Ab heute 6. September kommen Gegenstände aus dem Leben und der Karriere von Queen-Legende Freddie Mercury (1946-1991) unter den Hammer. Den Versteigerungen des bekannten Auktionshauses Sotheby's in London ging eine Ausstellung voraus, in der unzählige Objekte aus dem Nachlass des Sängers begutachtet werden konnten.
Das Auktionshaus lud Fans mit «Freddie Mercury - A World of His Own» in die Welt des legendären Queen-Sängers ein und ermöglichte Zugang zu «einigen der aufregendsten und seltensten Beispiele für Artefakte einer wahren Legende des 20. Jahrhunderts». Die Ausstellung in London lief bis zum 5. September, nun startet die Auktion.
Die privaten Gegenstände gehören Mercurys einziger Ex-Freundin
Die Frau, die Freddie Mercurys private Stücke nun zu Geld machen will, ist Mary Austin (72), eine der engsten Vertrauten des verstorbenen Musikers. Die beiden lernten sich im Jahr 1969 kennen und lieben, ein Jahr bevor Mercury seine legendäre Band Queen mitgründete. Nach einer mehrjährigen Beziehung trennten sich die zwei. Dennoch blieben die Freunde bis zu seinem Tod im Jahr 1991 unzertrennlich.
«Mary ist die einzige Freundin, die ich habe, und ich will keine andere», erklärte Freddie Mercury einmal. «Für mich war sie immer meine rechtliche Ehefrau. Meinem Empfinden nach führten wir eine Ehe.» Kaum verwunderlich, bedachte der weltberühmte Sänger sie entsprechend grosszügig in seinem Testament. Neben 1'500 Erinnerungsstücken, erbte Mary Austin auch das Londoner Herrenhaus von Freddie Mercury mit 28 Zimmern, inklusive Möbeln und einer grossen Kunstsammlung. Alle Gegenstände der Auktion sind hier aufgelistet.
Darum trennt sich Mary Austin von den Erinnerungen
Warum Austin sich nun – mit Ausnahme weniger privater Erinnerungsstücke – von dem gesamten Nachlass trennen möchte, begründete sie laut der britischen BBC folgendermassen: «Es ist an der Zeit, dass ich die schwierige Entscheidung treffe, dieses ganz besondere Kapitel in meinem Leben abzuschliessen. [...] Ich habe für mich entschieden, dass es nicht angemessen wäre, all diese Dinge zurückzuhalten. Wenn ich schon verkaufen wollte, musste ich mutig sein und alles verkaufen.»
«Eine sehr intelligente und anspruchsvolle Kollektion»
Bei der rund 1'500 Objekte umfassenden Sammlung handle es sich um eine «sehr intelligente und anspruchsvolle Kollektion», die das gesamte «Spektrum des Geschmacks» des Sängers offenbare. Neben Kunstwerken und Möbeln sollen auch Songmanuskripte und diverse Bühnenoutfits meistbietend versteigert werden. Mit dabei: Mercurys Königskrone, die er sich 1986 für die «Magic Tour» seiner Band Queen speziell anfertigen liess.
Auf diesem Flügel wurde «Bohemian Rhapsody» geschrieben
In einer anschliessenden Auktionsreihe ab dem 6. September können zahlungskräftige Musikliebhaber dann zahlreiche der aussergewöhnlichen Stücke erstehen. Dazu gehören unter anderem Gemälde, Möbelstücke, Schmuck, Kleidung oder auch Notizbücher.
Zu den besonderen Höhepunkten für Fans zählen sicherlich auch einige der ausgefallenen Bühnenkostüme, die Mercury unter anderem auf Tour trug – darunter etwa der schwarz-weisse Catsuit, der im Video zu «We Are The Champions» zu sehen ist, für geschätzt 10'000 bis 15'000 Pfund (umgerechnet 11'000 bis 17'000 Franken). Seine bekannte Krone mit dazu passendem Umhang liegt bereits bei geschätzten 60'000 bis 80'000 Pfund (umgerechnet 87'000 bis 90'000 Franken).
Sehr viel tiefer müssen Liebhaber jedoch für Lyrics zu mehreren Songs in die Tasche greifen. Gelistet ist beispielsweise ein Entwurf des Textes von «Bohemian Rhapsody» für einen Schätzwert von 800'000 bis 1,2 Millionen Pfund (umgerechnet 890'000 bis 1,3 Millionen Franken). Absolutes Highlight ist unterdessen ein Yamaha G2 Baby Grand Piano, an dem ebenjener Queen-Hit und zahlreiche weitere Lieder von Mercury geschrieben worden sein sollen. Der geschätzte Wert des Instruments liegt bei zwei bis drei Millionen Pfund (umgerechnet 2,2 bis 3,3 Millionen Franken).