Im Jahr 2016 ist mit «Star Trek Beyond» der bisher letzte Kinofilm rund um die Crew des Raumschiffs Enterprise in den Kinos erschienen. Ganze sechs Jahre warten Fans und «Trekkies» seitdem auf ein neues Abenteuer des von Chris Pine (42) angeführten Ensembles. Gerade erst hat nun das produzierende Filmstudio Paramount den zuvor angekündigten Starttermin von «Star Trek 4» ersatzlos gestrichen. Der nächste Eintrag im Erfolgs-Franchise sollte ursprünglich zu Weihnachten 2023 in den Kinos anlaufen, doch nach dem Ausstieg von Regisseur Matt Shakman (47) vor rund einem Monat sucht Paramount jetzt zunächst einen neuen Filmemacher, um das Projekt zu betreuen - und die «Star Trek»-Fans müssen sich noch länger gedulden als bisher angenommen.
Der nächste «Star Trek»-Kinofilm schmort seit mittlerweile sechs Jahren in der berüchtigten Entwicklungshölle Hollywoods. Regisseure und Drehbuchautoren - darunter Regie-Legende Quentin Tarantino (59) - kommen und gehen, ein grünes Licht zum Produktionsstart erhält «Star Trek 4» aber nicht vom Studio Paramount. Hier im Überblick, woran das liegt.
Chris Hemsworth soll als Captain Kirks Vater zurückkehren
Zum Start von «Star Trek Beyond» im Jahr 2016 wird bekannt, dass der nächste Teil der Filmreihe schon in der Mache ist. Für das damalige Drehbuch zu «Star Trek 4» zeichnen mit J.D. Payne und Patrick McKay die heutigen Showrunner und Chefautoren von Amazons kontroverser «Herr der Ringe»-Serie «Die Ringe der Macht» verantwortlich. Superstar Chris Hemsworth («Thor», 39) soll als Captain Kirks Vater mitwirken - wie bereits zuvor in «Star Trek» aus dem Jahr 2009.
Doch das Projekt scheitert, weil die Stars Hemsworth und Pine laut «The Hollywood Reporter» angeblich zu viel Geld verlangen. Marvel-Star Hemsworth erklärte später auch, dass ihn das Drehbuch von Payne und McKay nicht überzeugt habe.
Quentin Tarantino will einen «Star Trek»-Film machen
Dann folgt der grosse Auftritt von Quentin Tarantino. Der Meisterregisseur pitcht «Star Trek»-Produzent J.J. Abrams (56) im Dezember 2017 eine Idee, die auf der klassischen «Raumschiff Enterprise»-Episode «Epigonen» basiert. In der 17. Folge aus Staffel zwei der Originalserie besuchen Kirk und Spock einen fremden Planeten, auf dem eine humanoide Spezies wie US-amerikanische Gangster der 1920er Jahre lebt.
Tarantino selbst beschreibt sein Projekt als «Pulp Fiction im Weltraum», wird er von «Deadline» zitiert. Geplant ist, dass der Film in den USA eine Altersfreigabe ab 17 Jahren erhält, was ein Novum für «Star Trek»-Filme dargestellt hätte. Aber auch dieses Projekt scheitert und Tarantino gibt im Dezember 2019 seinen Abschied bekannt.
«Fargo»-Schöpfer Noah Hawley schlägt in der Corona-Pandemie eine Virus-Geschichte vor
Ende 2019 wird dann Noah Hawley (55), der Schöpfer der Serien «Fargo» und «Legion», als Regisseur und Drehbuchautor für den nächsten «Star Trek»-Film verkündet. Hawley möchte sich wieder auf die klassischen Tugenden des Franchises besinnen, und sich wegbewegen vom Action-lastigen Charakter der bisherigen Reboot-Filme.
Während des ersten Corona-Lockdowns arbeitet Hawley am Drehbuch, doch soll sich die Geschichte um ein Virus drehen, das die Hälfte der Bevölkerung des Universums auslöscht. Beim Filmstudio Paramount entstehen aufgrund dieser Prämisse nachvollziehbare Bedenken gegen die Geschichte des Films. Unter einer neuen Studioleitung wird das Projekt im August 2020 auf Eis gelegt.
Paramount überrascht die Stars um Chris Pine mit der Ankündigung von «Star Trek 4»
Im Anschluss wird es wahrlich kurios. Das Studio Paramount gibt im Februar 2022 den offiziellen Starttermin von «Star Trek 4» für den Dezember des nächsten Jahres bekannt und verkündet im gleichen Atemzug die Rückkehr der Stars um Pine, Zoe Saldana (44) und Zachary Quinto (45). Die Schauspieler wissen allerdings von nichts, wie «The Hollywood Reporter» berichtet. Sie sind vorab nicht informiert worden, dass sie im kommenden Film zu sehen sein werden, was in Hollywood einen höchst ungewöhnlichen Vorgang darstellt. Denn Paramount beraubt sich mit dieser Vorgehensweise seines wichtigsten Druckmittels in den nun anstehenden Gehaltsverhandlungen mit den Stars. Bei der gegebenen Ausgangslage können diese hohe Gagen verlangen, ohne befürchten zu müssen, dass das Studio den Film deswegen einstampft.
Wie eingangs erwähnt, ist aber auch diese neue Version des vierten «Star Trek»-Films nach dem Ausstieg des Regisseurs vorerst gescheitert. Während die «Star Trek»-Serien wie «Strange New Worlds» (seit 2022) oder «Discovery» (seit 2017) auf dem Streamingdienst Paramount+ florieren, steckt das Kinouniversum merklich fest. «Star Trek 4» verbleibt vorerst in der Entwicklungshölle.