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Zeugen für die Verteidigung

David Furnish und Elton John sagen im Spacey-Prozess aus

Sowohl Elton John als auch sein Ehepartner David Furnish haben per Videoschalte im Prozess gegen Kevin Spacey als Zeugen für die Seite des Schauspielers ausgesagt.

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Kevin Spacey (l.) und Elton John auf dem «White Tie and Tiara Ball» im Sommer 2001.
Kevin Spacey (l.) und Elton John auf dem «White Tie and Tiara Ball» im Sommer 2001. John Rogers/Getty Images

Megastar Elton John (76) und sein Partner David Furnish (60) haben jeweils einzeln als Zeugen der Verteidigung von Kevin Spacey (63) in einem derzeit laufenden Prozess ausgesagt. Das berichtet unter anderem das US-Branchenmagazin «Variety». Unter anderem ging es um die Anwesenheit des Schauspielers auf dem «White Tie and Tiara Ball» der Elton John AIDS Foundation in den frühen 2000er Jahren. John und Furnish, die seit rund 30 Jahren zusammen und seit 2014 verheiratet sind, sagten demnach per Videoschalte aus Monaco aus.

Spacey muss sich aktuell wegen angeblicher sexueller Übergriffe gegen mehrere Männer vor Gericht in London verantworten. Der Sänger sei in der Videoschalte gefragt worden, ob er eines der mutmasslichen Opfer erkennt. John habe darauf geantwortet, dass er weder den Mann erkenne, noch dass dessen Name ihm etwas sage. Furnish hingegen konnte sich an einen der Männer erinnern. Er sei seiner Meinung nach «sehr attraktiv» gewesen und habe «immer ein freches Lächeln im Gesicht» gehabt. Man habe sich stets «spielerische Wortgefechte» mit ihm liefern können.

In weisser Fliege zum Anwesen von Elton John

John und Filmproduzent Furnish richteten für «vielleicht 15 oder 16 Jahre» in ihrem Zuhause in Windsor für den guten Zweck den «White Tie and Tiara Ball» aus. Der Sänger könne sich an die Ankunft Spaceys im Jahr 2001 erinnern, weil der Schauspieler im sogenannten «White Tie»-Dresscode erschien. Männer tragen diesen zu hochoffiziellen Anlässen und erscheinen für gewöhnlich in Frack und weisser Fliege. John bestätigte zudem, dass Spacey nach dem Ball bei ihm und Furnish übernachtet habe, dass er sich aber nicht daran erinnern könne, ob der Schauspieler zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal das Anwesen besucht habe.

Medienberichten zufolge hatte eines der mutmasslichen Opfer zuvor behauptet, im Jahr 2004 oder 2005 mit Spacey zu dem Ball gefahren zu sein. Dieser habe dem Mann dabei angeblich in den Schritt gefasst. Furnish erklärte, dass Spacey aber nur diesen einen Ball im Jahr 2001 besucht haben könne.

Er sei auch noch einmal das Fotoarchiv des britischen «OK!»-Magazins durchgegangen und habe keine Hinweise auf einen weiteren Besuch der Veranstaltung durch den Angeklagten finden können. Für das Event arbeitete die Elton John AIDS Foundation laut des Berichts mit dem Magazin zusammen. Wenn ein Promi mit einem Bekanntheitsgrad eines Kevin Spacey daran mehrfach teilgenommen hätte, hätte es Furnish zufolge auch Bilder davon geben müssen. Dass ein Star zu der Veranstaltung komme und sich weigere, Fotos knipsen zu lassen, hätte zu einer «unmöglichen Situation» für die Organisation geführt. So etwas hätte also nicht passieren können, ist sich der Filmproduzent sicher.

Der Prozess vor dem Southwark Crown Court hatte Ende Juni begonnen und ist für rund vier Wochen angesetzt. Dem zweifachen Oscarpreisträger, der im Rahmen der MeToo-Bewegung von Hollywood fallen gelassenen wurde, werden in zwölf Fällen teils schwere sexuelle Übergriffe gegen vier Männer zwischen 2001 und 2013 vorgeworfen. Spacey bestreitet die Vorwürfe und hat in allen Anklagepunkten auf nicht schuldig plädiert. Vor Gericht berichtete der Schauspieler kürzlich jedoch von «intimen» Berührungen mit einem der mutmasslichen Opfer und von einvernehmlichem Sex mit einem anderen.

Von SpotOn am 17. Juli 2023 - 16:17 Uhr