«Die Landarztpraxis» verabschiedete sich am 28. August in den Urlaub. Doch dank «Die Spreewaldklinik» müssen Sat.1–Zuschauer nicht auf eine Vorabendserie verzichten. Die neue Arztserie wird dann ab dem 29. August ebenfalls um 19 Uhr ausgestrahlt. Sina–Valeska Jung (45) wird darin als Dr. Lea Wolff zu sehen sein, die aus Hamburg in den Spreewald im Südosten Brandenburgs zieht und in der Spreewaldklinik anfängt. Dort trifft sie auf die junge Krankenschwester Nico (Isabel Hinz), Klinikchefin Dr. Barbara Berg (Muriel Baumeister) oder den attraktiven Arzt Erik (Daniel Buder). Und auch Paul Menke (Daniel Scholz), der leibliche Vater ihrer Tochter, tritt wieder in ihr Leben. Letztere hat sie zur Adoption freigegeben und will sie nun finden.
Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät Sina–Valeska Jung Details über ihre Rolle Lea und deren emotionale Komponente sowie über den Dreh im Spreewald, bei dem Mücken zum Problem wurden. Zudem erzählt sie über die medizinischen Handgriffe vor der Kamera und ihren Ausgleich abseits von Dreharbeiten.
Lea wird als starke weibliche Hauptfigur angekündigt. Was können Sie über den Charakter Ihrer Rolle noch verraten?
Sina–Valeska Jung: Lea ist eine starke Frau mit einer geradezu traumatischen Vergangenheit. Sie hat als 16–Jährige ein Kind bekommen, welches gegen ihren Willen direkt zur Adoption freigegeben wurde. Den Schmerz darüber will sie nun aktiv angehen und reist in den Spreewald, um mit dem Kindsvater über dieses Geschehen zu sprechen. Damit beginnt die Geschichte und in der Folge wird klar, dass Lea im Spreewald bleiben muss, um endlich zu sich zu kommen. Und ja, sie findet ihre Tochter und ihr ganz tiefes Familiengefühl. Zudem ist sie eine sehr gute und empathische Ärztin, die auch die Arbeit im Team sehr geniesst.
Für Lea geht es von Hamburg in den Spreewald. Wie gross ist die Umstellung für sie?
Jung: Das ist eine grosse Umstellung, aber die positiven Aspekte dieses neuen Lebensgefühls in der Kleinstadt überwiegen. Die Herzlichkeit der Menschen, weg von der Anonymität der Grossstadt, das familiäre Miteinander und natürlich die unglaublich schöne Landschaft sind alles Pluspunkte für den Spreewald.
Wie würden Sie selbst mit so einer Umstellung umgehen? Könnten Sie sich persönlich ein Leben im Spreewald vorstellen?
Jung: Darüber habe ich mir ehrlicherweise noch nie ernsthaft Gedanken gemacht. Ich lebe in Berlin und geniesse den Trubel dort durchaus. Ich glaube, die Mischung macht es für mich – die Möglichkeit zu haben, in die Natur zu gehen, die es im Berliner Umland, zu dem der Spreewald ja auch noch zu zählen ist, gibt, reicht mir in meiner jetzigen Lebensphase. Mal schauen, was die Zukunft bringt.
Lea sucht nach ihrer leiblichen Tochter. Hat Sie die Geschichte als Mutter besonders berührt?
Jung: Ja, klar. Als Mutter empfindet man ja eine grenzenlose Liebe zu seinem Kind und die Vorstellung, dass einem dieses entrissen wird, ist krass. Ich kann Leas Tun sehr nachvollziehen und genau diese Grundgeschichte der Serie war es auch, die mich gleich überzeugt hat.
Neben ihrem Beruf als Ärztin und ihrer Suche nach ihrer leiblichen Tochter: Wie sieht es in Sachen Liebe bei Lea aus?
Jung: Na ja, da müssen Sie sich, genau wie ich, überraschen lassen. Es gibt durchaus charmante, attraktive Kollegen in der Spreewaldklinik und mal sehen, wie sich die Geschichten entwickeln...
Wie waren die Dreharbeiten im Spreewald? Was mögen Sie an der Region besonders und hatten Sie vor dem Dreh einen Bezug zu ihr?
Jung: Ich war tatsächlich einmal zuvor im Spreewald, als zusätzliche Begleitung bei einem Klassenausflug meiner Tochter. Wir haben uns Kanus geliehen und sind eine ordentliche Runde gepaddelt. Das war wunderschön. Es ist hier unglaublich idyllisch. Die Dreharbeiten sind zwar sehr intensiv, aber durch die kurzen Wege von einem Motiv zum anderen und die entspanntere Gangart der Menschen vor Ort, war es bzw. ist es wirklich schön. Wir drehen ja noch bis Mitte September und ich hoffe sehr, dass ich es am Ende auch noch einmal schaffe, mit einem Kanu oder Kahn durch die Kanäle zu schippern.
Ging beim Dreh auch etwas schief oder gab es einen anderen unvergesslichen Moment?
Jung: Die Mücken im Spreewald sind schon besonders frech. Während einer Textprobe im Aussendreh setzte sich eine auf meine Lippe. Ich habe es erst gar nicht gemerkt... Mein Kollege Daniel Buder schaute mich an, holte aus und haute präzise zu. Er hat mich nicht mal berührt, aber die Mücke war danach weg. Leider hatte sie in der einen Sekunde schon zugestochen und das war dann auch deutlich zu sehen. Lippen–Aufspritzen à la Spreewald.
Konnten Sie die Natur abseits des Drehs geniessen, sind Sie grundsätzlich gerne draussen in der Natur?
Jung: Für den Genuss abseits des Drehs habe ich leider kaum Zeit. Meine Drehwochen sind ziemlich voll, so dass ich kleine Auszeiten nicht mit grossartigen Aktivitäten fülle. Am Wochenende geht es heim zu meiner Tochter. Insofern lässt sich für mich zwar erahnen, warum im Spreewald so viele Menschen gerne ihren Urlaub verbringen, ich hatte keinen Urlaub. Ich bin aber grundsätzlich immer gerne in der Natur unterwegs, komme ursprünglich aus dem Wetteraukreis in Hessen, also aus einer sehr ländlichen Umgebung. Wie schon gesagt, mag ich derzeit die Abwechslung zwischen Natur und Grossstadt sehr.
Was machen Sie noch gerne zwischen den Dreharbeiten, um einen Ausgleich zu haben?
Jung: Wenn ich frei habe, bin ich zuhause und verbringe Zeit mit meiner Tochter. Das ist ein super Ausgleich, egal was wir unternehmen.
Hatten Sie Erfahrung damit, in einem Krankenhaus–Set zu spielen?
Jung: Ja, tatsächlich habe ich erst 2023 in einer Folge «In aller Freundschaft– Die jungen Ärzte» mitgespielt. Da war ich aber Patientin, jetzt darf ich eine andere Perspektive einnehmen.
Wie haben Sie sich auf Ihre Rolle vorbereitet, mussten Sie vor dem Dreh medizinische Praktiken erlernen? Was war dabei die grösste Herausforderung?
Jung: Wir hatten vor dem Dreh einen Crash–Kurs, in dem wir die wichtigsten Handgriffe gelernt haben. Beim Dreh selbst haben wir bei allen Szenen, in denen es erforderlich ist, eine medizinische Fachberatung, die uns Geräte erklärt, zeigt, wie man z. B. einen Zugang legt und auch, mit welcher Haltung man seinen Patienten begegnet. Es soll ja so authentisch wie möglich sein. Eine Herausforderung bieten immer wieder die medizinischen Fachbegriffe... Die lassen sich einfach nicht so gut im Hirn speichern wie normale Dialoge.
Mit der «Landarztpraxis» ist bereits eine taffe Ärztin in einer Hauptrolle in Sat.1 im Einsatz. Was unterscheidet die «Spreewaldklinik» von der Serie?
Jung: Ausser, dass hier und da eine Ärztin im Einsatz ist, und die Geschichten nicht im Grossstadtdschungel spielen, gibt es eigentlich nicht viele Gemeinsamkeiten. In der «Spreewaldklinik» ist die Beziehung von Lea und ihrer Tochter zentral. Dazu kommen die medizinischen Fälle, die Geschichten der Kolleginnen und Kollegen in der Klinik und natürlich der heimliche Star, der Spreewald.