Auf dem letzten Weg des Kultschauspielers Fritz Wepper (82) ist seine Familie eng an seiner Seite. Im Hospiz wird der beliebte TV–Star täglich von seiner Frau Susanne Kellermann (49) und ihrer gemeinsamen Tochter Filippa (12) besucht und liebevoll umsorgt. Dass es jeden Tag mit ihm zu Ende gehen kann, ist für seine Ehefrau eine kaum zu ertragende Gewissheit, mit der sie sich so gut wie möglich zu arrangieren versucht.
Entscheidung für das Hospiz war «extrem schlimm»
Nur wenige Tage nach der Verlegung in das oberbayerische Hospiz berichtet sie in der «Bild»–Zeitung von Fritz Weppers aktuellem Befinden und ihren Schwierigkeiten, mit der hoffnungslosen Situation umzugehen. Die Entscheidung, ihren Mann nach acht Wochen auf der Palliativstation endgültig ins Hospiz zu verlegen, habe sie gemeinsam mit den behandelnden Ärzten getroffen. Dieser Schritt sei für sie «extrem schlimm» gewesen, auch wenn sie versuche, dass Positive daran im Blick zu behalten. «Das Hospiz hat zum Ziel, dass man selbst in diesem Krankheitszustand so viel Leben wie möglich haben kann», so Kellermann. «Ich ziehe vor allen Pflegekräften den Hut für ihren Einsatz.»
Dass ihr Mann sich nun dort befinde und die Ärzte sich nicht mehr trauten, eine genauere Prognose abzugeben, bedeutete nicht, «dass er morgen stirbt». Trotzdem blicke sie der Situation realistisch ins Auge und hoffe, dass man sie im Ernstfall rechtzeitig anrufen werde, «damit ich bei Fritz sein kann, wenn es zu Ende geht».
«Dieses ständige Abschiednehmen ist ein Albtraum»
In den vergangenen Monaten habe sie sich aufgrund seines Gesundheitszustands bereits zweimal vermeintlich endgültig von ihm verabschieden müssen. «Dieses ständige Abschiednehmen ist ein Albtraum und macht mich fix und fertig», so die Kamerafrau und Regisseurin. «Man stumpft nicht ab. Jedes neue Mal ist schrecklich.» Zuletzt habe sie am 13. Februar einen entsprechenden Anruf von den Ärzten bekommen und sei sofort zu ihrem Mann geeilt. Dieser habe sich dann jedoch über Nacht überraschend wieder stabilisiert und ihrer Mutter sogar am nächsten Tag telefonisch ein Geburtstagsständchen gesungen.
Weisswurst und Bier am Krankenbett
Derzeit gehe es Fritz Wepper trotz der widrigen Umstände relativ gut. Die meiste Zeit befinde er sich im Bett, könne aber auch immer wieder für einige Stunden sitzen und sich mit ihr und anderen Besuchern unterhalten. «Zwischendurch wird Fritz jedoch müde», so Kellermann. «Er beschwert sich nicht und wir lachen auch zusammen.» Vor Kurzem habe der Schauspieler einen speziellen Wunsch geäussert, den sie ihm umgehend erfüllt habe: «Fritz hatte Lust auf Weisswürste und frische Brezen, dazu einen Schluck Bier. Ich habe alles besorgt, die Küche hat ihm dann eine Brotzeit zubereitet. Darüber hat er sich sehr gefreut.»
Trotz solcher schönen Momente sei sie momentan «einfach nur traurig und deprimiert» und fühle sich erschöpft. «Die vergangenen drei Jahre haben wir fast komplett nur in Kliniken verbracht», so die tapfere Partnerin des «Derrick»–Stars.