Schauspielerin Barbara Meier (37) hat eine Gastrolle in der Vorabendserie «Dahoam is Dahoam» (montags bis donnerstags, 19:30 Uhr, BR) übernommen. In drei Folgen (22., 26., 27. Februar) wird sie die «überperfekte» Brauerei–Chefin Anita Holzammer spielen, die mit Lansings Brauerei–Mitarbeiterin Ursula «Uschi » Kirchleitner (Silke Popp, 51, Hauptrolle seit 2010) um eine gute Rede bei einem Unternehmerinnen–Treffen konkurriert...
Bei der sprachlichen Vorbereitung auf diese Rolle hat die gebürtige Ambergerin Barbara Meier, die 2007 als «GNTM»–Siegerin bekannt wurde, und heute in Wien lebt, ihre Familie in der Heimat eingespannt. Details dazu verrät sie im Interview mit spot on news.
Sie haben eine Gastrolle in «Dahoam is Dahoam» übernommen. Was war an diesen Dreharbeiten besonders für Sie?
Barbara Meier: Für mich war es eine Premiere, in meinem Heimatdialekt Oberpfälzisch zu drehen. Und tatsächlich war es auch eine Herausforderung. Vorab bin ich gefragt worden, ob ich Hochdeutsch sprechen möchte. Das wollte ich aber keinesfalls, weil ich die Serie genau wegen ihres Lokalkolorits so liebe. Ich lebe ja in Wien und da ist «Dahoam is Dahoam» einfach ein Stückchen Heimat, das ich mir nach Hause holen kann. Insofern habe ich mir sogar gewünscht, in der Serie Oberpfälzisch sprechen zu dürfen. Ich bin schliesslich schon auch stolz darauf, aus dieser Region zu stammen.
Und wie war es dann, bei den Dreharbeiten Oberpfälzisch zu sprechen?
Meier: Das war etwas schwerer als erwartet, weil ich gemerkt habe, dass ich es eigentlich gar nicht mehr so richtig gut sprechen kann. Zumal ich ohnehin schon als Kind keinen extremen Dialekt hatte, weil in der Schule immer eher Hochdeutsch gesprochen wurde. Ich habe dann kurzerhand Unterricht bei meinen Eltern genommen.
Dabei haben wir dann allerdings festgestellt, dass sich sogar die Dialekte meiner Eltern leicht unterscheiden, weil sie nicht aus der gleichen Region in der Oberpfalz stammen. Wir haben dann versucht, einen Mittelweg zu finden und viel geübt. Das war echt süss, weil es mich total an meine Schulzeiten erinnert, wenn ich Vokabeln lernen musste. Auf die Reaktionen des Publikums bin ich übrigens schon sehr gespannt, weil es ja offenbar kein reines Oberpfälzisch gibt, sondern fast jedes Dorf seine sprachlichen Eigenarten hat.
Wie stolz sind Ihre Eltern wegen Ihres Serienengagements?
Meier: Das kann ich tatsächlich nicht genau sagen. Ich persönlich dachte natürlich, es wird sie total freuen und sie werden sehr stolz sein, weil sie «Dahoam is Dahoam» so gerne schauen. Inzwischen bin ich aber auch ein bisschen unsicher: Was ist, wenn sie die Rolle nicht so toll finden oder ich es nicht so gut mache – nicht, dass ich ihnen dann ihre Serie verderbe? Ich hoffe, dass die Grenze zwischen Serie und Realität für sie nicht zu sehr verwischt.
In punkto Nervosität glaube ich, dass meine Mama kurz vor der Ausstrahlung sogar noch nervöser sein wird als ich, weil sie immer so mitfiebert, wenn ich etwas mache. Die Verwandtschaft und Freunde der Familie freuen sich ebenfalls schon sehr auf die Ausstrahlung – das erhöht natürlich auch ein kleines bisschen den Druck (lacht).
Wie werden Sie die Episoden ansehen?
Meier: Wahrscheinlich schaue ich die Folgen mit meinen beiden Töchtern [geb. 2020, 2023, Red.]. Die Kleine wird es natürlich noch nicht interessieren, die Grosse so halb. Vermutlich wird sie sich aber vor allem darüber freuen, wenn sie abends mit mir mal fernsehen darf (lacht).
Sie spielen die Geschäftsführerin einer Brauerei. Wie würden Sie Ihre Rolle beschreiben?
Meier: Anita Holzammer wirkt im ersten Moment etwas perfektionistisch. Wenn man dann aber hinter die Kulissen blickt, merkt man, dass sie schon auch etwas unsicher ist. Sie hat sich etwas erarbeitet, was sie nicht verlieren will. In der Geschichte geht es um zwei Frauen, die eine vorgefasste Meinung voneinander haben. Dann merken sie aber, dass die andere gar nicht so ist wie gedacht. Das ist eine ziemlich gute Message, wie ich finde. Denn ich bin mir nicht so sicher, ob wir Frauen wirklich immer total vorurteilsfrei aufeinander zugehen...
Finden Sie sich in Ihrer Rolle wieder?
Meier: Ja, bis zu einem gewissen Punkt schon. Ich habe schon zu Schulzeiten immer mein Bestes gegeben. Und das ist auch so geblieben. Wenn ich es auch gut machen kann, warum sollte ich es dann nicht gut machen? Das liegt einfach in meiner Natur. Ich bereite mich immer so gut es geht auf meine Filme und Moderationen vor.
Seit ich Mutter geworden bin, gibt es aber auch viele Bereiche in meinem Leben, in denen ich nicht mehr so perfektionistisch bin. Beispielsweise stört es mich nicht mehr, wenn noch Spielzeug herumliegt, wenn wir abends zu Bett gehen. Das gilt auch für mein Gewicht: Ein Kilo mehr oder weniger stört mich nicht mehr – was zu meinen Modelzeiten natürlich anders war.
Sie designen Dirndl, gehen gern zur Wiesn und jetzt spielen Sie auch noch eine Brauerei–Geschäftsführerin. Mögen Sie eigentlich Bier?
Meier: Ich trinke generell nicht viel Alkohol. Ich habe schon früher nicht sonderlich viel vertragen, dann kamen die Schwangerschaften und das Stillen dazu. Und ehrlicherweise möchte ich auch nicht, dass ich betrunken bin, wenn die Kinder nachts aufwachen und ich zu ihnen gehe. Ich würde sagen, im Alltag trinke ich gar keinen Alkohol.
Aber zu gewissen Gelegenheiten wie auf der Wiesn, bei der Weisswurst–Party in Kitzbühel oder im Sommer im Biergarten trinke ich schon auch mal ein Radler und das auch gern. Ich bin aus Bayern und da gehört ein Bier schon dazu – aber ich übertreibe es nie.
Kurz vor der Ausstrahlung Ihrer «Dahoam is Dahoam»–Folgen hat auch die neue Staffel «Germany's next Topmodel» begonnen. Sie haben die Show 2007 gewonnen. Ist es für Sie eher nervig, immer noch darauf angesprochen zu werden oder betrachten Sie es als Kompliment?
Meier: Es nervt mich gar nicht. Was ich aber verblüffend finde, ist die Tatsache, dass «Germany's next Topmodel» vier Monate meines Lebens waren und ich im Gegensatz dazu inzwischen 17 Jahre lang etwas anderes gearbeitet habe. Insofern liegt die Castingshow für mich natürlich schon sehr lange zurück. Aber klar, viele Menschen kennen mich daher und erinnern sich deshalb daran. Aus dieser Zeit stammt im Übrigen auch, dass sich viele daran erinnern, dass ich Mathematik studiert habe.
Der erste Eindruck zählt einfach – ich weiss ja auch, wo ich meinen Mann zum ersten Mal kennen gelernt habe. Das bleibt in Erinnerung. Und solange die Menschen sich nach wie vor interessieren, ist es doch schön – und natürlich auch ein Kompliment.