Erst am 7. September erschienen, mausert sich die düstere Miniserie «Liebes Kind» nach dem gleichnamigen Roman von Romy Hausmann (42) weltweit auf dem Streamingdienst Netflix zu einem riesigen Erfolg. In den vergangenen zwei Wochen – vom 4. bis 10. September und dann noch einmal vom 11. bis 17. September – führte die Serie von Isabel Kleefeld (57) und Julian Pörksen (38) die weltweiten Netflix–Charts für nicht–englischsprachige Serienproduktionen an.
«Liebes Kind» zieht an Anime–Erfolg «One Piece» vorbei
Besonders bemerkenswert: In der aktuellen Woche der Netflix–Charts kommt «Liebes Kind» sogar auf mehr sogenannte «Zuschauer» oder «Ansichten» als die Live–Action–Adaption des Mangas und Animes «One Piece», die schon vor Serienstart auf eine internationale Fangemeinde bauen konnte. Im entsprechenden Zeitraum vom 11. bis 17. September kommt «One Piece» auf 10 Millionen von Netflix sogenannte «Views» (auf Deutsch etwa: «Ansichten»), während «Liebes Kind» sagenhafte 15,4 Millionen «Views» einheimsen konnte.
Hierbei gilt es jedoch zu bedenken, dass «One Piece» bereits am 31. August auf Netflix erschienen ist, und «Liebes Kind» erst eine Woche später zum Abruf zur Verfügung stand. In der für einen Vergleich der Performance der beiden Serien besser geeigneten zweiten Woche der Verfügbarkeit von «One Piece» kam die Manga–Adaption auf 19 Millionen «Views».
So misst der Streamingdienst Netflix den Zuschauer–Zuspruch
Der Begriff «Views» ist eine relativ neue Grösse in den Netflix–Charts. Bis Juni dieses Jahres wurde lediglich gemessen, wie viele absolute Stunden eines Programms Abonnenten des Streamingdienstes innerhalb der ersten 28 Tage nach Erscheinen anschauten.
Mittlerweile wird diese Grösse jedoch durch die Gesamtlaufzeit einer Show oder eines Films geteilt, wie das US–Branchenmagazin «Variety» schreibt. Zudem ist das Messfenster von 28 auf 91 Tage verlängert worden. Das Ergebnis dieser Berechnung bezeichnet Netflix als «Views».
Im Fall der über 15 Millionen «Ansichten», die «Liebes Kind» in der Woche vom 11. bis 17. September einfahren konnte, heisst diese Zahl daher nicht, dass auch tatsächlich über 15 Millionen Zuschauer die Thriller–Serie im entsprechenden Zeitraum zu Ende geschaut haben. Auch können einige Abonnenten die Show mehrmals angesehen haben, was sich ebenfalls nicht in der Messung niederschlägt.
Dennoch bedeuten die erwähnten Abrufzahlen einen gigantischen Erfolg für die deutsche Serienproduktion. Neben den erwähnten Zahlen liegt die sechsteilige Serie «Liebes Kind» auch in 92 Ländern in den «Top 10» des Streamingdienstes. Neben Deutschland konnte so etwa auch in Frankreich, Italien und Dänemark sowie weltweit in Mexiko, Israel und Brasilien die Spitzenposition der Netflix–Charts der jeweiligen Länder erreicht werden.