Mit der Verleihung der Golden Globes in der Nacht auf Montag fand der erste grosse Fingerzeig in Richtung der anstehenden Oscars im März statt. Geht es danach, so dürfen sich «Oppenheimer»–Regisseur Christopher Nolan (53) sowie der Cast des Films über den «Vater der Atombombe», J. Robert Oppenheimer, grosse Hoffnungen machen. Mit fünf Auszeichnungen sammelte das Drama mit Cillian Murphy (47) in der Titelrolle die meisten Globes des Abends.
So holte sich «Oppenheimer» bei den Golden Globes, die sowohl in der Film– als auch in der Serienkategorie zwischen «Drama» und «Musical oder Komödie» unterscheiden, die Auszeichnung als «Bestes Drama». Zudem wurde Nolan für seine Regiearbeit ausgezeichnet. Murphy erhielt den Preis als «Bester Hauptdarsteller in einem Drama», während «Oppenheimer»–Kollege Robert Downey Jr. (58) in der Nebendarsteller–Kategorie gewann. Globe Nummer fünf gab es dann noch für den Soundtrack des Streifens.
Weitere bedeutende Preise gingen an «Killers of the Flower Moon»–Darstellerin Lily Gladstone (37) als «Beste Drama–Schauspielerin», und Paul Giamatti (56) für die Komödie «The Holdovers». Seine Kollegin Da'Vine Joy Randolph (37) bekam den Preis in der Nebendarstellerin–Kategorie.
Auch bei den Serien kristallisierte sich früh ein klarer Gewinner heraus. Die gefeierte Drama–Serie «Succession» sammelte im Verlauf des Abends vier Golden Globes: Sie wurde als «Beste Dramaserie» ausgezeichnet, Kieran Culkin (41) stach seinen TV–Vater Brian Cox (77) aus und schnappte ihm den Preis als «Bester Schauspieler in einer Dramaserie» weg. Bei den Schauspielerinnen machte Sarah Snook (36) das Rennen und bei den Nebendarstellern ihr «Succession»–Ehemann Matthew Macfadyen (49). Kurzum: Wie in der Serie blieb es auch bei den Globes in der Familie.
Ebenfalls als klarer Sieger dürfen sich alle Beteiligten der Serie «The Bear» ansehen, die als «Beste Serie – Musical oder Komödie» gewürdigt wurde. Hauptdarsteller Jeremy Allen White (32) und Hauptdarstellerin Ayo Edebiri (28) machten die insgesamt drei Auszeichnungen perfekt.
Die Verlierer des Abends
Mit Greta Gerwigs (40) Film «Barbie» ging natürlich auch der erfolgreichste Film des vergangenen Jahres in zahlreichen Kategorien an den Start. Zwar gewann er zwei Golden Globes (für den Song «What Was I Made For» und seinen Zuschauererfolg), insgesamt dürfte jedoch die Enttäuschung überwogen haben. Gerwig hatte gegen Nolan das Nachsehen, «Barbie»–Hauptdarstellerin Margot Robbie (33) zog gegen Emma Stone (35) den Kürzeren und deren Film «Poor Things» triumphierte auch noch in der Kategorie «Beste Komödie oder Musical».
Durch den immensen Erfolg von «Succession» blieb vornehmlich eine Serie auf der Strecke: «The Crown». Lediglich einen Golden Globe konnte die Geschichte über das britische Königshaus gewinnen – Elizabeth Debicki (33) wurde für ihre Darstellung von Prinzessin Diana mit einem Globe als Nebendarstellerin bedacht.
Aus deutscher Sicht wurde in der Film–Kategorie «Beste Schauspielerin in einem Drama» mitgefiebert. «Toni Erdmann»–Star Sandra Hüller (45) trat darin dank «Anatomie eines Falls» an, ging aber durch den Triumph von Lily Gladstone leer aus. Immerhin: Als «Bester fremdsprachiger Film» und für das «Beste Drehbuch» wurde die französische Produktion mit Hüller in der Hauptrolle ausgezeichnet.