Erste Sommerloch-Anleihen sind dem Kinomonat Juli quantitativ zwar nicht abzusprechen. Einem Donnergott der Marke Thor ist es dann aber doch zu verdanken, dass ein wahrer Blockbuster auf Filmfans wartet. «Thor 4: Love And Thunder» mit Chris Hemsworth (38), Natalie Portman (41) und Christian Bale (48) eröffnet am 6. Juli das Leinwand-Treiben. Ebenfalls starbesetzt geht es eine Woche später mit «The Gray Man» plus Ryan Gosling (41), Ana de Armas (34) und Chris Evans (41) weiter. Wer derweil die beiden ersten Teile der französischen Comedy-Filmreihe über den konservativen Monsieur Claude (Christian Clavier, 70) schätzte, bekommt am 21. «Sein grosses Fest» spendiert.
«Thor: Love And Thunder», 6. Juli
Thors (Hemsworth) Ruhestand wird von einem galaktischen Killer namens Gorr (Bale) unterbrochen, der die Auslöschung aller Götter anstrebt. Um die Bedrohung zu bekämpfen, holt sich Thor Hilfe von Valkyrie (Tessa Thompson, 38), Korg (Taika Waititi, 46) und seiner Ex-Freundin Jane Foster (Portman), die - zu Thors grosser Überraschung - auf unerklärliche Weise als «Mighty Thor» seinen magischen Hammer Mjölnir schwingt. Gemeinsam begeben sie sich auf ein kosmisches Abenteuer, um das Geheimnis von Gorrs Rache zu lüften und ihn aufzuhalten, bevor es zu spät ist.
Einschätzung:
Der erste Trailer zu «Thor: Love And Thunder» von Regisseur Taika Waititi verhiess hauptsächlich Klamauk. Doch spätestens seit Oscarpreisträger Christian Bale als neuer Widersacher vorgestellt wurde, dürfen auch Fans ernsterer Töne wieder hoffen. Dessen Figur Gorr kommt zumindest optisch schon mal als die bislang düsterste Bedrohung im ganzen MCU ums Eck und verspricht, für weitreichende Folgen für die Marvel-Recken zu sorgen. Ob der Götterschlächter seinem Namen alle Ehre machen wird? Mit Portman als «Mighty Thor» wäre ja bereits eine Nachfolgerin gefunden...
«The Gray Man», 14. Juli
CIA-Agent Court Gentry (Gosling), auch bekannt als Sierra Six, ist der «Gray Man». Während er als Häftling in einem Bundesgefängnis einsitzt, wird er von der CIA rekrutiert und von seinem neuen Vorgesetzten Donald Fitzroy (Billy Bob Thornton, 66) zu einem der besten Auftragskiller des Auslandsgeheimdienstes ausgebildet. Doch dann wird Sierra Six plötzlich selbst zur Zielscheibe: Es beginnt eine nervenaufreibende Jagd rund um den Globus, bei der Lloyd Hansen (Evans), ein ehemaliger CIA-Agent, vor nichts zurückschreckt, um ihn auszuschalten. Unerwartete Unterstützung erhält Sierra Six von Agentin Dani Miranda (de Armas).
Einschätzung:
Dass Ryan Gosling auf der Jagd und der Flucht eine gute Figur macht, hat er schon in «Blade Runner 2049» und «Drive» bewiesen. Für viele «Bond»-Fans galt derweil Ana de Armas als heimliches Highlight im neuesten 007-Streifen «Keine Zeit zu sterben». Folgerichtig könnte «The Gray Man» zu einem echten Geheimtipp für alle Geheimagenten-Freunde werden. Zumal mit Chris Evans auch ein starker Gegenpol gefunden wurde. Und wer bei den vermeintlich heissen Tagen lieber in den eigenen vier Wänden und leger auf Agentenmission gehen will, bekommt schon knapp eine Woche nach dem Kinostart die Gelegenheit dazu. Ab 22. Juli ist «The Gray Man» dann bei Netflix verfügbar.
«Monsieur Claude und sein grosses Fest», 21. Juli
Monsieur Claudes (Clavier) Spaziergänge durch sein Heimatstädtchen sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Er und seine Frau Marie sind seit den multikulturellen Hochzeiten ihrer vier Töchter zwar gestählte Profis im Anzapfen tiefster Toleranzreserven, doch die sind allmählich aufgebraucht. Denn die ungeliebten Schwiegersöhne sind jetzt auch noch ihre Nachbarn! Deren Gezänk über Äpfel, die auf Petersilie fallen, das jüdische Zuckerfest, die arabische Grillparty und die Vernissagen der Eingeweide-Malerei seiner Tochter Segolène entlocken Monsieur Claude ungeahnte Fähigkeiten in den Disziplinen Durchatmen, Augenbrauen-Hochziehen und plötzliches Verschwinden. Indes fragt sich Marie, wie es eigentlich um ihre Ehe bestellt ist. Denn ihr 40. Hochzeitstag steht bevor und auch die reife Liebe will beschworen sein.
Einschätzung:
Mit «Monsieur Claude und seine Töchter» schwappte 2014 ein Überraschungshit von Nachbar Frankreich nach Deutschland. Allein hierzulande schauten sich fast vier Millionen Menschen die Komödie über das engstirnige Familienoberhaupt und seine ungeliebten Multikulti-Schwiegersöhne an. Wen dieses Prinzip auch nach Teil zwei noch zu unterhalten weiss, darf sich nun also ein weiteres Mal in die zerstrittene Grossfamilie einklinken. Wer mit typisch französischem Humor nichts am Hut hat, sollte derweil auch um Teil drei einen weiten Bogen machen.