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Ab dem 3. Dezember bei RTL+

«Golden Bachelor» Franz Stärk: «Es gibt so viele einsame Menschen»

Franz Stärk sucht als erster Ü70–Rosenkavalier als «Golden Bachelor» im TV nach der Liebe. Im Interview verrät der Pensionär, was sein Sohn damit zu tun hat, wie er übers Heiraten denkt und wieso es mit dem Online–Dating bei ihm nicht geklappt hat.

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Für Franz Stärk war die Zeit als «Golden Bachelor» «eine helle Freude».
Für Franz Stärk war die Zeit als «Golden Bachelor» «eine helle Freude». RTL / Stephan Pick

Franz Stärk stürzt sich noch einmal ins Datingleben. Der 73–Jährige sucht als Deutschlands erster «Golden Bachelor» aus 18 Frauen nach der Richtigen für einen zweiten Frühling. Am 3. Dezember startet sein Abenteuer auf der Streamingplattform RTL+.

Mit seiner Teilnahme will er anderen Menschen seiner Generation Mut machen, «nicht hinter dem Ofen zu versauern», verrät der pensionierte stellvertretende Schuldirektor im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news. Ausserdem spricht er darüber, wie er durch seinen Sohn überhaupt zum «Golden Bachelor» wurde und was für ihn die wichtigste Voraussetzung für die Liebe ist.

Sie sind der erste «Golden Bachelor». Herzlichen Glückwunsch! Was hat Sie dazu motiviert, diese Rolle anzunehmen?

Franz Stärk: Die Motivation kam erst später (lacht). Eigentlich hat mein Sohn zu verantworten, dass ich heute hier sitze. Er hat mich mal für ein anderes Format angemeldet. Man hat mich dann zu einem späteren Zeitpunkt antelefoniert, ob ich prinzipiell für ein Casting zur Verfügung stehe. Es gäbe ein ganz neues, noch geheimes Dating–Format. Ich war seinerzeit auf Teneriffa und habe dann ein kleines Video eingespielt und ein paar Bilder geschickt. So kam das Ganze ins Rollen. Als ich später davon erfahren habe, dass es um den «Golden Bachelor» geht, habe ich mich damit auseinandergesetzt. Und dann habe ich mir gesagt, das muss einfach spannend sein, in meinem Alter so eine Chance zu kriegen, 18 Frauen zu daten. Dating noch mal auf diese Art kennenzulernen und das vor allen Dingen in meinem Alter, das hat mich motiviert. Und ich bin generell sehr interessiert an Menschen.

Das heisst, Ihr Sohn hat Sie im Grunde angemeldet. Wollte er, dass sein Vater wieder unter die Haube kommt?

Stärk: Ja, genau das wollte er (lacht). Er wollte mich unter die Haube kriegen. Er hat das schon mal auf anderem Wege versucht und hat mir einen Kontakt vermittelt. Aber das hat dann nicht funktioniert.

Wie war seine Reaktion, als er gehört hat, dass Sie der «Golden Bachelor» sind?

Stärk: Er hat das total gefeiert. Ich weiss noch, wie er an meinem Geburtstag zu mir kam, da hatte ich gerade das erste Interview hinter mir. Ich habe gesagt, sie haben mir immer noch nicht verraten, um was es da eigentlich geht. Dass man mir nur gesagt hat, ich treffe mehrere Frauen an einem mediterranen Ort. Da sagt er zu mir: «Papa, es geht doch hier wohl nicht um den ‹Golden Bachelor›?» Davon hatte er irgendwo mal gehört. Dann war das Ganze ausgesprochen, wir haben gegoogelt – und ich habe gedacht, gut, das wird es sein.

Sie selbst hatten davor noch nicht von der US–Version gehört? Haben Sie sich die Sendung jetzt in Vorbereitung mal angeschaut?

Stärk: Nein, ich kannte das nicht. Aber als ich dann vermutet habe, dass es um den «Golden Bachelor» geht, habe ich mir natürlich mal einen Trailer angeguckt. Da war ich schon ein bisschen inspiriert und habe mir gedacht, okay, so kann's also gehen. Aber ich habe trotzdem nicht im Entferntesten gedacht, dass ich da mal selbst stehen könnte.

Die US–Version endete mit einer Hochzeit, inzwischen ist das Paar schon wieder geschieden. Planen Sie das auch direkt alles so intensiv?

Stärk: Ich habe das mit der Heirat nicht verstanden. Diese grosse, pompöse Hochzeit, das war ja eine einzige Inszenierung. An sowas bin ich weniger interessiert. Heiraten möchte ich im Übrigen auch nicht mehr. Ich glaube, das ist etwas Gewesenes, das kann ich mir nicht mehr vorstellen. Es sei denn, wenn es in der Partnerschaft eine Gemeinsamkeit gibt, die beide für sich neu erfinden und das passt irgendwie zusammen, dann vielleicht. Aber generell eigentlich nicht.

Wie haben Sie denn vorher gedatet? Waren Sie auch online unterwegs?

Stärk: Ich war natürlich schon mal auf so Portalen. Ich habe mich da versucht und geguckt, wie ist das so, was macht das mit mir? Aber ich glaube, dass ich den falschen Zeitpunkt gewählt habe. Das war unmittelbar nach der Trennung. Ich habe dann immer gedacht, die Frauen inspirieren mich gar nicht, sie bieten mir nicht das, was ich suche. Man will ja das zurückhaben, was man verloren hat. Irgendwann habe ich aber gemerkt, das liegt gar nicht an den Frauen, das liegt an mir selbst. Ich hatte die Vergangenheit nicht verarbeitet, noch nicht. Ich war gar nicht bereit dazu und gar nicht offen. Wenn ich das mit heute vergleiche, ist das eine komplett andere Situation. Meine Dinge aus der Vergangenheit sind geklärt. Das gibt mir den Zugang, um mich jetzt auf so etwas einzulassen. Und das wirklich mit Freude und mit allem, was ich habe.

Wenn Sie Ihrem jüngeren Ich einen Tipp in Sachen Liebe geben müssten, was würden Sie sagen?

Stärk: Ich glaube, das ist die Grundvoraussetzung, dass man mit sich selbst im Reinen ist. Und man muss vor allen Dingen auch offen sein Neuem gegenüber, man muss sich von Altem verabschieden. Ich spreche hier immer von drei Leben: Das zweite Leben muss man auch mal im Rucksack lassen und das nicht immer wieder rausholen, sondern nach vorne schauen, sich einlassen. Dazu gehören viel Empathie und Intelligenz. Man muss schon sehr aktiv werden, um da was zu erreichen. Sonst versauert man hinterm Ofen.

Sie wollen als «Golden Bachelor» also gerade zeigen, dass man im Alter nicht hinterm Ofen versauern muss?

Stärk: Ja, das ist tatsächlich so. Ich glaube auch, dass ich ein Protagonist sein kann, der den Leuten Mut macht. Anhand der Resonanz bis jetzt kann ich mir schon vorstellen, dass Menschen sagen: «Guck mal, das geht doch. Der macht es uns ja vor. Wir müssen uns halt nur bewegen und müssen Mut haben.» Viele sind in meiner Generation sehr einsam. Es gibt so viele einsame Menschen. In meinem eigenen Umfeld ist es enorm, wie viele Singles es gibt. Da ist auch nicht jeder so aufgestellt, dass er irgendwelche Dating–Börsen aufruft. Manchmal ist es viel zu mühsam. Man kennt sich gar nicht mehr aus, im Alter ist es ja auch schwierig, sich in diesen Apps zurechtzufinden. Aber man muss mutig sein.

Gab es während Ihrer Reise auch Momente, in denen Sie an Ihrer Entscheidung für die Show gezweifelt haben?

Stärk: Es war eine helle Freude, so viele tolle Frauen kennenzulernen mit Lebenserfahrungen und von ihren Geschichten zu hören, mit ihnen zu lachen und zu tanzen und sie einfach so ein Stück zu fühlen. Aber das macht natürlich schon was mit einem. Das war auch hochemotional. Vor allem immer wieder für sich zu sortieren: Wo stehe ich? Was mache ich? Und vor allem mich zu fragen, wer bin ich und wenn ja, wie viele? (lacht) Ich habe da nicht mehr richtig durchgeblickt. Das war vor allem dann der Fall, wenn ich so hin und hergerissen war. Dann war ich verunsichert und wusste nicht weiter. Dann brauchte ich eine gewisse Zeit, um das mal sacken zu lassen.

Haben Sie für die Ausstrahlung irgendwas geplant?

Stärk: Mein Bruder hat eine grosse Eventagentur, in der Halle hat er eine riesige Leinwand. Da gibt es Public Viewing! Ich habe eine riesige Familie mit acht Geschwistern. Die wollen sich alle treffen und da wird das geschaut. Da bin ich mal gespannt! Gestern rief mich sogar meine Tante an, sie ist 88 Jahre alt. Da hat sie ins Telefon hinein geflüstert: «Franz, kann ich mich auch noch bewerben?» (lacht) Sie würde das so feiern und sich auch auf jeden Fall angucken. Das war ganz süss.

Von SpotOn am 3. Dezember 2024 - 17:03 Uhr