Sie kann es immer noch: Zwischen 1981 und 1991 zeigte Dame Joan Collins (90) in 195 Folgen «Denver Clan» anderen erfolgreich ihre Grenzen auf. Folge 14 der aktuellen «Germany's next Topmodel»–Staffel (donnerstags, 20:15 Uhr, ProSieben oder bei joyn) bescherte nicht nur allen «Denver Clan»–Fans süsse Erinnerungen an «Alexis». Die 90–jährige Hollywood–Diva tat auch als Jurorin das, was sie am besten kann. Sie schenkte Heidis Models reinen Wein über ihre Leistung auf dem Laufsteg ein – oder war es doch Champagner? Von einem männlichen Model wünschte sie sich die Fortsetzung eines Striptease. Ein anderer Kandidat, in dem sie den «jungen Brad Pitt» erkannte, musste die Heimreise antreten. Auch ein weibliches Model musste gehen.
«Sie weiss noch nicht, was das für eine Waffe ist»
Folge 14 glich einem heissen Tanz. Dazu trug nicht nur ein Casting in Beachwear bei. Für die Haupt–Challenge der Folge sollten die Models eine knifflige Choreografie einstudieren und aufs Parkett bringen. Dabei behilflich war ihnen Top–Choreografin Nikeata Thompson (43). Den Männer–Models verpasste sie eine ebenso kraftvolle wie aufreizende Schrittfolge zu Justin Timberlakes (43) Superhit «Sexy Back». Doch besonders Armin (27) und Jermaine (20) taten sich mit der Choreo schwer. Nikeata Thompson nahm die Boys dennoch in die Pflicht: «Ich gehe davon aus, dass alle wissen, warum sie hier sind.»
Erheblich leichter fielen den meisten weiblichen Models die Tanz–Moves. Mit–Favoritin Lea (24) stufte Nikeata als «absolute Erscheinung» ein, Xenia (24) verlieh sie das Prädikat «sehr sexy». Hobby–Tänzerin Sara (28) schätzte ihre Chancen selbst als sehr positiv ein: «Tanzen liegt mir sehr. Wenn ich tanze, fühle ich mich frei.» Ob sie damit Recht behalten sollte? Schon bei den Proben zeigte Model–Küken Fabienne (20) dagegen Nerven und agierte zu schüchtern. Nikeatas Einschätzung: «Sie kennt ihren Körper noch nicht so gut. Sie weiss noch nicht, was das für eine Waffe ist.»
Nach Tod des Vaters «über Nacht erwachsen geworden»
Fabiennes zurückhaltende, bisweilen schüchterne Art wird von den einen geschätzt, bei den bisherigen Challenges aber auch regelmässig kritisiert. Freundin Lea beschreibt Fabienne als den «gelassensten Menschen, den es gibt.» Hinter der eher ruhigen Fassade verbirgt sich die Erfahrung eines schlimmen Schicksalsschlags. Als sie gerade 17 war, starb ihr Vater unerwartet. Damals habe sie sich erstmal tagelang zurückgezogen und den Verlust mit sich selbst ausgemacht. «Ich denke seitdem: Mich kann nichts mehr treffen. Das Schlimmste ist schon passiert. Damals bin ich über Nacht erwachsen geworden. Seitdem prallen manche Sachen an mir ab.»
«Heidi, gute Auswahl!»
Beim Beachwear–Casting für die grosse Sommerkampagne eines italienischen Modeherstellers präsentierte die Solingerin dann wieder ihr schönstes Lächeln. Der Siegerin bzw. dem Sieger winkte republikweite Aufmerksamkeit auf Plakaten, in Shops und im Netz – und ein Kampagnen–Shooting mit ProSieben–Moderatorin und Model Rebecca Mir. Die 32–Jährige hat am eigenen Leib erfahren, wie positiv sich eine «GNTM»–Karriere entwickeln kann. 2011 nahm sie selbst bei «GNTM» teil und ging seither einen steilen Karriereweg. Beim Casting entschied sie als Jurorin mit. Besonders Sara (28) zeigte sich topmotiviert: «Ich bin mit einer Gier aufgewacht. Ich will mir den Job heute schnappen.» Tatsächlich stahlen die weiblichen Models in ihren Bikinis den männlichen Kollegen eindeutig die Show. In Zweier–Paarungen posend, stach wieder einmal Kadidja (21) hervor. «Ich bin absoluter Fan von Kadidja», so Rebecca Mir. Auch die Model–Mama erhielt von Rebecca ein dickes Lob: «Heidi, gute Auswahl!» Kadidja und die überraschte Xenia staubten letztlich den begehrten Bikini–Job ab und zogen in die nächste Runde ein – für Kadidja ihr bereits vierter Job der Staffel.
«Ich sehe aus wie ein rotes Gummiboot»
In buchstäblich heisse Outfits gehüllt, ging es für die übrigen Models in die alles entscheidende Tanz–Challenge. Schon bei den Proben hatte ihnen Star–Choreografin Nikeata Thompson (43) mit einer kniffligen Choreo zu Justin Timberlakes (43) «Sexy Back» kräftig eingeheizt. In Lack– und Glitter–Outfits sollten sie lippensynchron zum Song mitsingen, gekonnte Moves abliefern, mit der Kamera spielen und einen Catwalk absolvieren. Zuviel des Guten für so manchen – genau wie die gelackten Kleidungsstücke. Zwilling Julian (24) haderte am meisten mit seinem knallroten Hochglanz–Zweiteiler: «Ich sehe aus wie ein rotes Gummiboot.»
«Wir wünschten, dass du auch noch den Rest ausziehst.»
Dann fuhr der wahre Star des Abends stilecht im Rolls Royce vor: Ex–«Denver–Biest» Joan Collins. Die inzwischen 90–Jährige erwartete in höchster Vorfreude neben dem Catwalk den Auftritt der Models: «Selbstvertrauen ist das Wichtigste für alle Künstler, Models und Schauspieler», so der Hollywood–Star. Und einige Männer–Models enttäuschten sie nicht. Vor allem Frieder gewann Collins' ganze Aufmerksamkeit. Der 24–Jährige deutete auf dem Laufsteg einen kurzen Strip mit seiner Lackjacke an. Collins eindeutiges Urteil: «Dein Striptease war gut. Wir wünschten, dass du auch noch den Rest ausziehst.»
«Junger Brad Pitt» muss gehen
In Aldin erkannte sie gar den «jungen Brad Pitt». Aldins Performance riss die Jury allerdings – wieder einmal – nicht von den Sitzen. Der 23–Jährige gehörte in den ersten Folgen noch zu den Favoriten auf den Sieg. Seither haben ihm andere laut Heidi den Rang abgelaufen. Für den einzigen Kandidaten, der vor der Show bereits namhafte Catwalk–Erfahrung vorweisen konnte, waren damit alle Sieg–Träume ausgeträumt. Den Besten Tänzern Jermaine und Luka bescheinigte Collins hingegen «Star–Qualität»: «Ich hoffe, euch eines Tages auf dem Broadway zu sehen», so die 90–Jährige.
«Du könntest Star einer Broadway–Show sein»
Auch auf dem Dancefloor lieferten die weiblichen Models dieses Mal die deutlich stärkeren Leistungen ab. Und wieder lag Lea ganz vorn. Joan Collins und ihre Mit–Jurorinnen lobten vor allem ihre «Star–Qualität» und die «schönen Hände», die Lea beim Tanzen zeigte: «Du könntest Star einer Broadway–Show sein», machte ihr Joan Collins ein Riesenkompliment. Auch Grace (25) lobte sie als die «junge JLo». Enttäuschend verlief die Challenge für die tanzbegeisterte Sara. «Zu ernst und streng» kam sie den Jurorinnen auf dem Runway vor und verbreitete damit wenig Spass beim Zusehen. Auch für sie war der Traum vom «GNTM»–Sieg in Folge 14 als sechstplatzierte Frau zu Ende.