«Megalopolis», das neue Science–Fiction–Drama von Francis Ford Coppola (85), gilt als Herzensprojekt des Star–Regisseurs, an dessen Drehbuch er bereits seit den Achtzigerjahren gearbeitet haben soll. Medienberichten zufolge soll er sogar eins seiner Weingüter veräussert haben, um den Film endlich, unter anderem mit Hollywood–Star Adam Driver (40) in der Hauptrolle, zu realisieren. Nur einen Tag vor der Premiere des Werkes auf den 77. Internationalen Filmfestspielen in Cannes überschatten Vorwürfe über unangemessenes und chaotisches Verhalten des Regisseurs bei den Dreharbeiten die inhaltliche Diskussion des Films.
Versuchte der Star–Regisseur, halbnackte Komparsen zu küssen?
Wie der britische «Guardian» am gestrigen Dienstag (14.5.) berichtete, sollen sich mehrere bei den Dreharbeiten involvierte Crew–Mitglieder gegenüber dem Blatt äusserst irritiert über das Gebaren Coppolas geäussert haben. So soll er etwa beim Dreh einer freizügigen Nachtclub–Szene mehrfach versucht haben, spärlich bekleidete weibliche Komparsen zu küssen, um «sie in Stimmung zu bringen».
Weitere Vorwürfe beziehen sich auf seine generelle Arbeit als Regisseur, die von einer unberechenbaren und chaotischen Vorgehensweise gekennzeichnet gewesen sein soll. So teilte ein angeblicher Insider dem «Guardian» mit: «Er tauchte oft morgens vor diesen grossen Sequenzen auf, und weil noch kein Plan ausgearbeitet worden war und weil er seinen Mitarbeitern nicht erlaubte, einen Plan auszuarbeiten, blieb er oft einfach sitzen. Er sass stundenlang in seinem Wohnwagen, redete mit niemandem, rauchte oft Marihuana ...». Oft seien Stunden vergangen, in denen nichts gedreht wurde und die Crew sowie der teuer eingekaufte Schauspiel–Cast nur herumstanden und warteten.
«Hat dieser Typ schon einmal einen Film gedreht?»
Ein weiteres Crew–Mitglied wird mit folgender Aussage zitiert: «Das hört sich verrückt an, aber es gab Zeiten, in denen wir alle herumstanden und fragten: ‹Hat dieser Typ schon einmal einen Film gedreht?›» Alle Beteiligten seien sich darüber im Klaren gewesen «an einem möglicherweise wirklich traurigen Ende seiner Karriere» teilzuhaben.