Am 6. November 2003 begann die Liebesgeschichte von König Felipe VI. (56) und seine Frau Königin Letizia (51) offiziell – an diesem Tag hielt der damalige Kronprinz um 12 Uhr mittags im Zarzuela–Palast um die Hand der bekannten Fernsehjournalistin Letizia Ortiz an und stellte kurz darauf seine Verlobte der Presse vor. Das war eine völlige Überraschung, denn zuvor hatte das Paar seine Liebe rund ein Jahr geheim gehalten. Es heisst, die beiden hätten sich beim Abendessen eines gemeinsamen Bekannten kennengelernt, und der Prinz soll augenblicklich Feuer und Flamme gewesen sein.
Die Frau an Felipes Seite sorgte mit der Verlobung sofort für viele Schlagzeilen und reichlich Bedenken, denn auf den ersten Blick erschien sie nicht als die optimale Wahl für eine künftige Königin. Bürgerlich, geschieden, zu erfolgreich, zu selbstbewusst. Dass sie in einem weissen Hosenanzug von Armani statt einem Kleid zum Verlobungsfoto antrat, fanden viele unpassend oder sahen es gar als einen Affront. Zudem wies sie ihren royalen Verlobten vor der versammelten Presse zurecht – sodass sich Beobachter laut fragten, ob Letizia sich wohl ins strenge spanische Hofprotokoll einfügen könne.
Zuvor soll Felipe bereits bei seiner Familie auf Widerstände gestossen sein. Man wünschte sich am Hofe wohl eher eine Prinzessin ohne Vergangenheit und von adeliger Abstammung. Doch, so heisst es, Felipe soll seinen Eltern König Juan Carlos I. (86) und Königin Sophia (85) deutlich gemacht haben, dass er nur Letizia und sonst keine heiraten werde. Und einen unverheirateten künftigen König wollte man im katholischen Spanien dann wohl lieber doch nicht riskieren.
In guten wie in schlechten Zeiten
Und das Paar trotzte allen Unkenrufen. Die beiden überstanden böse Gerüchte darüber, dass Letizia sich in ihrer neuen Rolle gar nicht wohlfühle. Sie wurde etwa als «Eis–Prinzessin» beschimpft, ihr wurden Schönheitsoperationen, Magersucht und Depressionen unterstellt. Bis heute gibt es zudem wilde Gerüchte über die Ehe des Königspaares. Harte Zeiten machte das Paar auch nach einem privaten Schicksalsschlag durch: Letizia verlor ihre jüngere Schwester Erika am 7. Februar 2007. Damals war die Kronprinzessin gerade mit ihrer zweiten Tochter schwanger.
Später geriet die Familie wegen der Skandale von König Juan Carlos I. unter Druck. Das Ansehen des Königshauses war schwer beschädigt. Der Monarch dankte schliesslich ab. So kamen Felipe und Letizia viel früher auf den Thron, als sie es sich womöglich gewünscht und geplant hatten. Am 19. Juni 2014 wurden sie das Königspaar von Spanien. Ihre Töchter waren damals erst sieben und acht Jahre alt.
Familie und den royalen Job unter einen Hut zu bekommen, war sicher nicht immer leicht. Doch Felipe und Letizia haben gezeigt, dass sie gemeinsam ein gutes Team für die Krone sind. Die Arbeit der Königin erntet bei vielen Menschen Anerkennung, ihr Einsatz für Gleichberechtigung, Kinder und gegen Hunger und Armut erhält Respekt. Dennoch gibt es auch immer wieder kritische Stimmen. Als Königspaar stehen die beiden nun seit zehn Jahren noch mehr unter Beobachtung – jede Geste, jeder Schritt wird in Spanien verfolgt und bewertet.
Auch die Zukunft bringt Herausforderungen
Mit Kronprinzessin Leonor (18) und Prinzessin Sofía (17) hat das Königspaar seine wichtige Aufgabe erfüllt, die Zukunft der Monarchie zu sichern. An ihrem 18. Geburtstag im Oktober 2023 legte Leonor vor dem Parlament in Madrid ihren Eid auf die Verfassung ab und wurde damit offiziell zur Thronfolgerin ihres Vaters Felipe VI. – natürlich unter den Augen der sichtlich stolzen Eltern.
Doch dieser Tag zeigte auch, dass die Königsfamilie in Spanien vor vielen weiteren Herausforderungen steht. Denn die Monarchie steht auf wackeligen Beinen: Aus den nach Eigenständigkeit strebenden Regionen, wie etwa Katalonien, nahm niemand teil. Fünf der elf im Unterhaus vertretenen Parteien boykottierten die Veranstaltung, da sie die Abschaffung der Monarchie fordern. 2021 zeigte eine von Nachrichtenportalen in Auftrag gegebene Umfrage, dass nur noch knapp ein Drittel der Spanier die Monarchie unterstützen.