Die Krimireihe «Kommissar Dupin» spielt in der Bretagne, der westlichsten Region Frankreichs. Seit inzwischen zehn Jahren finden die Filmemacher faszinierende Sets rund um die malerischen Hafenstädtchen am rauen Atlantik und in der satten grünen Natur. Auch Hauptdarsteller Pasquale Aleardi (52) ist längst Fan dieses Landstrichs, wie er im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news preisgibt. Dabei verrät er seine persönlichen Must–sees, seinen lustigsten Moment mit der Sprache und sein etwas unappetitliches unvergessliches Erlebnis von den Dreharbeiten zu der beliebten Krimireihe, deren Jubiläumsfolge, «Kommissar Dupin: Bretonischer Ruhm», am 28. März um 20:15 Uhr im Ersten ausgestrahlt wird.
Die Krimis entstehen immer an Originalschauplätzen in der Bretagne. Wie gut kannten Sie diese Region vor zehn Jahren?
Pasquale Aleardi: Erst durch die Dreharbeiten zu den Krimis habe ich die Region richtig kennengelernt und kann sie nur wärmstens weiterempfehlen. Die Wetterumschwünge und das damit einhergehende Licht– und Farben–Spektakel sind faszinierend.
Welche drei touristischen Highlights würden Sie jedem Bretagne–Reisenden empfehlen?
Aleardi: Die Felseninsel Mont–Saint–Michel an der Grenze zwischen der Bretagne und der Normandie – es ist fast schon surreal schön, wenn die stärksten Gezeiten Europas ihre Wirkung entfalten. Ebenso faszinierend ist die Rosa–Granit–Küste (Côte de Granit Rose) nördlich der Stadt Lannion mit ihren prachtvollen farbigen Felsformationen. Und auch der Hafen von Saint–Malo ist ein absolutes Muss. Als «Dupin»–Fan sollte man nach Möglichkeit natürlich auch das Hafenstädtchen Concarneau gesehen haben.
Im Interview mit dem Sender haben Sie gesagt, dass Sie sich vorstellen könnten, in der Bretagne zu leben. Wo genau und warum?
Aleardi: Meine Wahl würde auf jeden Fall auf Concarneau fallen. Die ganze Region hat einfach eine einzigartige Atmosphäre. Hinzu kommt, dass wir da schon sehr oft gedreht haben und mir die Menschen und der ganze Ort ans Herz gewachsen sind.
Welche Begegnung mit Einheimischen vor Ort werden Sie nicht vergessen?
Aleardi: Oh, es gab so viele davon in den letzten zehn Jahren, aber beim letzten Dreh gab es eine Begegnung, die mich gerührt hat. Ein Restaurant–Besitzer in Concarneau ist auf mich zugestürmt und hat sich leidenschaftlich dafür bedankt, dass sich durch die «Dupin»–Filme und –Romane der Umsatz verdoppelt habe, dabei hätte es davor eine Zeit gegeben, wo er kurz davor war, seinen Laden zu schliessen.
Wie gut ist Ihr Französisch inzwischen?
Aleardi: Kurz nach dem Abi konnte ich Französisch fliessend sprechen und schreiben. Dadurch dass ich 1995 von der Schweiz nach Deutschland gezogen bin, habe ich die Sprache jedoch kaum genutzt. Ich schlage mich zwar immer noch gut durch, aber es ist kein Vergleich zu damals.
Und was war ihr lustigstes Erlebnis im Zusammenhang mit der Sprache?
Aleardi: Ich sagte mal mit voller Überzeugung: «Je suis plein d‹excitation d›être ici!» Was ich eigentlich sagen wollte, war: «Ich freue mich und bin aufgeregt, hier zu sein!» Aber anstatt das Wort «excitation» für Aufregung zu verwenden, habe ich versehentlich irgendwie das Wort «excitation» für sexuelle Erregung benutzt (lacht). Im Sinne von «Ich bin voller Erregung, hier zu sein!» oder so ähnlich. Das Gelächter und meine Verwirrung darüber waren gross.
Frankreich ist immer auch eng verknüpft mit der Esskultur. Welches Gericht haben Sie dort lieben gelernt?
Aleardi: Die Bouillabaisse, eine traditionelle Fischsuppe. Sie ist einfach köstlich. Aber so richtig angetan haben es mir gar nicht die herrlichen Meeresfrüchte aller Art, die es da so gibt, sondern die Galettes [herzhafte Variante der Crêpes, Red.] und die Crêpes. Diese liebe ich in allen Formen. Da kann ich nur sehr schwer widerstehen.
Anschlussfrage: Wie halten Sie sich so fit?
Aleardi: In der Regel achte ich auf eine ausgewogene Ernährung und mache ein– bis dreimal pro Woche Krafttraining mit Gewichten im Studio oder trainiere mit Eigengewicht und Sport–Apps. Und je nachdem, welche Rolle als nächstes ansteht, passe ich mehr oder weniger auf.
Zurück zum Jubiläum: Welches Erlebnis von den Dreharbeiten der vergangenen zehn Jahre werden Sie nicht vergessen?
Aleardi: Wir waren mit einem Polizeiboot unterwegs zu den Glénan–Inseln. Es war der erste Drehtag von «Bretonische Brandung» (2014). Auf dem Weg dahin gab es einen typischen Wetterumschwung und plötzlich waren wir von wilden Wellen umgeben, sodass innerhalb kürzester Zeit die Hälfte des Teams und allen voran ich über der Reling hingen. Während des Drehs habe ich mir literweise Cola eingeflösst und Salzstangen gegessen und es so irgendwie geschafft, die Szenen in den Kasten zu bekommen. Auf dem Rückweg war das Wetter wieder gut und hat sich erst verschlechtert, als wir wieder auf See waren – da ging die Kotzerei natürlich wieder von vorne los. Ein definitiv unvergesslicher Drehstart.
In der Jubiläumsfolge «Bretonischer Ruhm» steht eigentlich die Hochzeitsreise des Kommissars an. Wohin ging denn Ihre eigene Hochzeitsreise?
Aleardi: Es ging zu einem wunderschönen Ort in der wunderschönen Schweiz in den wunderschönen grossen Kanton Graubünden.
Die neue «Dupin»–Episode spielt auf einem Weingut. Wie gut kennen Sie sich privat mit Wein aus?
Aleardi: Nicht wirklich gut. Ich trinke äusserst selten Wein. Und wenn dann verdünne ich ihn gerne mit Coca Cola oder Orangesaft, was natürlich ein absolutes No–Go ist (lacht).