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Auch Pro XL und Fold angetestet

Googles neues Lineup: Pixel 9 und Pixel 9 Pro im Test

Google hat neue Hardware im Sortiment. Zwar bleiben die ganz grossen Überraschungen aus, doch spannend sind die neuen Flaggschiff–Pixel allemal. Ein Test zeigt, wie sich das Pixel 9 und Pixel 9 Pro im Alltag schlagen.

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Google geht mit seinen Pixel-Smartphones in die neunte Generation.
Google geht mit seinen Pixel-Smartphones in die neunte Generation. Google

Seit Google mit seinen Tensor–Chips ab dem Pixel 6 künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen in den Mittelpunkt seiner Smartphones stellt, sind die Grenzen zwischen den Smartphone–Generationen fliessend. Ein Pixel 7a von vor anderthalb Jahren beispielsweise steht der aktuellen Generation dank Feature–Drops und Software–Updates nur in wenigen Funktionen nach. Warum sich ein Blick auf die neue Generation dennoch lohnt, zeigt ein «Hands on».

Erstmals bietet Google die Pro–Variante einer neuen Generation in den gleichen Massen wie die Basisversion an. Beim Pixel 9 entspricht das einer Bildschirmdiagonale von 6,3 Zoll. Auch das Gewicht ist nahezu identisch: Das Pro–Gerät wiegt nur ein Gramm mehr als die Basisversion (199 statt 198 Gramm). Wer dagegen ein grösseres Display möchte, greift zum 221 Gramm schweren Pixel 9 Pro XL: Mit 6,8 Zoll ist es sogar noch grösser als die 6,7 Zoll, die alle Pro–Geräte seit dem Pixel 6 gemeinsam haben.

Allen Geräten gemeinsam sind auch die OLED–Displays, die gestochen scharfe Bilder und sehr gute Kontraste liefern. Auch die Tatsache, dass die Displays der neuen Generation deutlich heller sind als die der Vorgängermodelle, kommt den Nutzerinnen und Nutzern im Alltag zugute. Das Pixel 9 erreicht eine maximale Helligkeit von 2.700 Nits und ist damit rund 35 Prozent heller als das Vorgängermodell Pixel 8 (2.000 Nits). Beim Pixel 9 Pro und 9 Pro XL sind es sogar 3.000 Nits gegenüber 2.400 Nits beim Vorgänger Pixel 8 Pro. Selbst in der hellsten Sommersonne sind damit alle der 16 Millionen möglichen Farben zu sehen, die die Geräte darstellen können.

Genau so viele Farben können die verschiedenen eingebauten Kameras einfangen: Sowohl im Pixel 9 als auch im 9 Pro stecken unter der Pixel–typischen Kamerabar eine Weitwinkelkamera mit 50 Megapixeln (MP) und eine Ultraweitwinkelkamera mit 48 MP. Unterschiede gibt es hingegen bei der Frontkamera, denn das Pro–Gerät verfügt über eine 48–MP–Kamera mit einem Sichtfeld von 103 Grad, während sich die Basisversion mit einer 10,5–MP–Kamera und einem Sichtfeld von 95 Grad begnügen muss. Beide Geräte können aber wie von Pixel–Smartphones gewohnt erstklassige Fotos und Videos aufnehmen – auch beim Standardgerät in 4K–Qualität mit 60 Bildern pro Sekunde.

Google Pixel 9: Mehr Arbeitsspeicher, grösserer Akku und ein effizienterer Prozessor

Herzstück der Pixel–Smartphones sind Googles Tensor–Prozessoren der vierten Generation. Sie arbeiten zuverlässig und effizient und erweisen sich in vielerlei Hinsicht als äusserst lernfähig. Insbesondere die mittlerweile etablierten KI–Anwendungen wie der «Magic Eraser» (Bildbearbeitung), der «Audio Eraser» (Videobearbeitung) oder die auf dem jeweiligen Gerät selbst ablaufende «Text to Speech»–Funktion funktionieren bereits ab Werk sehr gut – und werden durch ihre Nutzung immer besser.

Auch in Sachen Arbeitsspeicher gibt es einen signifikanten Sprung in der Leistung. Die Pixel–Geräte 8 und 8a hatten jeweils acht und das Pixel 8 Pro zwölf Gigabyte RAM. Jetzt haben die Smartphones entweder 12 GB RAM (Pixel 9) oder 16 GB RAM (Pixel 9 Pro). Die effizienteren Displays und CPUs sowie der grössere Arbeitsspeicher entlasten den Akku spürbar, der laut Herstellerangabe 4.700 mAh gross ist. Diese Kapazität gilt sowohl für das Pixel 9 als auch das Pixel 9 Pro. Nur das Pixel 9 Pro XL hat eine noch grössere Batterie (5.060 mAh). Die Grösse des internen Speicherplatzes ist in der Grundausstattung leider weiterhin auf 128 Gigabyte beschränkt. Kunden können das Pixel 9 auf 256 GB aufstocken und das Pixel 9 Pro bis auf ein Terabyte.

Da die Akkukapazitäten im Vergleich zur 8er–Serie leicht gestiegen sind, hat die höhere Effizienz im Alltagsgebrauch den erfreulichen Effekt, dass der Strom auch bei sehr intensiver Nutzung erst am Abend ausgeht. Wer sein Pixel 9 dann mit den maximal 48 Watt wieder mit Strom versorgen möchte, muss sich allerdings selbst ein Ladegerät besorgen, denn ausser einem USB–C–Kabel und einem Pin zum Öffnen der SIM–Buchse ist im Lieferumfang nichts enthalten.

Ein Fingerabdrucksensor für ein Halleluja!

Gänzlich neu ist bei den Pixel–9–Geräten eine vermeintliche Kleinigkeit, die in der Praxis enormen Unterschied macht: Beim unter dem Display angebrachten Fingerabdruck–Sensor handelt es sich nicht mehr um eine optische Erkennung; es kommt Ultraschall–Technik zum Einsatz. Verglichen mit den Vorgängergenerationen beschleunigt sie das Entsperren des Displays per Fingerabdruck und macht sie ausserdem zuverlässiger.

Pixel 9 Pro Fold: Kostspielige technische Spielerei

Ein solcher Ultraschall–Fingerabdrucksensor kommt, wie schon beim ersten Pixel Fold, auch unter der Power–Taste des Pixel 9 Pro Fold zum Einsatz, das ebenfalls neu im Pixel–9–Lineup ist. Google hat den Formfaktor etwas verändert und als äusseren Bildschirm die gleichen 6,3–Zoll–Displays verbaut, die in der Basisversion des Pixel 9 stecken. Dazu kommt auf der Innenseite ein insgesamt 8 Zoll grosses, das in der Spitze ebenfalls 2.700 Nits hell ist, HDR unterstützt und – wie auch die Displays aller anderen aktuellen Pixel–Geräte – frei zwischen 1 und 120 Hertz Bildwiederholrate regulieren kann. In der Praxis sorgt Letzteres für ein enorm «smoothes» Nutzungserlebnis.

Im Vergleich zu seinen Geschwistern schwächelt das faltbare Pixel 9 allerdings in zwei Punkten: Zum einen gibt Google die Akkukapazität mit 4.650 mAh sogar etwas geringer an, muss damit aber im Zweifelsfall den Betrieb auf einem grösseren, auf Multitasking ausgelegten Display gewährleisten. Zum anderen steckt in allen 9er–Geräten der gleiche «Tensor G4»–Chip unter der Haube, was den Prozessor beim Multitasking von rechenintensiven Apps an seine Grenzen bringt – und den Akku gleich mit. Das dürfte auch der Grund dafür sein, dass das nützliche Feature «Akku teilen» im Gegensatz zum Pixel 9 und 9 Pro nicht an Bord ist.

Fazit und Preise

Über mehrere Pixel–Generationen hinweg konnte sich Google durch ein sehr gutes Preis–Leistungs–Verhältnis von der Masse abheben. Diese Zeiten sind vorbei, denn mit einem Einstiegspreis von 899 Euro für das Pixel 9 befindet man sich bereits beim kleinsten Gerät in der preislichen Oberklasse. Alle anderen Pixel 9–Geräte, also das 9 Pro (1.099 Euro), das 9 Pro XL (1.199 Euro) sowie das 9 Pro Fold (1.899 Euro) kosten teils deutlich mehr als tausend Euro.

Dafür hält Google an der siebenjährigen Update–Garantie fest und stellt den Nutzerinnen und Nutzern sehr widerstandsfähige Geräte zur Verfügung (die genannten Smarthones sind IP68– bzw. IPX8–zertifiziert, also staub– und wasserdicht). Insofern lohnt sich die Neuanschaffung eines Pixel 9 vor allem für Personen, die ohnehin ein neues Gerät benötigen, das über Jahre hinweg kaum Wünsche offen lassen dürfte.

Von SpotOn vor 2 Stunden