«Das Lehrerzimmer» hat einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum Auslands–Oscar gemacht. Der deutsche Beitrag hat es auf die Shortlist zu dem Filmpreis geschafft, der seit 2020 «Best International Feature Film» heisst. Auf der Vorauswahlliste stehen 15 Filme, aus denen am 23. Januar 2024 die finalen fünf Nominierten bekannt gegeben werden.
Leonie Benesch (32) spielt in «Das Lehrerzimmer» eine junge, idealistische Lehrerin, die eine Kollegin des Diebstahls bezichtigt und danach in eine Abwärtsspirale gerät. Regie führte İlker Çatak (39), der für seinen Abschlussfilm «Sadakat» 2015 den Studenten–Oscar gewann.
Wim Wenders und KZ–Drama: Das sind die Mitbewerber und Favoriten
Unter den 14 Filmen, mit denen «Das Lehrerzimmer» um die endgültigen Nominierungen ringt, befinden sich zwei Titel mit prominenter deutscher Beteiligung. Japan hat «Perfect Days» ins Rennen geschickt. Regie bei dem Drama über einen Toilettenreiniger in Tokio führte die deutsche Regielegende Wim Wenders (78).
Als Favorit in der Kategorie gilt aber «The Zone of Interest». Der Film von Jonathan Glazer (58, «Sexy Beast») ist zwar eine britisch–amerikanische Co–Produktion, dennoch ist er in deutscher und polnischer Sprache gedreht. «Das weisse Band»–Star Christian Friedel (44) spielt den Auschwitz–Kommandanten Rudolf Höss, Sandra Hüller (45) seine Frau Hedwig. Hüller kann sich zudem Hoffnungen auf eine Oscar–Nominierung als beste Hauptdarstellerin im Justiz–Drama «Anatomie eines Falles» machen.
Laut Oscar–Beobachtern kann sich auch «Das Lehrerzimmer» Hoffnungen auf eine Nominierung machen. Zusammen mit «Zone of Interest», «Perfect Days», dem spanischen Film «Society of the Snow» und dem finnischen Beitrag «Fallende Blätter» zählt die deutsche Einreichung zu den Favoriten.
Deutschland geht als Titelverteidiger ins Rennen um den Auslands–Oscar. «Im Westen nichts Neues» gewann nicht nur den «Best International Feature Film»–Oscar, sondern drei weitere Academy Awards.