Eine der bekanntesten und schönsten Frauen der Welt ist in die Jahre gekommen. Caroline von Monaco wird 65 Jahre alt. Na und?! Nie hat sie so gut ausgesehen, so fraulich, so charaktervoll. Gewiss, da sind die verräterischen Falten und Fältchen des Alters. Um Mund und Augen, um die Halspartie. Auch die Haarfarbe changiert mittlerweile von Dunkelbraun ins Silbrige. Doch nie zuvor verkörperte Caroline so souverän und natürlich eine damenhaft-charismatische und zeitlos elegante Erscheinung wie zum Zeitpunkt ihres Geburtstages am 23. Januar.
Prinzessin und Ruhepol
«Trotz der Tragödien, die ihr Leben begleiteten, verlor sie nie ihre Natürlichkeit, wurde nicht hart. Sie blieb immer ihrem zurückhaltend-stolzen Stil treu, blieb immer Prinzessin», hat die «Süddeutsche Zeitung» vor über zehn Jahren beobachtet. Diese Beschreibung trifft auch heute womöglich mehr als je zuvor auf sie zu. Caroline wirkt in dem kleinen Fürstentum Monaco, das von ihrem ein Jahr jüngeren Bruder Albert II. (63) regiert wird, wie ein verlässlicher Ruhepol.
Für ihren engen Freund, den 2019 verstorbenen Modeschöpfer Karl Lagerfeld, war sie die «Inkarnation einer modernen Frau». Der Chanel-Designer fand Caroline «intelligent, aktiv, sportlich und romantisch, frei und leidenschaftlich». Sie sei perfekt und überlasse «nichts dem Zufall». Die Mode-Bibel «Vogue» urteilte über sie: «Caroline von Monaco hat die Eleganz von ihrer Mutter Grace Kelly geerbt». Die US-amerikanische Schauspielerin war vor ihrer Heirat mit Fürst Rainier III. von Monaco (1923-2005) einer der bekanntesten Stars von Hollywood. Carolines «Grazie», so das Magazin, sei «eine diskrete, die sich nie der Retusche beugt und das in Szene setzt, was ihr Mutter Natur geschenkt hat». Ihre Mode spiegele «ihre natürliche Schönheit wider: Sie setzt stets auf feminine und nie protzige Looks».
Sie musste viele Schicksalsschläge verkraften
Man kann jedoch nicht Carolines Image auf das einer (perfekten) Mode-Ikone reduzieren. Dafür hat sie zu viel erlebt, auch an Schicksalsschlägen: Sie war 25, als ihre Mutter Fürstin Gracia Patricia (1929-1982) im Alter von 52 Jahren mit dem Auto tödlich verunglückte. Die Bilder der trauernden Caroline gingen 1982 um die ganze Welt.
Acht Jahre später kam ihr zweiter Ehemann Stefano Casiraghi (1960-1990), mit dem sie drei Kinder hatte, bei einem Weltmeisterschaftswettbewerb für Rennboote vor der Küste Monacos ums Leben. Sein tragischer Tod hatte die Prinzessin schwer getroffen. In erster Ehe war sie mit dem Pariser Investmentbanker Philippe Junot (81) zwei Jahre von 1978 bis 1980 verheiratet. Ihre Eltern sollen gegen diese Ehe gewesen sein. Nach der Scheidung wurde Carolines erste Ehe 1992 auf Betreiben ihres Vaters Fürst Rainier von der katholischen Kirche für nichtig erklärt.
Aufstieg in den Hochadel
An ihrem 42. Geburtstag heiratete sie 1999 ihren dritten Mann: den Welfenprinzen Ernst August von Hannover (67), der auch mit dem englischen Königshaus verwandt ist. Diese Ehe war für sie ein gesellschaftlicher Aufstieg in den europäischen Hochadel. Ihr offizieller Name lautet daher: «Ihre Königliche Hoheit Caroline Louise Marguerite Prinzessin von Hannover, Ihre Durchlaucht Prinzessin von Monaco, geborene Caroline Louise Marguerite Grimaldi».
Im gleichen Jahr wurde am 20. Juli ihr viertes Kind geboren: Prinzessin Alexandra Charlotte von Hannover (22). Den Vater und Ehemann Ernst August hat man schon lange nicht mehr in Monaco gesehen, auch Caroline wurde in Hannover so gut wie nie gesichtet. Den letzten gemeinsamen Auftritt soll das Ehepaar vor Jahren gehabt haben.
Oma von sieben Enkeln
Mittlerweile ist die Prinzessin siebenfache Grossmutter. Zuletzt hat man sie mit zwei ihrer Enkel und den sechsjährigen Zwillingen ihres Bruders Fürst Albert auf dem Weihnachtsmarkt von Monaco gesehen. Für die meisten Monegassen verkörpert Caroline, die einen Sorbonne-Abschluss in Philosophie besitzt und ausser ihren Muttersprachen Französisch und Englisch auch Italienisch, Spanisch und Deutsch spricht, eine warmherzige Landesmutter, zumal Fürst Alberts Ehefrau Charlène (43) aus Krankheitsgründen seit längerer Zeit als repräsentative First Lady ausgefallen ist.
Ihren Geburtstag wird Caroline nur im engsten Familienkreis und unter Ausschluss der Öffentlichkeit begehen. Sonst war es üblich, dass ihr Ehrentag in das Zirkusfestival von Monte-Carlo eingebettet war und Caroline mit ihrer Familie in der Fürstenloge sass. Doch die grosse Zirkusshow wurde in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie abgesagt.
Elegant von Kopf bis Fuss
Der legendäre Hollywoodstar Cary Grant (1904-1986), ein enger Freund von Carolines Mutter, die er regelmässig in Monaco besuchte, hat einmal über die junge Caroline gesagt: «Sie hat das Auftreten einer echten Königin.» Das hat sich im Laufe der Jahre nicht geändert. Im Gegenteil: Dass es ruhiger um sie geworden ist, hat Caroline und ihrem Image nur gutgetan.
Sie weiss, dass wahre Eleganz immer etwas mit Verzicht zu tun hat. Letztendlich ist für sie Eleganz «eine Verweigerung», wie sie mal in einem Interview mit der «Vogue» gesagt hat. Verzicht auf Beiwerk, auf Überflüssiges, auf Firlefanz. Dem verweigert sich Caroline in jeglicher Form.