Um die Emissionen ihrer «Music of the Spheres»-Tour zu halbieren, haben sich Coldplay mit der finnischen Ölgesellschaft Neste zusammengetan - dafür werden sie nun kritisiert.
Neste behauptet, der weltweit grösste Produzent nachhaltiger Biokraftstoffe zu sein. Allerdings berichtet eine Studie von «Friends of the Earth», dass die Palmöllieferanten des Unternehmens zwischen 2019 und 2020 mindestens 10.000 Hektar Wald in Ländern wie Indonesien und Malaysia gerodet hätten.
«Hilfreiche Idioten»
Carlos Calvo Ambel, Senior Director des grössten Umweltdachverbandes Europas T&E, sagte laut «Guardian», dass dies genau die Art von Abholzung sei, die die Band und ihre Fans «entsetzen» würde. Weiter heisst es: «Die Zusammenarbeit mit einem Unternehmen, das mit Abholzung in Verbindung steht, macht sie [Coldplay] zu hilfreichen Idioten für Greenwashing.» Als Greenwashing werden PR-Methoden bezeichnet, mit denen sich Unternehmen nach aussen hin umweltfreundlich zeigen, es aber nicht sind.
In einem Statement äusserte sich auch die Band zu dem Thema: «Wir behaupten nicht, dass wir schon alles richtig machen», so Coldplay. Aber sie hätten die Garantie des Lieferanten erhalten, dass bei der Produktion der Biokraftstoffe nur erneuerbare Abfallprodukte verwendet werden würden - und besonders kein Palmöl. Davon gehe man immer noch aus. Auch eine Sprecherin von Neste versicherte, dass für die Zusammenarbeit mit Coldplay kein «konventionelles Palmöl als Rohstoff» verwendet werden würde.
Ein Baum für jede Karte
Coldplay haben sich für ihre neue Tour einige Dinge ausgedacht, die sie so klimaneutral wie möglich machen soll. So würde für jedes verkaufte Ticket der «Music of the Spheres»-Tour ein Baum gepflanzt. Zudem soll es eine Tanzfläche geben, die durch die Bewegung des Publikums Strom erzeugt. Ausserdem gäbe es in den Locations möglichst keine Plastikflaschen - dafür aber kostenloses Trinkwasser. Die Tour führt die Band im Juli auch für sechs Konzerte nach Deutschland.