Angelina Kirsch (36) arbeitet erfolgreich als Model, Moderatorin und Designerin – und neuerdings auch als Kassiererin. Im Rahmen der «Purina hilft»–Aktion für Tiere in Not sass die 36–Jährige eine Stunde lang an der Kasse eines Drogeriemarkts.
«Ich hatte wirklich Respekt vor der Aufgabe», gibt Kirsch zu und blickt im Interview auf die besondere Spendenaktion zurück. Hinter dem Model liegt keine einfache Zeit. Seit rund einem Jahr kämpft sie nun schon gegen ihre Gesichtslähmung, Ende Juni starb überraschend ihr Vater mit 76 Jahren. «Ich nehme mir die Zeit, um zu trauern und die Erinnerungen an ihn zu bewahren.»
Von der TV–Kamera an die Kasse: Wie haben Sie Ihren Ausflug in einen Drogeriemarkt erlebt?
Angelina Kirsch: Es macht mir unheimlich viel Spass, für den guten Zweck unterwegs zu sein. Für die «Purina hilft»–Aktion eine Stunde lang an einer dm–Kasse zu sitzen, war für mich allerdings eine echte Premiere. Ich hatte wirklich Respekt vor der Aufgabe. Meine Fans haben mich vor Ort aber super unterstützt und irgendwann wollte ich meinen Kassenplatz gar nicht mehr verlassen.
Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Kirsch: Fans live zu treffen, ist immer etwas ganz Besonderes. Die Energie war toll, mit jedem Purina–Einkauf haben wir einen weiteren prall gefüllten Napf für Tierheime und Tierheime gesammelt. Das zeigt mir einmal mehr, gemeinsam können wir einen echten Unterschied machen.
Warum liegt Ihnen das Thema Tierschutz so am Herzen?
Kirsch: Mit meinem Balu habe ich einem Kater aus dem Tierschutz ein liebevolles Zuhause geschenkt. Balu bringt so viel Freude und bedingungslose Liebe in mein Leben, das möchte ich nicht mehr missen. Es war mir immer wichtig, mich für Tiere einzusetzen, die nicht so viel Glück hatten. Durch Spendenaktionen wie heute, hoffe ich, mehr Menschen zu erreichen und sie dazu zu inspirieren, sich für den Schutz von Tieren einzusetzen.
Wer kümmert sich um Balu, wenn Sie beruflich unterwegs sind?
Kirsch: Wenn ich unterwegs bin, sorgt sich mein Schatzi liebevoll um Balu. Er kennt ihn gut und weiss, wie wichtig es ist, ihm die Aufmerksamkeit und Pflege zu geben, die er braucht. Ausserdem springt meine Familie ein, die ebenfalls grosse Tierliebhaberinnen und Tierliebhaber sind und mir gerne helfen, wenn es nötig ist. Es ist mir wichtig, dass Balu in einer vertrauten Umgebung bleibt und von Menschen umgeben ist, die ihn lieben und verstehen. So kann ich beruhigt reisen, während er in guten Händen ist.
Sie sind als Model, Moderatorin und Designerin erfolgreich – in welchem Bereich fühlen Sie sich am wohlsten?
Kirsch: Es ist für mich ein riesiges Privileg, die Dinge zu machen, bei denen ich mich wohlfühle und hinter denen ich zu 100% stehe. Neben meiner Arbeit als Moderatorin und Model ist das vor allem mein Engagement für den Tierschutz und die Kreation meiner eigenen Curvy Kollektion. Ich liebe meine Arbeit als Moderatorin, da ich dabei immer wieder neue Menschen treffe und mich in diverse Themen einarbeiten kann. Design gibt mir das Gefühl von Freiheit und Kreativität, das ich sehr schätze. Die Möglichkeit, mit Stoffen und Farben zu experimentieren und etwas Einzigartiges zu schaffen, ist sehr erfüllend. Gleichzeitig habe ich die Möglichkeit, Curvy–Frauen zu ermutigen. Mir ist es wichtig, dass ich meine Prominenz für wichtige Themen einsetze. Ich kann Aufmerksamkeit schaffen und hier wenigstens einen kleinen Teil beitragen.
Wie sehr hat Sie Ihre Gesichtslähmung, mit der Sie seit rund einem Jahr kämpfen, beruflich eingeschränkt?
Kirsch: Das war keine einfache Zeit und sicher eine Herausforderung in vielen Bereichen – insbesondere was das Modeln und Moderieren betrifft. Allerdings war es auch eine sehr lehrreiche Zeit. Es hat sich gezeigt, welche Partner hinter mir stehen, auf wen ich mich verlassen kann. Es ist keine Überraschung, dass das äussere Erscheinungsbild in meiner Branche oft im Fokus steht. Zum Glück bin ich aber eine Frohnatur und versuche immer das Positive zu sehen. Mit meiner Geschichte kann ich anderen Menschen Mut machen! Ich habe ganz offen über meine Gesichtslähmung gesprochen und mich gezeigt. Das Feedback war einfach wahnsinnig gut. Für viele Menschen Inspiration und Vorbild zu sein, hat mir dann wiederum viel Kraft gegeben. Ich glaube fest daran, dass jede Herausforderung auch eine Chance zur persönlichen Weiterentwicklung bietet. Und natürlich war mein Kater Balu eine grosse emotionale Stütze in dieser Zeit. Tiere interessieren sich nicht dafür, wie du aussiehst. Aber sie spüren, wenn es dir nicht gut geht und sind einfach für dich da.
Wie geht es Ihnen aktuell?
Kirsch: Ich bin grundsätzlich ein sehr glücklicher Mensch und ich liebe das Leben. Es erfüllt mich mit viel Dankbarkeit, so wundervolle Menschen und Tiere in meiner Nähe zu haben und meinen Job mit ganz viel Leidenschaft machen zu dürfen. Dennoch waren die letzten Monate nicht einfach für mich. Der Verlust meines Papas hat eine grosse Lücke in meinem Leben hinterlassen, und ich nehme mir die Zeit, um zu trauern und die Erinnerungen an ihn zu bewahren. Meine engsten Familienmitglieder, mein Schatzi und natürlich mein Balu sind bei mir und schenken mir ganz viel Trost.
Welche Projekte stehen in diesem Jahr noch bei Ihnen an?
Kirsch: In diesem Jahr stehen einige spannende Projekte an, auf die ich mich sehr freue! Ich arbeite an neuen Kollektionen für mein Modelabel «Rock Your Curves». Mit Purina werde ich im September in Hamburg sein und einen Panel–Talk zum Thema Haustiere und Kinder moderieren. Und dann freue ich mich sehr auf die neue Staffel von «The Taste» in diesem Jahr.