Hartmut Becker ist tot. Der Schauspieler starb bereits am 22. Januar 2022 an den Folgen einer Krebserkrankung in seiner Heimatstadt Berlin. Das berichten übereinstimmend Medien unter Berufung auf seine Agentur. Hartmut Becker glänzte nicht nur im deutschen Fernsehen, sondern auch in international beachteten Filmen und auf der Bühne.
Hartmut Becker gehörte zu den meistbeschäftigten deutschen Schauspielern überhaupt. Er spielte in vielen Klassikern von «Derrick» über den «Tatort» bis hin zur «Lindenstrasse» oder «Das Traumschiff». In der langlebigen Krimi-Reihe «SOKO München» übernahm der Berliner ab 1978 in mehreren Folgen die Rolle des Oberkommissars Rechlin.
Aber Hartmut Becker war mehr als nur ein TV-Routinier. Der Darsteller, der vor seiner Schauspielausbildung Theaterwissenschaft, Germanistik und Philosophie an der FU Berlin studierte, spielte in München und Wien in tragenden Rollen Theater, ehe er zu Bühnen in seiner Heimatstadt wechselte.
Von 2007 bis 2012 sass Becker im Vorstand der Deutschen Filmakademie.
Erster Kinofilm löst Skandal auf Berlinale aus
Sein Kinodebüt war 1970 gleich ein international beachteter Skandal. Hartmut Becker trat in Michael Verhoevens (83) experimentellem Kriegsdrama «o.k.» auf, das die Vergewaltigung einer Frau durch US-Soldaten im Vietnamkrieg zeigte. Die Jury unter Führung des US-Regisseurs George Stevens protestierte.
Becker spielte auch in internationalen Filmen, zum Beispiel 1976 in «Die Brücke von Arnheim».
Claudia Roth würdigt den «wunderbaren Schauspieler» Becker
Die Kulturstaatsministerin Claudia Roth (66, Die Grünen) würdigte Becker in einem Statement nicht nur als «wunderbaren Schauspieler», sondern auch als «klugen Kopf». Der Verstorbene habe «uns aber auch ein Bild davon gegeben, wie hart und fordernd der Schauspielberuf ist - abseits von Glamour und rotem Teppich», so Roth. «Für sein Schaffen als Künstler, aber ganz besonders für die gemeinsame Zeit auf diesem Planeten, danke ich ihm.»