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Mehr Weiblichkeit im Chefsessel

Frauen im Franchise: Sichtbarmachen und sich trauen

Für viele Menschen ist die Karriere unter dem Dach eines Franchise-Systems der Weg zur beruflichen Selbstverwirklichung. So gelingen die ersten Schritte.

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Frauen sind in vielen Branchen erfolgreich. Als Chefinnen sind sie Franchise-Unternehmen derzeit jedoch unterrepräsentiert.
Frauen sind in vielen Branchen erfolgreich. Als Chefinnen sind sie Franchise-Unternehmen derzeit jedoch unterrepräsentiert. Jacob Lund/Shutterstock.com

In beinahe allen gesellschaftlichen Sphären schreitet der Anspruch voran, mehr Frauen in Führungspositionen sehen zu wollen. Um das zu erreichen, gibt es verschiedene Initiativen und Netzwerke, privat wie öffentlich. Das gilt auch für die Franchise-Branche, in der Frauen laut dem Deutschen Franchiseverband zwar die Hälfte der Beschäftigten ausmachen, allerdings weniger als ein Viertel (22 Prozent) der Führungspositionen besetzen. Wie Franchise-Unternehmen versuchen, Frauen für sich zu gewinnen und wo sich derzeit die grössten Karrierechancen auftun.

Frauen im Franchise - keine Seltenheit, aber auch nicht die Regel

Warum Frauen seltener in Führungspositionen ihrer eigenen Franchise-Systeme anzutreffen sind, lässt die Dach-Unternehmen häufig selbst rätseln. «Leider ist bei uns der Anteil der Bewerbungen von Frauen für das Franchisegeschäft mit nur circa 15 Prozent sehr gering, daran müssen wir arbeiten», sagt etwa Sandra Mühlhause, Personal-Vorstand bei McDonald's Deutschland im Interview.

Der Systemgastronomie-Konzern habe es sich daher zur Aufgabe gemacht, sich proaktiver um Bewerbungen von Frauen zu bemühen. Deshalb werde man auf der am 6. und 7. Oktober stattfindenden Messe «herCAREER» in München vertreten sein, um direkt mit Interessentinnen ins Gespräch zu kommen, wie Mühlhause erklärt: «Wir möchten gerne in den Dialog mit interessierten Frauen treten, um Chancen aufzuzeigen, für Fragen zum Franchising zur Verfügung zu stehen, und das Interesse für Franchising bei einer Weltmarke zu wecken.» Andere grosse Namen wie Coca-Cola, 1&1 oder BASF oder Audi finden sich ebenfalls im Ausstellerverzeichnis.

Viel Unterstützung bei der Firmengründung

Während es aus der Sicht von Franchise-Gebern wie McDonald's also darum geht, die Karrierechancen durch Franchise-Systeme mehr Frauen schmackhaft zu machen, müssen diese das auch wollen: An einem Willen zum Unternehmertum und einer ordentlichen Eigeninitiative sollte es daher nicht mangeln. Wer sich dazu beraten lassen möchte, kann mehrere Services in Anspruch nehmen.

So bieten sowohl der Deutsche Franchiseverband als auch das «FranchisePORTAL» Branchen-Suchmaschinen auf ihren Homepages. Die Initiative «Deutschland startet» fasst ihren Service weiter und bietet eine kostenlose Beratungshotline für Gründerinnen und Gründer an. Bereits für diese erste Phase des Gründungsprozesses stehen öffentliche Fördermittel zur Verfügung, die je nach Bundesland variieren.

Die richtige Adresse für Frauen mit Franchise-Interesse

Darüber hinaus haben der Deutsche und der Österreichische Franchiseverband 2021 gemeinsam das Netzwerk «Frauen im Franchise» ins Leben gerufen. Ziel ist die Vernetzung und die gezielte Ansprache von Frauen, um sie vom Geschäftsmodell Franchisenehmerin zu überzeugen. Hier zeigt sich anhand der zahlreichen Interviews mit Franchisegeberinnen und -nehmerinnen auch gleich die Vielfalt der Möglichkeiten: Neben Restaurantketten wie McDonald‹s oder Domino›s haben Frauen Chancen im Einzelhandel (zum Beispiel Vom Fass oder BabyOne), im Fitness-Bereich (wie Bodystreet) oder in der IT-Betreuung oder Immobilienberatung.

Die Homepage listet ausserdem aktuelle Veranstaltungen, die sich entweder gezielt an Frauen richten oder wichtig für die Franchise-Branche sind. Ein Blick lohnt sich, besonders die niedrigschwelligen Webmeetings zur Mittagszeit dürften für viele Unentschlossene interessant sein. Franchise-interessierte Frauen können als Anhaltspunkt ausserdem überprüfen, ob der Franchise-Geber, für den sie sich interessieren, die «Charta der Vielfalt» unterzeichnet hat. Sie ist ein öffentliches, jedoch nicht-bindendes Bekenntnis der Unternehmen, ein wertschätzendes Arbeitsumfeld für alle Menschen zu schaffen. Übrigens: Am 31. Mai ist der internationale Diversity-Tag.

Von spot on news AG am 20. Mai 2022 - 11:00 Uhr