Was vor wenigen Jahren mit Übersetzungen begann, die für die meisten Menschen intuitiv als computergeneriert erkennbar waren, ist heute schon gefühlte Lichtjahre weiter. Chatbots können mittlerweile Gespräche fast auf Augenhöhe führen, Dokumente erkennen, verarbeiten und erklären und all dies in Dutzende von Sprachen übersetzen. Obwohl sie nicht primär zum Übersetzen gedacht sind, sind ihre Ergebnisse oft mehr als passabel. Im Alltag hingegen nutzen Millionen von Menschen täglich «Google Translate». Und wenn es besonders gute Übersetzungen sein sollen, auf «DeepL». Diese Dolmetscher sind unentbehrlich.
DeepL
Mit «DeepL» können sich Userinnen und User Texte unterschiedlicher Formate übersetzen lassen. Das Eintippen oder Kopieren eines Textes in die Suchmaske auf der Startseite dauert nur wenige Sekunden und ist kostenlos. Nach einer Registrierung ist es auch möglich, PDFs, Word–Dokumente und Powerpoint–Präsentationen hochzuladen und sich diese von «DeepL» übersetzen zu lassen. Diese Funktion ist allerdings mit einem kostenlosen Account auf drei Übersetzungen pro Monat beschränkt, für mehr wird ein kostenpflichtiges Abo fällig. Noch in der Beta–Phase befindet sich «DeepL Write», das selbst Muttersprachlern beim Stil ihrer Texte gekonnt unter die Arme greift. «DeepL» ist aktuell in 32 Sprachen verfügbar, die meisten von ihnen europäische und einige asiatische.
Google Translate
«Google Translate» ist einer der meistgenutzten Übersetzungsdienste im Internet und bietet eine Vielzahl von Funktionen. Oft nutzen Menschen den Dienst, ohne sich dessen bewusst zu sein, beispielsweise wenn sie im Chrome–Browser Internetseiten in ihre Muttersprache übersetzen lassen. Mit der App, die auf Milliarden von Smartphones vorinstalliert ist, können Nutzer ihre Handykamera auf einen beliebigen Text richten, der dann automatisch in der Zielsprache auf dem Bildschirm erscheint. Im Jahr 2020 hat Google «Translate» auf neuronales Lernen umgestellt und die Qualität der Übersetzungen seitdem deutlich verbessert. Und auch in seinen Smartphones verbaut Google inzwischen lernfähige Prozessoren, die offline in Echtzeit übersetzen können. Dank solcher Dienste und seiner enormen Reichweite bleibt «Google Translate» für Übersetzungen relevant.
Interaktive Sprachmodelle
Das Large Language Model (LLM) «ChatGPT» hat in kürzester Zeit die Welt im Sturm erobert, nicht zuletzt wegen seiner linguistischen Kompetenz. Beliebige Texte lassen sich übersetzen, allerdings sind die Ergebnisse nicht auf einem so polierten Level wie beim speziell auf Übersetzungen geschulten «DeepL». Dennoch sind «ChatGPT» und seine Pendants wie «Google Bard» oder der «Bing AI» von Microsoft in der Lage, Texte schnell und zuverlässig so zu übersetzen, dass man ihnen nicht auf den ersten Blick anmerkt, dass sie computergeneriert sind. Ihre Stärke liegt derzeit eher in der Breite der unterstützten Sprachen, darunter auch abstrakte Sprachen wie Programmiersprachen oder Musiknoten. Um von Chatbots geschriebene Texte auf ein qualitativ höheres Level zu bringen, lohnt sich ein Blick auf Software wie «Grammarly», «Language Tool» oder «DeepL Write», um noch weiter am Text zu schleifen. Die meisten Szenarien lassen sich mit einer Kombination der genannten Apps und Anwendungen erfolgreich abdecken.