Wie die Zeit verfliegt: Zum vorletzten Mal bittet das Jahr 2024 ins Kino. Im November steht vor allem die mit Spannung erwartete Fortsetzung zu Ridley Scotts (86) Oscar–Abräumer «Gladiator» im Zentrum der Aufmerksamkeit. Schafft es der Film mit Paul Mescal (28) statt Russell Crowe (60) in der Hauptrolle, das monumentale Flair des Originals zu reproduzieren – oder gar zu übertreffen? Mit dem ersten Part der zweiteiligen Musical–Verfilmung «Wicked» erfahren Kinogänger zudem, wie aus zwei befreundeten Hexen namens Glinda und Elphaba die aus «Der Zauberer von Oz» bekannten Rivalinnen werden. Und wer mit seinen Kids in Kino gehen will, kann den zweiten Abenteuern der Animationsheldin Vaiana beiwohnen.
«Gladiator 2», 14. November
Vor Jahren musste der junge Lucius (Mescal), der Sohn von Lucilla (Connie Nielsen, 59), mit ansehen, wie Maximus (Crowe) im Kolosseum ums Leben kam. In der nordafrikanischen Region Numidien zu einem Mann herangewachsen, kehrt er als Gladiator zurück ins Römische Reiche und sinnt auf Rache. In Rom angekommen, trifft er nicht nur auf seine Mutter. Lucius macht sich auch umgehend neue Feinde.
Einschätzung:
Mit «Gladiator» brachte Ridley Scott zum neuen Jahrtausend das Monumentalkino eindrucksvoll zurück, für das zuvor vor allem die 50er und 60er Jahre gestanden hatten. Als Lohn für den riskanten und immensen Aufwand gab es fünf Oscars, darunter für den besten Film und für Crowe als besten Hauptdarsteller. Das Erbe ist entsprechend schwer: Können Mescal und Pedro Pascal (49) ähnlich überzeugen, wie es Crowe und Joaquin Phoenix (49) vor rund 25 Jahren taten? Vor allem der «The Last of Us»–Star hat sich in den vergangenen Jahren zum Erfolgsgaranten entwickelt, während Mescals Stern unlängst, aber umso rapider aufgegangen war. «Gladiator 2» dürfte wieder einer dieser Filme sein, der auch seltene Kinogänger in Scharen vor die Leinwände lockt.
«Wicked: Teil 1», 28. November
«Wicked» erzählt die Geschichte der Hexen von Oz. Im Vordergrund stehen Elphaba, verkörpert von Sängerin und Schauspielerin Cynthia Erivo (37), und Glinda, dargestellt von Megastar Ariana Grande (31). An der Universität Glizz treffen die beiden aufeinander und werden zu Freundinnen. Doch nach einer Begegnung mit dem Zauberer von Oz (Jeff Goldblum, 72) ändert sich ihre Beziehung. Was trug sich zu, damit aus Elphaba die böse Hexe des Westens und somit Glindas Erzfeindin wird?
Einschätzung:
Entscheidet ausgerechnet ein DC–Schurke über den Erfolg oder Misserfolg von «Wicked»? Der ausbleibende Hype um «Joker: Folie à Deux» hat gezeigt, dass Musicals in Hollywood ein massives Flop–Risiko bergen. Zwar dürfte die Zielgruppe bei der «Zauberer von Oz»–Thematik eine andere sein. Womöglich besteht aber dennoch eine ausreichend grosse Schnittmenge, die vorerst genug von gesungenen Dialogen hat. Die liebevoll zum Leben erweckte Fantasywelt in «Wicked» sollte aber dennoch genug Anziehungskraft besitzen, dass man sich keine Sorgen um den zweiten Teil der Filmreihe machen muss.
«Vaiana 2», 28. November
Drei Jahre nach ihrer ersten grossen Fahrt kommen Vaiana und Maui wieder zusammen, gemeinsam starten sie eine neue, aufregende Reise an der Seite einer Crew ungewöhnlicher Seeleute. Nachdem Vaiana eine unerwartete Nachricht von ihren Vorfahren erhalten hat, muss sie auf die weiten Meere Ozeaniens hinaus und in gefährliche, längst vergessene Gewässer reisen, um ein Abenteuer zu bestehen, wie sie es noch nie zuvor erlebt hat.
Einschätzung:
Fast auf den Tag genau vor acht Jahren ging Vaiana auf ihre erste grosse Heldenreise – und mauserte sich zu einem der am besten bewerteten Filme des Jahres. Die märchenhafte Welt von «Vaiana» nebst ihrer liebenswerten Titelheldin strotzte nur so vor Charme und frischen Ideen. An diesem hohen Standard des Originals muss sich selbstredend nun das Sequel messen lassen – keine leichte Aufgabe. Für Eltern, die mit ihren Kids ins Kino gehen, zugleich aber auch selbst unterhalten werden wollen, führt im November kein Weg an «Vaiana 2» vorbei.