Bis Britney Spears' (41) Autobiografie «The Woman in Me» offiziell in den Handel kommt, dauert es noch eine kleine Weile – am 24. Oktober wird es so weit sein. Die US–Seite «People» konnte jedoch bereits erste Einblicke in das Enthüllungsbuch erhaschen und mit Spears über ihr Werk sprechen. Die Sängerin verspricht dabei Einblicke in ihr tiefstes Privat– und Gefühlsleben: «Es ist endlich an der Zeit für mich, meine Stimme zu erheben und zu sprechen – meine Fans haben es verdient, es direkt von mir zu hören. Keine Verschwörungen mehr, keine Lügen mehr – nur ich, wie ich mir meine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aneigne.»
Der hart arbeitende Kinderstar
In einer Passage ihres Buches beschreibt Spears, wie sie als gerade Mal elfjähriger Kinderstar des Mickey Mouse Clubs ins Rampenlicht kam. Als «Bootcamp für die Unterhaltungsindustrie» bezeichnet sie die Kindershow und enthüllt eine zwiespältige Sichtweise darauf: Einerseits sei es «der Traum jedes Kindes» gewesen. Andererseits «war es ausgesprochen harte Arbeit: Bis zu 30 Mal wiederholten wir Choreografien und versuchten, jeden einzelnen Schritt perfekt zu machen.»
Auch nach ihrer Zeit im Mickey Mouse Club, wo sie einen gewissen Justin Timberlake (42) bei einer Runde «Wahrheit oder Pflicht» küssen durfte, rang Spears mit ihrem Karriereweg: «In mir herrschte bereits ein Zwiespalt: Ein Teil von mir wollte weiter auf den Traum hinarbeiten. Der andere Teil wollte, dass ich ein normales Leben in Louisiana führe.»
Doch besagtes «normales Leben» schien ohnehin nicht möglich zu sein, wie sie in Hinblick auf gemeinsame Cocktail–Trips mit ihrer Mutter erklärt: «Ab dem Zeitpunkt, ab dem ich in der achten Klasse war, fuhren meine Mutter und ich aus Spass [...] nach Biloxi, Mississippi, und während wir dort waren, tranken wir Daiquiris. [...] Ich fand es toll, dass ich ab und zu mit meiner Mutter etwas trinken konnte. Die Art und Weise, wie wir tranken, war nicht mit der Art und Weise zu vergleichen, wie es mein Vater tat. Wenn er trank, wurde er depressiver und verschlossener. Wir wurden glücklicher, lebendiger und abenteuerlustiger.»
Zurück im Full–Time–Job
Mit 15 Jahren schliesslich zog es sie zurück ins Showgeschäft, Spears unterschrieb ihren ersten Plattendeal. Wieder stand harte Arbeit für den Teenager an, eigener Aussage nach war aber inzwischen sie selbst die treibende Kraft dahinter: «Mein Arbeitsethos war sehr stark. Wer mich damals kannte, hörte tagelang nichts von mir. Ich blieb so lange wie es ging im Studio und wenn jemand gehen wollte, sagte ich: ‹Ich war noch nicht perfekt.›»
Auf ihre Schauspiel–Karriere blickt Spears ebenfalls zurück und gesteht sich ein, dass diese Form der Performance nichts für sie gewesen ist. Der 2002 veröffentlichte Coming–of–Age–Film «Crossroads» sei «der Anfang und das Ende meiner Schauspiel–Karriere [gewesen] – und ich war erleichtert darüber. Beim Casting für ‹Wie ein einziger Tag› standen nur noch ich und Rachel McAdams zur Wahl. Und obwohl es Spass gemacht hätte, nach der gemeinsamen Zeit im Mickey Mouse Club wieder Kontakt zu Ryan Gosling aufzunehmen, bin ich froh, dass ich es nicht getan habe.»
Die weltberühmte Glatze
In einem der Auszüge spricht Spears auch über eine ihrer berühmtesten Aktionen: Als sie sich vor laufenden Kameras eine Glatze rasierte. «Seit ich ein Teenager war, wurde ich von oben bis unten angeschaut, und die Leute sagten mir, was sie von meinem Körper hielten. Mir den Kopf zu rasieren und mich aufzuführen, war meine Weise, um zurückzuschlagen.»
Genau diese Form des Protestes wurde durch die Vormundschaft geraubt. So musste sie sich ihre Haare wieder wachsen lassen und «wieder in Form kommen. Ich musste früh zu Bett gehen und alle Medikamente einnehmen, die man mir verordnet hatte. Als ich dachte, dass es schlimm sei, in der Presse wegen meines Körpers kritisiert zu werden, tat es mir von meinem eigenen Vater noch mehr weh. Er sagte mir immer wieder, dass ich dick aussehe und dass ich etwas dagegen tun müsse.»
Vor allem ihr Vater bekommt in dieser Passage sein Fett weg. Immer wieder und von jüngsten Kindheitstagen an habe er ihr eingetrichtert, «nicht gut genug» zu sein. «Ich wurde zu einem Roboter. Aber nicht nur das – ich war eine Art Kinder–Roboter. Ich bin derartig infantilisiert worden, dass ich Teile verlor, durch die ich mich wie ich selbst anfühlte.» Ihr erschütterndes Fazit zu den 13 Jahren ohne eigenen Willen: «Die Vormundschaft hat mich meiner Weiblichkeit beraubt und mich zu einem Kind gemacht.» Und: «Ich habe nicht verdient, was mir meine Familie angetan hat.»