Franz Beckenbauer (76) kann aus gesundheitlichen Gründen am Mittwochnachmittag nicht an der Trauerfeier zu Ehren der verstorbenen Hamburger Fussball-Legende Uwe Seeler (1936-2022) im Volksparkstadion teilnehmen. Einen öffentlichen Abschiedsbrief liess er sich aber nicht nehmen. Die emotionalen Worte erschienen am Tag der Trauerfeier im «Hamburger Abendblatt».
«Servus» und «Tschüss»
«Mein lieber Uwe, bei uns in Bayern sagt man Servus, wenn jemand geht. Bei Dir in Hamburg heisst Abschiednehmen schlicht und einfach Tschüs. Dir, meinem wunderbaren Freund, möchte ich Servus und Tschüs sagen. Denn Du gehst für immer», schreibt Beckenbauer.
Für Becker unvergesslich sind unter anderem die gemeinsamen Zeiten als Fussballprofis. Sie kickten bei den WM-Turnieren 1966 in England und 1970 in Mexiko zusammen. «Mit Dir, mein Freund, in der deutschen Nationalmannschaft spielen zu dürfen, war mir, dem neun Jahre Jüngeren, eine grosse Ehre», erinnert sich der Fussball-Weltmeister von 1974. Er habe ihn schon beim Umziehen in der Kabine aus der Distanz respektvoll bewundert, gibt er in dem Brief zu.
«Am Mittwoch gehört der Volkspark Dir ganz allein», so Beckenbauer und er schliesst seine Zeilen mit: «Lieber Uwe, dieser letzte Gruss kommt aus tiefstem Herzen: Du bleibst für immer unvergessen. Servus und Tschüss.»
Uwe Seeler ist bereits beerdigt
Uwe Seeler ist am Donnerstag (4. August) im engsten Familienkreis auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf beigesetzt worden. Die HSV-Legende war am 21. Juli im Alter von 85 Jahren verstorben und galt als Ikone des deutschen Fussballs.