Am 9. Dezember feiert einer der beliebtesten deutschen Entertainer einen runden Geburtstag: Hape Kerkeling wird 60 Jahre alt. Die ARD nimmt dieses Jubiläum zum Anlass für einen crossmedialen Thementag rund um den vielseitigen Künstler, der seit über vier Jahrzehnten das deutsche Fernsehpublikum begeistert.
Herzstück des TV–Programms ist die 90–minütige Dokumentation «Hape Kerkeling – Total normal!», die am Abend seines Geburtstags ab 20:15 Uhr ausgestrahlt wird. Der von André Schäfer und Eric Friedler inszenierte Film beleuchtet sowohl das private als auch das berufliche Leben des Entertainers. Von seinen Anfängen im Ruhrgebiet über Amsterdam bis zum Jakobsweg zeichnet die Doku seinen Weg nach und lässt dabei prominente Wegbegleiter wie Günther Jauch (68), Mike Krüger (72) und Judith Rakers (48) zu Wort kommen.
Vom Ruhrpott in die Herzen der Nation
Noch bevor der 1964 als Hans–Peter Wilhelm Kerkeling in Recklinghausen im Ruhrgebiet geborene Künstler mit nur 20 Jahren seine erfolgreiche TV–Karriere startete, wurde er mit dem heute renommierten Kabarettpreis Scharfrichterbeil in Passau ausgezeichnet. «Ich stand kurz vor dem Abitur, war also ziemlich aufgekratzt und war fest entschlossen, eine Bühnenkarriere zu machen. Die ich dann hier in Passau im Scharfrichterhaus tatsächlich dann auch gestartet habe», sagt er dem Sender. Der damals 18–Jährige war der erste Beil–Gewinner überhaupt, nachdem er eine Kassette mit seinen Sketchen an den Bayerischen Rundfunk geschickt hatte. Eigentlich war er abgelehnt worden, doch dann sprang ein Teilnehmer ab. Der Rest ist Geschichte.
1985 erhielt er seine erste wöchentliche Fernsehsendung «Känguru» (Das Erste). Es folgten weitere erfolgreiche Comedy–Formate wie «Total Normal» (1989–1991, Das Erste) oder «Darüber lacht die Welt» (1998–2000, Sat.1). Auch als Moderator grösserer Shows machte sich Kerkeling einen Namen, etwa bei der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest.
2014, also vor genau zehn Jahren hatte sich der Entertainer anlässlich seines 50. Geburtstags gänzlich aus dem Showgeschäft zurückgezogen. 2019 stand er als Schauspieler dann wieder für «Der Boandlkramer und die ewige Liebe» (2021) vor der Kamera. Dazwischen sorgte er mit seiner Autobiografie «Der Junge muss an die frische Luft – Meine Kindheit und ich» (2014) und der Verfilmungen von «Ich bin dann mal weg» (2006) im Jahr 2015 für Aufsehen. 2018 folgte die noch erfolgreichere Buchverfilmung «Der Junge muss an die frische Luft».
Umfangreiches Programm in TV und Radio
Neben der Hauptdokumentation zeigt Das Erste um 21:45 Uhr Caroline Links Verfilmung von Kerkelings Autobiografie «Der Junge muss an die frische Luft». Ein «Best of» seiner Sketche rundet das Programm um 23:55 Uhr ab.
Auch die ARD Mediathek beteiligt sich mit speziellen Inhalten, die bereits ab dem heutigen Donnerstag (5. Dezember) einen Querschnitt durch Kerkelings filmisches Schaffen bieten. Dort sind neben der neuen Dokumentation auch Klassiker wie «Club Las Piranjas» (1995), «Willi und die Windsors» (1996) oder «Kein Pardon» (1993) zu sehen.
Hape Kerkeling betrachtet seine frühen Sendungen übrigens mit viel Wohlwollen: «Ich gucke mir das mit grosser Barmherzigkeit an, was ich da gemacht habe. Manches finde ich dollig, einiges finde ich tatsächlich auch gelungen», sagt er der ARD und fügt hinzu: «Ich sehe da einen jungen Mann, der durchaus Talent hat. Ein bisschen ungeschliffen, aber ganz charmant – und im Rückblick verstehe ich, warum damals mich so viele, als 20–/21–Jährigen irgendwie amüsant und nett fanden.» Damals habe er es nicht verstehen können, heut im Rückblick schon.
Die ARD Audiothek feiert ebenfalls mit und präsentiert eine Podcast–Birthday–Party. Auch die Dritten Programme würdigen das Geburtstagskind: Der NDR zeigt am 6. Dezember die schönsten «NDR Talk Momente mit Hape Kerkeling», während das WDR–Fernsehen am 7. und 8. Dezember «Kein Pardon» und «Samba in Mettmann» (2004) ausstrahlt.
Mit diesem umfangreichen Programm würdigt die ARD einen der vielseitigsten deutschen Entertainer, der seit über vier Jahrzehnten das Fernsehpublikum begeistert – und dabei stets seinem Motto treu geblieben ist: «Total normal».
Hape Kerkeling: «60 ist kein Beinbruch, 30 war schlimm»
Seinen runden Geburtstag nimmt Hape Kerkeling generell recht gelassen. «Man muss den Tatsachen einfach ins Gesicht sehen. Es ist halb so wild wie ich dachte – und doppelt so schön, wie ich es für möglich gehalten hätte. 60 ist jetzt kein Beinbruch. Ich fand 30 einen ziemlichen Beinbruch – das Ende der Jugend, kein Twen mehr. Das fand ich schlimm. Aber 60 finde ich super, ich freue mich jetzt darauf», sagt er.
Seinem Ehrentag blickt der Jubilar mit einer Mischung aus Vorfreude und Demut entgegen: «Ich denke, dass mein Mann und ich den Thementag voll und ganz geniessen werden und ganz anschauen. Ich bin gespannt, was die ARD auswählt. Aber grundsätzlich ist das so eine unglaubliche Ehre, die meinem künstlerischen Schaffen da zuteilwird, dass es mich eigentlich sprachlos zurücklässt», freut er sich. Dass eine Doku gemacht werde, sei das eine, «aber dass die ARD freundlicherweise daraus einen ganzen Thementag strickt... ich bin sehr beeindruckt und sehr dankbar dafür. Sehr dankbar», sagt Hape Kerkeling.