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Erste Beute für Neu-Löwin Tijen Onaran

«Die Höhle der Löwen»: Als alle aussteigen, schnappt Ralf Dümmel zu

Ralf Dümmel ergreift seine Chance, Neu–Löwin Tijen Onaran macht ihre erste Beute und «Millis Zaubertücher» wecken den Jagdinstinkt in allen Löwen – das war bei «Die Höhle der Löwen» los.

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Bei «Die Höhle der Löwen» gab es wieder ein paar Deals.
Bei «Die Höhle der Löwen» gab es wieder ein paar Deals. RTL / Bernd-Michael Maurer

In der zweiten Folge der 14. Staffel von «Die Höhle der Löwen» bei Vox (auch bei RTL+) schnappt sich Neu–Löwin Tijen Onaran (38) ihre erste Beute. Ein Gründerpaar weckt erst den Jagdinstinkt aller Gründer, macht dann einen Löwen glücklich und zwei richtig sauer...

Neu–Löwin schnappt sich ihre erste Beute

Lena Pieper (40) und Anika Schmidt (37) aus Tübingen haben eine Freelancing–Plattform für Mütter gegründet. FreeMOM richtet sich an berufstätige Mütter und soll die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern. Die Registrierung auf der Plattform ist für Mütter kostenlos. Sie können ein Profil mit ihren Qualifikationen, ihrem Stundensatz und ihrer verfügbaren Arbeitszeit anlegen. Ein Algorithmus berechnet, welche ausgeschriebenen Projekte zu welcher Mutter passen. Um FreeMOM etablieren zu können, brauchen die Gründerinnen 250.000 Euro, für die sie 15 Prozent ihrer Firmenanteile anbieten.
«Wir sind erfahrene Personalerinnen und berufstätige Mütter», stellen sich die Gründerinnen vor, die am liebsten Neu–Löwin Tijen Onaran an ihrer Seite hätten. Nils Glagau (47) kommt gleich auf den Punkt. «Wie verdient ihr euer Geld?» Die Unternehmen müssen Provisionen zahlen, ein Premiummodell und eine Lernplattform sind geplant. Bisher haben die Gründerinnen allerdings erst 25 Absichtserklärungen von Unternehmen. Nils Glagau ist nicht überzeugt, er steigt aus. Tillman Schulz (33) ebenso. «Ich sehe ein grosses Problem: die Konkurrenz. Deshalb bin ich raus.»
«Nicht meine Kernkompetenz», zieht auch Kaufhauskönig Ralf Dümmel (56) die Reissleine. Dagmar Wöhrl (69) hat Zweifel: «Ich glaube, dass die 250.000 Euro in eurem Bereich bei weitem nicht ausreichen. Deshalb bin ich raus.»
Bleibt Traum–Löwin Tijen Onaran. «Wir wären das perfekte Match. Ich stehe für das Thema Frauen, aber die 15 Prozent sind viel zu wenig.» Sie bietet 250.000 Euro für 30 Prozent. Die Frauen beraten sich und bieten als Gegenangebot 25 Prozent. Tijen lässt nicht locker und verhandelt weiter. Bei 28 Prozent ist der Deal in trockenen Tüchern. Die Neu–Löwin schnappt sich ihre erste Beute.

«Bello Eis» schmeckt keinem Löwen

Welcher Hundebesitzer kennt ihn nicht, den traurigen Blick der Vierbeiner, wenn sie in der Eisdiele wieder einmal leer ausgehen. Christian Scaletta (40) aus dem Piemont will Abhilfe schaffen. Der gebürtige Italiener hat «Bello Eis» entwickelt, ein Eis für Hunde, das problemlos vertragen wird. Es verursacht keine Bauchschmerzen, ist zu 100 Prozent vegan, glutenfrei und enthält weder Laktose noch Weisszucker. Es schmeckt nach Reismilch und ist leicht süsslich.
Potenzial gibt es in Deutschland genug: Jeder neunte Deutsche besitzt einen Hund, das sind über 10 Millionen Hunde. Um viele Hunde glücklich zu machen, braucht Scaletta 100.000 Euro und bietet 15 Prozent der Firmenanteile.
Mit in den Löwenkäfig bringt der Eisspezialist den Neufundländer Fly, der das «Bello Eis» auch gleich geniesst und den Becher ausleckt. Bisher hat der Gründer in fünf Monaten 23.000 Stück verkauft. Der Becher kostet 3,50 Euro.
Was Hunden schmeckt, können auch Löwen probieren. Nils Glagau probiert, es schmeckt ihm nicht. Zu chemisch. «Ich glaube nicht, dass der Endverbraucher zugreift, ich bin raus.» Auch Janna Ensthaler (39) kostet. «Schmeckt extrem süss», findet die Unternehmerin. «Ich glaube an den Heimtiermarkt, aber ich glaube, du musst langsam wachsen, ich bin raus.»
Auch Dagmar Wöhrl steigt aus. «Ich sehe nicht, dass der Hundebesitzer im Winter dieses Eis kauft.» Tillmann Schulz sieht noch ein anderes Problem. «Dein Eis ist nicht geschützt, jeder kann es nachmachen. Ich finde das Produkt cool, aber es ist sofort kopierbar. Die Grossen würden dich überholen. Deshalb investiere ich nicht.» Auch Carsten Maschmeyer beisst nicht an. «Coole Idee, aber unsexy Vertriebschance.» Kein Deal. Und Christian Scaletta schaut so traurig wie ein Hund vor der Eisdiele ohne «Bello Eis».

«Millis Zaubertücher» verzaubern alle Löwen

Kristina (42) und Patrick Vock (40) sind Eltern einer Tochter, die immer wieder unter einem wunden Po litt. Nichts half, auch nicht die Ratschläge der Grossmutter. Also beschlossen die beiden, eine Lösung zu entwickeln, um die Beschwerden ihrer Tochter zu lindern. Das Ergebnis: «Millis Zaubertücher», Windeleinlagen gegen Wundreiben.
Das Besondere an den Einlagen sind kleine Kapseln, die in das Tuch eingearbeitet sind. Diese öffnen sich beim Tragen nach und nach und versorgen die Babyhaut während der Tragezeit kontinuierlich mit Feuchtigkeit.
Die Tücher werden in Deutschland hergestellt, sind dermatologisch getestet und haben in einem klinischen Test mit der Note «sehr gut» überzeugt. Im Grossraum Hamburg sind die Zaubertücher bereits im Einzelhandel und in Apotheken erhältlich. Um ihr Produkt deutschlandweit zu vertreiben, benötigen die Eltern 80.000 und bieten 20 Prozent. 6500 Packungen wurden bisher verkauft, eine kostet 4,99 Euro.
Ein kleiner Drache verteilt die Tücher an die Löwen. Alle Löwen sind begeistert. Damit ist die Jagd eröffnet. Was dann folgt, gibt es nicht oft in der «Höhle der Löwen». Ralf Dümmel beginnt. «Ihr seid der absolute Hammer, ich glaube, da kann man eine Riesengeschichte draus machen. Hätte Riesenbock drauf. Ich biete 80.000 für 20 Prozent.»
Auch Dagmar Wöhrl will einsteigen. «Es kommt nicht so oft vor, dass jemand hier reinkommt und schon so gut aufgestellt ist. Ihr seid auch die Marke, ich möchte mit euch das Baby gross machen.» Tijen Onaran ist auch heiss auf den Deal. «Ich kenne mich mit Marken aus, ich bin selbst eine.» Es folgt ein Angebot von Tillmann Schulz. «Ich habe zwei kleine Kinder. Ich werde das Angebot annehmen. Ich hätte richtig Lust, mit euch was zu machen.» Und mit Nils Glagau will auch der letzte Löwe investieren. «Ihr habt ein richtig gutes Produkt gemacht. Ich würde euch neue Türen öffnen. Ich hätte richtig Bock, was mit euch zu machen.»
Fünf Löwen machen ein Angebot, die Gründer entscheiden sich am Ende für Nils Glagau. Tränen des Glücks fliessen bei den Eltern, Frust herrscht bei vier Löwen. Ralf Dümmel schaut grimmig und schmollt, auch Tillmann Schulz ist richtig sauer. Deal für «Millis Zaubertücher».

«Klangio» verhallt erfolglos

Alexander Lüngen (29) und Sebastian Murgul (28) aus Karlsruhe haben eine App zur Erkennung von Musiknoten entwickelt. Auf die Idee zu «Klangio» kam Sebastian durch seine kleine Schwester. Als sie eine gespeicherte Melodie auf ihrem E–Piano nachspielen wollte, fehlten ihr die Noten. Mit der App kann sie sich die Melodie nun in Noten umwandeln lassen. «Wir schaffen neue Möglichkeiten des Musizierens mit KI», stellen sich die Gründer den Löwen vor. Die App gibt es bereits in verschiedenen Versionen. Um «Klangio» national und international zu vermarkten, brauchen sie 300.000 Euro und bieten 10 Prozent der Firmenanteile.
Die App ist seit 2017 auf dem Markt, funktioniert als Abo–Modell und kostet 9,99 Euro im Monat. Alexander und Sebastian arbeiten zu acht im Team. Das macht Personalkosten von 16.000 Euro. Nils Glagau sind die Kosten zu hoch, er steigt gleich aus. Carsten Maschmeyer wirft aus dem gleichen Grund das Handtuch. Auch Janna Ensthaler geht. Dagmar Wöhrl folgt den Aussteigern. Ihr fehlt das Unternehmerische. Übrig bleibt Tijen Onaran. «Ich finde euch beide echt gut, aber ich habe nicht so viel Affinität zu dem Thema, deshalb bin ich raus.» Kein Deal für «Klangio».

Wenn alle Löwen aussteigen, schnappt Ralf Dümmel gerne zu

Fast jeder kennt das Problem: Beim Benutzen der Toilettenbürste tropft es meist auf die Brille oder auf den Boden und im Bürstenhalter sammelt sich Flüssigkeit. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern auch unhygienisch. Dies wollen Agnes Bings (58) und Jan Dülken (46) mit ihrer Erfindung «Dripoff–Pad» ändern. Das Anti–Nässe–Pad wird in den Toilettenbürstenhalter gelegt, saugt dort das Restwasser der Bürste auf und hält es fest. Dadurch wird auch die Geruchsbildung verhindert und die Keimbildung reduziert.
Die Pads sind universell einsetzbar und passen auf alle gängigen WC–Bürstengarnituren. Wenn sie sich blau verfärben, sollten sie ausgetauscht werden. Die Gründer wollen den Einsatz zum Millionenseller machen. Dafür brauchen sie 80.000 Euro und bieten 25 Prozent ihrer Firma an. 50.000 Euro haben sie bisher in ihr Unternehmen gesteckt, 220 Euro Umsatz gemacht. 6,99 kostet ein Set mit mehreren Pads. Das Granulat stellen sie selbst her.
Dagmar Wöhrl spricht die Erfindung gar nicht an. «Ich bin noch old fashinoned, ich mache das selbst. Das ist für mich keine Investition, da bin ich raus.» Janna Ensthaler sieht den Nutzen, aber: «Ich sehe zu viel Plastikverpackung, deshalb bin ich raus.» Auch Nils Glagau ist nicht überzeugt. «Die Verpackung spricht mich auch nicht an, deswegen steige ich aus.» Auch Tillmann Schulz reagiert allergisch auf die Verpackung. «Man will Plastikmüll vermeiden, ich bin raus.»
Wird das «Dripoff–Pad» am Ende zum Griff ins Klo? Bleibt ja noch Ralf Dümmel. «Also...», beginnt er. «Ich habe schon zweimal erlebt, dass alle vier Löwen abgesagt haben und dann war es eine Erfolgsgeschichte. Ich glaube, es ist ein Problemlöser. Das Produkt ist toll, die Verpackung muss besser werden, ich biete euch 33 Prozent für 80.000.» Den Gründern fällt ein Stein oder ein Pad vom Herzen. Deal für «Dripoff Pad».

Von SpotOn am 4. September 2023 - 23:40 Uhr