Sänger Jacob Hoggard (38), der kurz nach der Jahrtausendwende grosse Erfolge mit seiner Poprock-Band Hedley feiern konnte, ist von einem Gericht in Toronto, Kanada, zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt worden. Das Gericht hatte den Musiker bereits im Juni dieses Jahres für schuldig befunden, einer Frau im Jahr 2016 in seinem Hotelzimmer sexuelle Gewalt zugefügt zu haben. 14 Jahre Haft seien laut «The Hollywood Reporter» als Strafmass möglich gewesen. Die Staatsanwaltschaft hatte zwischen sechs und sieben Jahren, Hoggards Anwälte maximal drei bis vier Jahre gefordert.
Es sei laut des Berichts vonseiten Hoggards bereits Berufung gegen das Urteil eingelegt worden. Neben der Haftstrafe habe das Opfer in einer weiteren Klage noch die Zahlung von umgerechnet rund zwei Millionen US-Dollar gefordert, heisst es weiter. Weitere angebliche Übergriffe des Musikers gegen eine andere Frau, die ebenfalls Vorwürfe erhoben hatte, flossen demnach nicht ins Urteil des Gerichts mit ein. Hoggard hatte in beiden Angelegenheiten auf nicht schuldig plädiert. Kurz vor der Urteilsverkündung war zudem bekannt geworden, dass sich der Musiker zu einem späteren Zeitpunkt noch in einem dritten Fall der sexuellen Gewalt vor Gericht wird verantworten müssen.
Vorwürfe auch gegen andere Bandmitglieder
Hedley hatten im Jahr 2018 eine Schaffenspause auf unbestimmte Zeit angekündigt, nachdem Anschuldigungen lautgeworden waren, dass einige Bandmitglieder junge weibliche Fans, manche davon angeblich minderjährig, sexuell genötigt hätten. Die Band hatte die Vorwürfe daraufhin als haltlos bezeichnet, sich dennoch aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Kurz darauf beendete das Management die Zusammenarbeit, ehe Jacob Hoggard gesondert von einer Frau des sexuellen Übergriffs bezichtigt wurde. Eben jener Vorwurf wurde nun mit der fünfjährigen Haftstrafe geahndet.
Vor allem in ihrer kanadischen Heimat konnte die Band zwischen 2005 und 2017 grosse Erfolge feiern. Von den sieben Studioalben konnten die ersten fünf allesamt Platin einfahren, das Debüt «Hedley» und Platte Nummer drei, «The Show Must Go», sogar Doppelplatin.