Spätestens seit dem Aufkommen der Punk-Bewegung wurde es in der britischen Musikszene zu einer regelrechten Mode, lautstark gegen das Establishment und das Königshaus anzuschreien.
God save the queen / She's not a human being
Die bekannteste Anti-Royal-Hymne lieferte im Jahr 1977 der Sänger John Lydon (67) mit seiner Band Sex Pistols. In dem Song «God save the Queen» heisst es unter anderem: «God save the queen / She‹s not a human being / and there›s no future / in England's dreaming».
Auch in Interviews liess der Sänger mit den irren Augen früher nie ein gutes Haar an der Königsfamilie. Mittlerweile hat er seine Meinung über die britische Monarchie radikal geändert. Bereits im Jahr 2017 schlug er in einem Interview mit «The Quietus» Queen Elizabeth II. gegenüber erstaunlich versöhnliche Töne an. Dort sagte er: «Sie ist ein menschliches Wesen und ich würde sie als menschliches Wesen auf dem Planeten Erde schmerzlich vermissen. Ich hege keine Feindseligkeit gegen irgendein Mitglied der königlichen Familie. Hatte ich nie. Es ist die Institution, die mich stört, und die Annahme, dass ich dafür bezahlen soll.»
Kurz nach dem Tod der Queen erstaunte er mit einem respektvollen Statement auf seinem Twitter-Kanal. Dort hiess es: «Ruhe in Frieden Queen Elizabeth II. Möge sie siegreich sein.»
Während er über den neuen König Charles III. bisher kein böses Wort verlor, wetterte er kürzlich im «Telegraph» lautstark gegen Prinz Harry (38) und Meghan (41). Dort sagte er: «Ich mag den Lärm nicht, den die beiden veranstalten. Wenn du normal und ausserhalb (der königlichen Familie) sein willst, dann verpiss dich. Verpiss dich einfach und halt die Klappe.»
Queen-Gitarrist Brian May
Ein weiterer Musiker, der hinsichtlich des Königshauses einen gründlichen Sinneswandel vollzogen zu haben scheint, ist der Gitarrist der Band Queen, Brian May (75). In der Vergangenheit übte der vehemente Tierschützer immer wieder Kritik am britischen Adelsstand. Nachdem William und Harry im Jahr 2014 Fotos von einer Jagdsafari in Afrika posteten, wetterte er in der «Sun»: «Es ist die ganze Einstellung dieser privilegierten Klassen - man kann Nashörner und Elefanten in Afrika retten, aber alles töten, was man will, wenn man reich ist.»
Dennoch hatte er nichts dagegen, sich im März 2023 von König Charles III. zum Ritter schlagen zu lassen. Leicht verschämt rechtfertigte er sich nach der Zeremonie auf Instagram mit folgenden Worten für diese Entscheidung: «Vielleicht braucht es einen Ritter in der glänzenden Rüstung des gesunden Menschenverstandes, um den Blick wieder auf die wahren Gründe für das anhaltende Elend der Viehzüchter zu lenken. Und vielleicht sogar, um Mitgefühl und Anstand in die Landschaft zu bringen. Nun, ich bin bereit, im Harnisch.»
Liam Gallagher wäre auch gerne Ritter
Die mögliche Erhebung in den Ritterstand scheint nicht nur bei ihm zu einem anderen Blick auf die Royals geführt zu haben. Selbst für den früheren Oasis-Sänger Liam Gallagher (50) scheint dies ein Objekt der Begierde darzustellen. Jedenfalls zeigte er sich am 1. Januar 2022 ziemlich zerknirscht darüber, dass man ihn wieder nicht als Kandidaten für den Ritterschlag nominiert hatte. Dort schrieb er: «Ich habe es also schon wieder nicht auf die NYs-Ehrenliste geschafft, was muss ich noch tun, um mir 1 dieser SIR-Dinger zu besorgen».
Ozzy Osbourne - Prince of Darkness wäre gerne «Sir»
Ähnliche Sehnsüchte verfolgt auch Gruselrocker Ozzy Osbourne (74). 2014 sagte der frühere Frontmann der Band Black Sabbath und selbsternannte «Prince of Darkness» der «New York Daily News»: «Es wäre schön, wenn ich einen Adelstitel bekommen würde. Aber ihr müsst hingehen und die Königin fragen.» Um Ozzy bei seinem Vorhaben zu unterstützen, starteten seine Fans sogar schon mehrere Petitionen, die bisher allerdings erfolglos blieben. Vielleicht hat König Charles III. ja endlich ein Einsehen und holt den wohlverdienten Ritterschlag bei nächster Gelegenheit nach.