «wahnsinnig vor Trauer» werden liess. Durch den Sorgerechtsstreit um die Kinder habe sie «immer wieder die Fassung verloren».
Im Jahr ihrer Scheidung liess sich Spears auch ihre weltberühmte Glatze rasieren. Die radikale Typveränderung begründet sie in ihrem Buch so: «Seit ich ein Teenager war, wurde ich von oben bis unten angeschaut, und die Leute sagten mir, was sie von meinem Körper hielten. Mir den Kopf zu rasieren und mich aufzuführen, war meine Weise, um zurückzuschlagen.»
Gnadenlose Abrechnung mit Vater Jamie Spears
In ihrem Buch rechnet die Sängerin darüber hinaus gnadenlos mit ihrem Vater Jamie Spears (71) ab. Er sei schon in ihrer Kindheit Alkoholiker gewesen, «wenn er trank, wurde er depressiver und verschlossener», schreibt sie. Besonders viel Angst habe Spears gehabt, wenn sie zu ihrem Vater ins Auto steigen musste, «weil er beim Fahren ständig mit sich selbst redete». Was er sagte, habe sie oft nicht verstanden. «In meiner Familie konnte ständig alles schiefgehen.»
Ihr Vater habe sie körperlich beschämt, ihr «wiederholt» gesagt, dass sie «fett aussehe»: «Wenn ich fand, dass es schlecht war, in der Presse wegen meines Körpers kritisiert zu werden, tat es mir von meinem Vater noch mehr weh.» Das Gefühl, nie gut genug zu sein, sei für sie «ein seelenzerstörender Zustand» gewesen.
Dass ausgerechnet er ab 2008 die Vormundschaft der Sängerin innehatte, habe sie «zu einer Art Kinderroboter» werden lassen. Sie sei nur noch ein Schatten ihrer selbst gewesen. «Die Vormundschaft hat mich meiner Weiblichkeit beraubt und mich zu einem Kind gemacht.» Und: «Ich habe nicht verdient, was mir meine Familie angetan hat.» Ihr Vater sei demnach nur aufs Geld aus gewesen.
Die Sängerin habe das alles damals über sich ergehen lassen, um ihre Kinder sehen zu können. «Meine Freiheit im Austausch für ein Nickerchen mit meinen Kindern – das war ein Tausch, den ich eingehen wollte», schreibt sie. «Es gibt nichts, was ich mehr liebe – nichts, was mir auf dieser Erde wichtiger ist – als meine Kinder. Für sie würde ich mein Leben geben.»
Nach 13 Jahren verlor Jamie Spears im November 2021 nach einem langen Gerichtsstreit die Vormundschaft. Jetzt frei zu sein und etwa auf Instagram posten zu können, was sie möchte, geniesse die Sängerin nun in vollen Zügen: «Ich weiss, dass viele Leute nicht verstehen, warum ich es liebe, mich nackt oder in neuen Kleidern zu fotografieren», erklärt sie. «Aber ich denke, wenn sie Tausende Male von anderen Menschen fotografiert und gedrängt worden wären, um die Zustimmung anderer zu erhalten, hätten sie es verstanden, dass es mir viel Freude macht, so zu posieren, wie ich mich sexy fühle und dabei mein eigenes Foto zu machen.»