Auch im Herbst 2022 erhellt das «Festival of Light» wieder bekannte Wahrzeichen und historische Bauwerke Berlins mit Lichtkunst. Um den Herausforderungen der Energiekrise und dem Anspruch an Nachhaltigkeit gerecht zu werden, wurde das Konzept für die 18. Ausgabe des Festivals allerdings grundsätzlich überarbeitet.
Um 75 Prozent reduzierter Stromverbrauch
Birgit Zander, Initiatorin, Produzentin und künstlerische Leiterin der Veranstaltung, scheint sich der Verantwortung bewusst, die das «Festival of Lights» als Format mit überdurchschnittlichem Strombedarf trägt. Das neue Konzept soll also den Energieverbrauch reduzieren, ohne die künstlerische Vielfalt einzuschränken. Das Ergebnis: Vom 7. bis 16. Oktober wird Berlin zwar wieder erleuchtet - aber mit 75 Prozent weniger Strombedarf als im vorherigen Jahr.
Um dies zu erreichen, wurden unter anderem die Schauplätze auf 35 reduziert, die insgesamt 70 Lichtkunstwerke inszenieren. Bereits die Bündelung auf weniger Bühnen bewirkt einen geringeren Stromverbrauch, der durch den Einsatz aktueller und entsprechend energiesparender Technik noch verstärkt wird. Die Vielfalt der Präsentationen reicht von Standbildprojektionen über Baumbeleuchtungen und Lichtskulpturen bis hin zu aufwändigen 3D-Videoinszenierungen.
Nachhaltigkeit im Zentrum des neuen Konzepts
Ausserdem kommt ausschliesslich erneuerbare Energie zum Einsatz. Dies wird durch das strengste deutsche Ökostrom-Siegel «Grüner Strom-Label» zertifiziert. Der Zertifizierungswert der gesamten Stromkosten wird darüber hinaus in den Bau neuer Fotovoltaikanlagen investiert.
Auch künstlerisch wird das Thema Nachhaltigkeit aufgegriffen. So zeigt der Künstler Leon Löwentraut seine Interpretation der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele als Projektion auf den Berliner Fernsehturm. Die Ziele sollen dazu beitragen, allen Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen. Dazu gehören beispielsweise Ende der extremen Armut, hochwertige Bildung für alle, Bekämpfung des Klimawandels sowie Frieden und Gerechtigkeit.
Lichtkunstwerke als optimistische Zukunftsvision
Das diesjährige Motto des «Festival of Lights» lautet «Vision of our Future» und soll das Gefühl von Hoffnung und Zuversicht zum Ausdruck bringen, das Kunst und Kultur auch in schwierigen Zeiten vermitteln können. So sollen die Lichtkunstwerke ein zuversichtliches Bild einer intakten, vielfältigen und farbenfrohen Welt zeichnen.
Deutlich wird dies zum Beispiel am Brandenburger Tor, für das drei ukrainische Video-Studios jeweils eine Videoshow mit ihrer individuellen Zukunftsvision entwickelt haben. Auf die Fassade des Schlosses Charlottenburg werden indes gemalte Zukunftsträume zahlreicher Kinder projiziert.