Letzte Woche hat ein Sturm den Model-Nachwuchs bei «Germany's next Topmodel» (Donnerstag, 20:15 Uhr, ProSieben) vor dem Rauswurf gerettet. Bedeutet: In dieser Woche sind zu viele Mädchen in der Show! Deshalb müssen in der neuen Folge schon nach der ersten Aufgabe zwei Möchtegern-Models gehen.
Die Herausforderung besteht für die Models darin, in einem Vorstellungsvideo ihre «Personality» zu zeigen - mit drei Posen und einem einzigen Satz. Hinter der Kamera steht Heidi Klums (49) Haus- und Hoffotograf Rankin (57), der auch schon 14 Jahre GNTM-Erfahrung auf dem Buckel hat. Vielleicht besteht sein Job deshalb mittlerweile darin, mit Sonnenbrille auf einem Stuhl zu sitzen und «Pose, Pose, Pose, Action» zu sagen.
Die Sprüche, die sich die Mädels ausdenken, sind so kreativ wie «Man hasst oder liebt mich». Heidi zeigt sich enttäuscht von der Performance, nennt sie mal «schläfrig», mal «träge» und fragt vor versammelter Runde zur Sicherheit noch mal nach: «Das wollt ihr doch machen, diesen Job?»
Die ersten zwei Kandidatinnen werden gegangen
Das Selbstbewusstsein der Models scheint tatsächlich in sich zusammenzufallen, sobald die Kamera läuft - wie bei Slata (19). Die muss nach ihrem Shooting zugeben: «Ich habe das hier komplett unterschätzt. Das sieht immer so locker-flockig aus im Fernsehen und dann ist man hier und denkt sich ‹Was tust du da›». Das dachte sich auch Heidi und schickt Slata und Melissa (19) nach Hause. Während alle in der Model-Gang weinen, hat Krawallbürste Elsa (18) eine andere Einstellung zu dem Verlust: «Ich bin mega happy!» Immerhin ehrlich.
Als besonders vielversprechender Charakter stellt sich Sarah (19) heraus: Die hat Rankin und Heidi überzeugt und mit ihrem Meme-Potenzial sicher auch jeden Zuschauer. Sarah sieht zwar aus wie die obercoole Megan Fox (36), ist aber so emotional wie die Hauptfigur einer völlig überzeichneten Sitcom-Figur. Wenn sie ihre Eltern anruft, weint und quietscht sie, sodass man sich als Zuschauer fragt, was man verpasst hat. Bis man versteht: Sarah drückt Freude mit verzerrtem Gesicht und Heul-Lauten aus. Die Eltern scheinen es bereits gewohnt zu sein. «Nimm diese Energie mit», raten sie der glücklich-heulenden Tochter.
Elsa sucht Stress
Der freie Tag wird in der Model-Villa besonders klug genutzt. Elsa hat gehört, dass jemand über sie behauptet hätte, sie würde schlecht laufen. Elsa: «Und dann war aus bei mir.» Sofort versucht sie herauszufinden, wer gelästert hat und stürmt die Sonnenterrasse. «Ich werde diese Person durch ganz Deutschland jagen», kündigt sie an. Da weder Elsa noch irgendjemand weiss, an wen sich die Ansage richtet, bleibt die Gruppe trotz Drohung entspannt am Pool sitzen. Doch kein Drama, aber wenigstens hat man es versucht.
Zurück zur Arbeit, der Walk steht an. Heidi Klum kann wegen eines positiven Corona-Tests diesmal nur virtuell an der Model-Exekution teilnehmen. Sie verfolgt den Lauf ihrer Mädchen über einen Monitor im eigenen Garten. Dafür sitzt Rankin in Persona am Set, das an vier Stationen die vier Jahreszeiten darstellen soll. Die Mädchen sollen in Latex-Hauben und -Handschuhen sowie überdimensionalen Kleidern mit riesigem Blumenprint an jeder Station posieren.
«Wie ein Fohlen, das gerade lernt zu laufen»
Die meisten können mit den wehenden Blättern im Herbst, dem fallenden Schnee im Winter und den Seifenblasen im Frühling (?) ganz gut arbeiten. Aber nicht alle. Durch seine neue Rolle als einzig körperlich anwesender Juror hat diesmal Rankin viel Meinung zu verteilen. Zu Lara (19): «Ich bin mir nicht sicher, ob du dir sicher bist, was du da tust.» Zu Juliette (20): «Alles was ich sehe, sind blankliegende Nerven.» Zu Eliz (21): «Eigentlich bist du wohl am nächsten an dem dran, was ein Catwalk-Model tun sollte. Aber du bist wie ein Fohlen, das gerade lernt zu laufen.» Bei Elsa schüttelt auch Heidi nur noch den Kopf und fragt: «Wo soll ich anfangen?»
Bei zweien ist für die Modelmama und ihren Henker auch wirklich nichts mehr zu retten: Bei Melina (18), die mit rundem Rücken, gesenktem Kopf auf der Suche nach der Party durch die Szenerie geschlichen ist. Und bei Juliette, die mit Blick nach unten ebenso uninspiriert durch das Set getorkelt ist. Überraschung: Elsa darf trotz massiver Kritik bleiben - offenbar ist sie einfach zu unterhaltsam.