David Beckham (47) muss für seinen Auftritt in einem Werbeclip für Katar viel Kritik einstecken. Die Fussballikone hat sich für ein fürstliches Gehalt von angeblich 10 - 15 Millionen Pfund pro Jahr für zehn Jahre als Botschafter für die Sportnation Katar verpflichtet, wie die «Sun» schon letztes Jahr berichtete.
Nun erschien ein erster Werbeclip mit Beckham in dieser Position in einer einminütigen und einer 30-minütigen Version. Die Videos sollen Touristen auf der Durchreise Katar als Zwischenstopp schmackhaft machen. In der einminütigen Version ist Beckham zu sehen, wie er 48 Stunden in dem Land verbringt, über Märkte schlendert, die Architektur bewundert und grinsend mit seinem Motorrad fährt.
Dabei schwärmt er von «einem weiteren wundervollen Tag hier in Katar» und dass «die Moderne und das Traditionelle etwas ganz Besonderes» entstehen lassen würden. Er nennt Katar einen «wundervollen Ort» und könne es nicht erwarten, seine Kinder mitzubringen, so Beckham. An einer Stelle sagt er: «Das ist für mich Perfektion.»
Menschenrechtsaktivist: «So entsetzlich»
In den sozialen Medien hagelt es dafür nun Kritik. Nutzer weisen darauf hin, dass Homosexualität in Katar verboten ist und die Menschenrechte missachtet werden. Zudem sollen mehrere tausend Gastarbeiter auf WM-Baustellen gestorben sein, was nie weiter untersucht worden ist.
Für viele passt Beckhams Werbung für Katar nicht mit seinem Image als Feminist, LGBTQ-Unterstützer und Unicef-Botschafter zusammen. Beckham würde sich verkaufen, Geld vor Menschenrechte stellen und das Leid ignorieren, heisst es in unzähligen Tweets. Der Menschenrechtsaktivist Peter Tatchell (70) schreibt: «So entsetzlich. Er verkauft seine Seele für Millionen Blutgeld. Katar missachtet LGBTs, Frauen und Gastarbeiter. Schande!»
Ein Sprecher von Beckham verteidigte das Engagement des Fussballstars letztes Jahr mit der Hoffnung, durch die WM und den Sport in dem Land etwas verändern zu können: «Er hat immer von der Macht des Fussballs gesprochen, als eine Macht für das Gute auf vielen Ebenen.»