Wohl insbesondere um einen kometenhaften Aufstieg zu verdeutlichen, ist bei einigen grossen Unternehmen aus der Tech–Branche immer wieder die Rede davon, dass sie ihre einfachen Anfänge in einer Garage hatten. Auch bei Google ist das der Fall. Der Konzern aus einer Garage im kalifornischen Menlo Park feiert am heutigen 4. September seinen 25. Geburtstag.
Nach der Garage ging alles ganz schnell
1996 begannen die Google–Entwickler und –Gründer Larry Page (50) und Sergey Brin (50), die sich im Jahr zuvor an der Stanford–Universität kennengelernt hatten, zunächst mit ihrer Arbeit an der Suchmaschine «Backrub». 1997 fiel dann die Entscheidung, diese in «Google» umzubenennen. Ihren ersten Workspace fanden Page und Brin im Sommer 1998 – in der bereits erwähnten Garage. Diese gehörte Susan Wojcicki (55), die später eine der ersten Mitarbeiterinnen wurde und bis Mitte Februar 2023 unter anderem auch als Chefin der Google–Tochter YouTube fungierte. Zum 20. Geburtstag vor fünf Jahren veröffentlichte der Konzern unter anderem ein Video, das Archivaufnahmen aus der Garage zeigt.
Am 4. September gründete das Duo schliesslich das Unternehmen, das nun schon seit Jahren in Deutschland gewissermassen als Synonym für eine Internetsuche steht. Zahlreiche Meilensteine folgten. Anfang 1999 zogen Brin und Page mit insgesamt acht Mitarbeitern um nach Palo Alto, wenig später nach Mountain View, dem heutigen Unternehmenssitz. 2000 konnten Nutzerinnen und Nutzer dann bei Google erstmals unter anderem auch auf Deutsch das Internet durchsuchen. In einer Pressemitteilung war damals noch die Rede von «einer der am schnellsten wachsenden Suchmaschinen im Web».
Zu weiteren Meilensteinen gehört unter anderem die Eröffnung des ersten Google–Mietbüros in Deutschland, im Oktober 2001 in Hamburg. Dahinter steckte offiziell keine besondere Standortwahl. Der erste Mitarbeiter in Deutschland wohnte einfach dort. Der E–Mail–Dienst Gmail ging 2004 an den Start, der Börsengang des Unternehmens erfolgte im August des selben Jahres und der Kauf des Videoportals YouTube im Jahr 2006. Der Launch des Browsers Google Chrome war Ende 2008, der des ersten Pixel–Smartphones von Google im Oktober 2016. Mittlerweile hat der Konzern, der 2015 in die Holding Alphabet Inc. eingegliedert wurde, Büros auf der ganzen Welt. Alleine in Europa sind es mehr als 20 Stück.
Ein bisschen kritzeln
Erst vor wenigen Tagen, am 30. August, feierten auch Googles beliebte Doodles ihren 25. Geburtstag. Mit den Abänderungen des Firmenlogos weist die Suchmaschine auf besondere Anlässe hin, darunter beispielsweise auf Geburtstage grosser Persönlichkeiten oder Feiertage. Über die Jahre hinweg entstanden bisher mehr als 5.000 Stück. Das erste interaktive Doodle wurde im Mai 2010 zum 30. Geburtstag des Videospielklassikers «Pac–Man» veröffentlicht. Nutzerinnen und Nutzer konnten eine Version des Games direkt im Browser spielen.
Googles Anwälte und der Duden
Schon seit Jahren ist Googles Suchmaschine für viele Internetnutzerinnen und –nutzer ein Synonym für das Suchen im Internet – ähnlich wie bei anderen Firmen, deren Produkte sich in den vergangenen Jahrzehnten im deutschen Sprachgebrauch festgesetzt haben. 2004 stand das Verb «googeln» dann auch erstmals im Duden.
«Mit Google im Internet suchen, recherchieren», heisst es dort offiziell. Anfangs lautete die Erklärung laut eines Berichts der «Welt» aus dem Jahr 2006 aber noch «im Internet, bes. in Google suchen». Eine Sprecherin des damaligen Duden–Verlags bestätigte, dass man die Bedeutung auf Bitte von Google abgeändert habe. Dem Bericht zufolge hatten Googles Anwälte wohl aus Markenschutzgründen weltweit Redaktionen von Wörterbüchern und Zeitungen aufgefordert, «googeln» nicht mehr als Synonym für eine Internetsuche zu nutzen.
Allgemein fragen viele auch heute jedoch bei Schnupfen nach einem «Tempo», für die Lippen gibt es den «Labello», gegen Kopfschmerzen kommt «Aspirin» zum Einsatz, bei Regen wird der «Knirps» ausgepackt und na ja, man «googelt» eben.