Gemessen daran, wie jung die flächendeckende digitale Kommunikation ist, haben Emojis eine relativ lange Geschichte. Spätestens im 19. Jahrhundert begannen Zeitungen, mit der Typographie zu spielen, dabei entstanden auch Gesichter. Viele Jahre später sind Emojis für die meisten Menschen Normalität - so normal, dass jedes Jahr am 17. Juli der World Emoji Day stattfindet.
Dabei bleibt der Umgang mit den Symbolen für viele Menschen so spielerisch, dass neue Bedeutungen entstehen, besonders in puncto Sexualität sind viele besonders kreativ. Um mit der Verwendung bestimmter Emojis nicht ins Fettnäpfchen zu treten, sollten Doppeldeutigkeiten zumindest bekannt sein. Welche alternativen Bedeutungen manche Emojis haben.
Doppeldeutiges Obst und Gemüse
Zwar ist nicht auszuschliessen, dass manche Menschen die berühmten Auberginen-, Bananen- oder Karotten-Emojis auch benutzen, um beispielsweise dem Mitbewohner eine Einkaufsliste zu schicken. Doch die meisten jungen Leute wissen: Im entsprechenden Kontext ist damit nicht weniger als das männliche Genital gemeint. Das gilt übrigens ebenso für das Knochen-Emoji.
Ähnlich wie der Knochen verdankt das Nashorn seine Doppeldeutigkeit dem Englischen. Das Horn im Gesicht des Tieres lässt sich als «horny» umschreiben, also erregt zu sein. Weniger weit muss man dagegen beim Affen, der sich die Augen zuhält, um die Ecke denken. Dieses Emoji zu verwenden teilt zwar mit, dass jemand peinlich berührt ist, doch weil der Affe gleichzeitig lächelt ist damit keine negative Emotion verbunden.
Auch sonst dienen Obst und Gemüse der Verbildlichung von Liebe, Sex und Zärtlichkeit. So symbolisieren Pfirsiche das Gesäss und Kirschen wahlweise die weibliche Brust oder gar ihren Intimbereich. Das Jugendmagazin «Bravo» rät seinen Leserinnen und Lesern ausserdem, eine Erdbeere zu benutzen, wenn sie ihre Lust auf Sex mitteilen möchten. Mit einer Chilischote kann man seinem Gegenüber ausserdem mitteilen, sie oder ihn attraktiv zu finden. Vorsicht, scharf!
Nicht einfach nur ein Wölkchen
Sorgen dagegen tatsächlich verspeiste Chilischoten für Blähungen, so lässt sich diesem Umstand mit einer kleinen Wolke Ausdruck verleihen. Im Gegensatz zu den vielen doppeldeutigen Emojis mit sexueller Konnotation können User von WhatsApp, Signal und Co. in den meisten Messengern jedoch einfach nach dem Schlagwort «fart» (Deutsch: Furz) suchen und bekommen das Wölkchen als Option angeboten.
Wer sich im Bedeutungswirrwarr der Emojis besser orientieren möchte, findet sich auf Emojipedia zurecht, das seit 2013 alle Emojis dokumentiert. Das Nachschlagewerk richtet sich zwar vorrangig nach den ursprünglich intendierten Bedeutungen der Symbole, listet jedoch, etwa im Fall der Aubergine, auch die heute gängigen Doppeldeutigkeiten der Emojis.