Wie geht es dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (69)? Nachdem bereits am Dienstag der Politiker ein TV-Interview wegen gesundheitlicher Probleme absagen musste, überschlugen sich in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag die Ereignisse. Zunächst meldete der US-Ableger des chinesischen Staatsfernsehen CGTN America, dass der Politiker sich in einem kritischen Zustand befinde. Er habe einen Herzinfarkt erlitten und befinde sich im Krankenhaus. Seine Familie sei angehalten worden, in die Klinik zu kommen.
Die türkische Regierung dementierte jedoch umgehend die Meldung. Per Twitter kam vom «Zentrum für Desinformationsbekämpfung», dass die Meldung nicht der Wahrheit entspreche. Wörtlich heisst es dort: «Die Behauptungen aus den sozialen Medien, dass Präsident Erdogan einen Herzinfarkt erlitten habe und in eine Klinik eingeliefert wurde, sind nicht wahr.» Der Präsident werde bereits am Donnerstag per Videokonferenz aus seinem Büro bei der Eröffnung eines neuen Atomkraftwerkes mit dabei sein.
Unterschiedliche Angaben: Erkältet oder Magenprobleme?
Auch der Sprecher von Erdogan, Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun (46), teilte via Twitter mit, dass Erdogan keinen Herzinfarkt erlitten habe. «Wir weisen solche unbegründeten Behauptungen bezüglich der Gesundheit des Präsidenten kategorisch zurück.» Auch Vizepräsident Fuat Oktay (59) sagte laut türkischen Medienberichten, dass er in Kontakt mit Erdogan stehe und dieser sich lediglich «etwas erkältet» habe.
Mittlerweile hat auch der chinesische Sender den entsprechenden Tweet über den angeblichen Herzinfarkt wieder gelöscht. Erdogan selbst gab vor der Meldung des angeblichen Herzinfarktes bekannt, dass er auf Anraten seiner Ärzte sich zu Hause ausruhen werde. In dem abgebrochenen TV-Interview ist die Kamera gerade auf einen Journalisten gerichtet, während im Hintergrund Würgegeräusche zu vernehmen sind. Der Moderator bricht daraufhin das Interview ab und kündigt eine Werbepause an. Wenig später erscheint Erdogan wieder, spricht von Magenproblemen und entschuldigt sich.