Er war einer der grössten niederländischen Fussball–Helden und ein echter Weltstar: Johan Neeskens ist am Sonntag im Alter von 73 Jahren plötzlich verstorben. Das gab der niederländische Verband KNVB unter anderem via X bekannt, für den Neeskens bis zu seinem Tod als Funktionär und Aushängeschild aktiv war. Er habe sich während der Teilnahme am verbandseigenen «World Coaches»–Programm in Algerien unwohl gefühlt und sei wenig später gestorben.
«Der internationale Fussball verliert eine Legende», heisst es in dem entsprechenden Statement weiter. Die Welt nehme nicht nur Abschied von einem begnadeten Sportler, sondern vor allem von einem engagierten, leidenschaftlichen und wunderbaren Menschen. «Für diesen enormen, plötzlichen Verlust fehlen uns die Worte. Johan war einer unserer ganz Grossen. Wir werden ihn schmerzlich vermissen», heisst es weiter. Neeskens hinterlässt seine Frau Marlis, seine vier Kinder Christian, Tamara, Bianca und Armand sowie die zwei Enkelkinder Djoy und Lovée.
Johan Neeskens spielte unter anderem für den FC Barcelona
Der in Hemsteede geborene Mittelfeldspieler galt vor allem in den 1970er–Jahren als einer der begnadetsten Mittelfeldspieler des Planeten. Er war viele Jahre hinter Spielmacher und Landsmann Johan Cruyff (1947–2016) sowohl bei Ajax Amsterdam und der Nationalmannschaft als später auch beim FC Barcelona tätig und hielt Cruyff dort den Rücken frei. Insgesamt gewann er dreimal den Europapokal der Landesmeister, den Vorgänger der heutigen Champions League.
Deutschen Fans blieb Neeskens auch deswegen immer im Gedächtnis, weil er im Finale der Weltmeisterschaft 1974 in der 2. Minute das 1:0 erzielte. Das Spiel gewann dennoch Deutschland im Olympiastadion von München nach Treffern von Gerd Müller (1945–2021) und Paul Breitner (73). 1979 wechselte Neeskens zu New York Cosmos und war dort Mitspieler von Franz Beckenbauer (1945–2024). In den 1990er–Jahren startet er eine Trainerkarriere, war dort jedoch vor allem als Co–Trainer bei der niederländischen Nationalmannschaft, beim FC Barcelona oder auch bei Galatasaray Istanbul, jeweils im Stab von Frank Rijkaard (62) bekannt.