Am heutigen Dienstag um 14:15 Uhr Ortszeit (20:15 Uhr deutscher Zeit) ist es so weit: Donald Trump (76) steht in New York City als erster ehemaliger US-Präsident als Angeklagter vor Gericht. Es geht um Schweigegeldzahlungen, die während des Präsidentschaftswahlkampfes an Stormy Daniels (44) geflossen sind. Die Pornodarstellerin behauptet, eine Affäre mit Donald Trump gehabt zu haben. Der bestreitet dies.
An diesem Dienstag wird die Anklageschrift verlesen. Was genau Donald Trump vorgeworfen wird, ist noch nicht offiziell bekannt. Verschiedene Medien wie CNN, die «Washington Post» und die «New York Times» hatten bei Richter Juan Merchan beantragt, dass die Anklageschrift im Vorfeld öffentlich gemacht wird. Doch der Richter lehnte dies ab.
Durchgesickert ist jedoch, dass Trump sich in über 30 Punkten rechtfertigen müsse. In manchen Medienberichten ist konkret von 34 Anklagepunkten die Rede.
Trump in Manhattan angekommen
Trump ist bereits am Montagnachmittag in New York City angekommen. Er flog aus seinem Wohnsitz in Florida in die Stadt, in der er als Immobilienunternehmer und TV-Persönlichkeit bekannt wurde. Nach seiner Ankunft am Flughafen zog er sich in den Trump Tower in Manhattan zurück, wo er Wohn- und Büroräume besitzt. In Manhattan liegt auch das Gerichtsgebäude, in dem sich Donald Trump zur Verlesung der Anklage einfinden muss.
Auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social hatte Trump am Sonntag noch einmal gegen das Verfahren gewettert. «So sollte Amerika nicht sein!», schrieb er. Den Staatsanwalt bezeichnete er einmal mehr als «korrupt», den Richter als voreingenommen.
Fingerabdrücke, aber kein Fahndungsfoto
Das genaue Prozedere im Gericht ist noch nicht bekannt. Es wird aber erwartet, dass Donald Trump fotografiert wird und Fingerabdrücke von ihm genommen werden. Um ein offizielles Fahndungsfoto kommt der Ex-Präsident aber wohl herum.
Auch wird er nicht in Handschellen in das Gerichtsgebäude geführt. Trumps Anwalt Joe Tacopina (56) hatte dies im Vorfeld mit dem zuständigen Staatsanwalt Alvin Bragg (49) ausgehandelt. Schliesslich bestehe bei seinem Klienten keine Fluchtgefahr.
Keine Live-Übertragung aus dem Gerichtssaal
New York ist einer der wenigen US-Bundesstaaten, in denen Gerichtsverhandlungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Kameras, Fotos und Tonaufnahmen sind auch in der Causa Trump aus dem Gerichtssaal verbannt.
Richter Juan Merchan hat aber angeordnet, dass kurz vor der Anklageverlesung am Dienstag fünf Fotografen anwesend sein dürfen. Videokameras dürfen im Gerichtsgebäude filmen, aber nicht im Verhandlungssaal.
Für die kommenden Verhandlungen versuchen verschiedene Medien und Politiker, eine Ausnahme vom Kameraverbot zu erwirken. «Die amerikanische Öffentlichkeit hat das Recht, Zeuge der Geschichte zu werden», sagte etwa der New Yorker Senator Brad Hoylman-Sigal (57) am Montag dem Nachrichtensender CBS.