Diane Kruger (45) fühlte sich beim Casting zu «Troja» (2004) wie ein Stück «Fleisch». In einem Gespräch im «Variety»-Studio beim SXSW Festival in Austin erinnerte sich die Schauspielerin an eine «unbehagliche» Situation.
In Wolfgang Petersens (81) Homer-Adaption spielte Kruger die schöne Helene, deren Entführung den Trojanischen Krieg auslöst. Im Rahmen von Testaufnahmen musste sie dabei im knappen Kostüm bei einem Studioboss von Warner Bros. antanzen.
«Bin von Anfang an auf die Weinsteins dieser Welt gestossen»
«Ich fühlte mich wie Fleisch, wurde von oben bis unten angeschaut und gefragt: ‹Warum denkst du, dass du die Rolle spielen solltest?›» Den Namen des Produzenten nannte Kruger nicht. «Ich bin von Anfang an auf die Weinsteins dieser Welt gestossen», sagte sie nur. Damit spielt sie an auf den Fall des Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein (69), der seine Machtposition ausnutzte, um Schauspielerinnen sexuell zu bedrängen.
Das ehemalige Model erzählte, dass sie die Situation unangemessen fand. Als Neueinsteigerin in Hollywood hielt sie die Angelegenheit aber auch für normal. «Ich komme aus dem Modebusiness und da gibt es auch solche Momente, das können Sie mir glauben.»
In ihrem nächsten Film «Swimming with Sharks» spielt Diane Kruger selbst eine skrupellose Produzentin. Es handelt sich bei dem Projekt um ein Remake der Satire «Unter Haien in Hollywood» (1994), diesmal mit weiblichem Hauptcast. Im Original spielte Kevin Spacey (62) einen sadistischen Hollywood-Boss. Ausgerechnet Spacey, der später ebenfalls des sexuellen Missbrauchs beschuldigt wurde.