Es war einer der spektakulärsten Medien-Skandale der Nachkriegszeit: Im April 1983 veröffentlichte das Magazin «Stern» die vermeintlichen Tagebücher Adolf Hitlers. Kurz darauf stand fest: Das Magazin war auf einen gigantischen Betrug hereingefallen, die Tagebücher waren gefälscht.
Hitler sollte als menschliche Gestalt gezeigt werden
40 Jahre später zeigt die ARD jetzt eine neue Dokumentation über den Skandal, der bis heute Rätsel aufwirft. Ex-«Stern»-Reporter Gerd Heidemann (91), der die gefälschten Tagebücher damals kaufte, öffnet sein Archiv und zeigt bislang unveröffentlichte Dokumente. Auch die aufgezeichneten Telefonate mit dem Fälscher Konrad Kujau (1938-2000) macht er zugänglich.
In der Doku im Auftrag von SWR, NDR und RBB wird laut ARD deutlich, wie sehr Kujau versuchte, den Holocaust zu relativieren: Der «Führer» sollte als menschliche Gestalt mit im Grunde guten Absichten dargestellt werden. Ausserdem werde gezeigt, dass es in bestimmten Kreisen auch heute noch eine Sammelleidenschaft von Hitler-Reliquien gebe.
«Der Hitler-Fake: Geschichte einer Jahrhundertfälschung» wird am 24. März um 22:50 Uhr im Ersten gezeigt und ist ab dann auch in der ARD-Mediathek verfügbar.