In der nächsten Episode «Der Weg in die Freiheit» (17. Mai, 20:15 Uhr, ZDF) der beliebten Krimireihe «Der Alte» (seit 1977) ermitteln Kriminalhauptkommissar Caspar Bergmann (Thomas Heinze, 60, seit 2023 in der Titelrolle) und seine Kollegen im Fall der getöteten Journalistin Maren Heppner (Sonia Hausseguy, 43). Sie war einem Umweltskandal auf der Spur. Bei der gemeinsamen Sichtung des Tatorts offenbart Rechtsmedizinerin Dr. Luisa Geiger (Sidonie von Krosigk, 34) im Gespräch mit Kommissar Bergmann ein ungewöhnliches Hobby: Sie studiert aus «poetisch–psychologischem Interesse» Traueranzeigen in der Zeitung. «Man findet da teilweise ganz schöne und wirklich interessante Gedanken. Ein Beispiel? ‹Dein Leben kurz wie ein Traum ist verflogen› – bei einem 95–Jährigen», so Geiger.
Ein ähnlich skurriles Hobby hat Hauptdarsteller Thomas Heinze zwar nicht, wie er im Interview mit spot on news sagt, doch es erinnert ihn an eine Leidenschaft aus Kindertagen. Und auch beim Episodenthema Umweltschutz gibt es interessante Anknüpfungspunkte für den Berliner Schauspieler.
Rechtsmedizinerin Dr. Luisa Geiger studiert hobbymässig Todesanzeigen. Welches ungewöhnliche Hobby haben Sie?
Thomas Heinze: Ich habe gar keine ungewöhnlichen Hobbys – es sei denn, Sie zählen meine Faszination für technische Entwicklungen bei Autos, Motorrädern oder Gadgets dazu. Das Einzige, was mir vielleicht zu dem Thema einfällt, könnte auch aus der Welt unserer Pathologin stammen: Als ich so zehn, elf Jahre alt war, bin ich, wenn sich die Gelegenheit ergeben hat, ganz gerne auf Friedhöfe gegangen. Für mich hatten diese Orte etwas Anziehendes. Einerseits war es natürlich etwas unheimlich dort, andererseits sind es unglaublich friedliche Orte.
Was haben Sie als kleiner Junge dort gemacht?
Heinze: Ich bin von Grabstein zu Grabstein gegangen und habe mir die Namen durchgelesen und ausgerechnet, wie alt die Menschen geworden sind. Ich wollte wissen, wer auf diesem Friedhof am aller längsten gelebt hat, wer 100 Jahre alt geworden ist und wer es mit 99 Jahren gerade nicht geschafft hat und so weiter. Sehr berührend war auch immer, wenn ein Mensch viel zu jung gestorben ist. Da habe ich dann versucht, mir die Lebensgeschichten dahinter auszumalen.
Welche Friedhöfe faszinieren Sie heute noch?
Heinze: Es gibt unheimlich schöne Friedhöfe wie den Parkfriedhof Cimetière du Père–Lachaise in Paris oder den Jüdischen Friedhof Weissensee in Berlin.
In einer der neuen «Der Alte»–Episoden geht es um den Mord an einer Journalistin, die einen Umweltskandal aufdecken wollte. Wann haben Sie begonnen, sich mit dem Thema Umweltschutz zu beschäftigen?
Heinze: Ich bin schon seit Jahrzehnten Mitglied beim WWF und Bund Naturschutz. Wir haben eine wirklich wunderschöne Welt, die es zu erhalten gilt. Das Thema Umweltschutz ist ja nicht neu. Im Gegenteil, das war schon vor 40 Jahren ein relevantes Thema. Wenige Tage nach meinem 22. Geburtstag ist im April 1986 das Reaktorunglück von Tschernobyl [Ukraine, Red.] passiert. Damals habe ich meinen ersten Film unter anderem in der früheren Tschechoslowakei [1918–1992] gedreht und ich weiss noch, dass ich damals dachte, dass wir jetzt aber ganz schön dicht dran sind.
Was haben Sie dem Umweltschutz zuliebe an Ihrem Lifestyle geändert?
Heinze: Ich war noch nie ein Fan von Plastiktüten oder Einweg–Geschirr. Also Stoffbeutel und Kaffee–Cups hatte ich meistens dabei. Und dass man Sümpfe nicht willkürlich trockenlegen, Flüsse nicht begradigen und das Meer nicht als Müllkippe nutzen sollte, sagt einem auch der gesunde Menschenverstand. All das war schon vor Jahrzehnten klar.
Und wie halten Sie es mit dem Trend Radfahren statt Autofahren?
Heinze: Ich bin Berliner und war auf das Auto angewiesen, als ich kleine Kinder hatte. Drei Kinder, die zu verschiedenen Schulen müssen, das ist ohne Auto nur sehr schwer zu stemmen. Insofern verurteile ich Autofahrer nicht. Und schon gar nicht pauschal. Aber wenn ich mich allein durch Berlin bewege, bin ich seit jeher mit meinem Motorroller unterwegs. Das ist für mich schon immer die sinnvollste und praktischste Art, mich in dieser Stadt fortzubewegen. Mit dem Fahrrad wäre es schon ganz schön weit, wenn man beispielsweise von Berlin–Mitte nach Steglitz möchte. Meinen Roller nutze ich dafür das ganze Jahr über bei Wind und Wetter.