Nachdem Til Schweiger (59) kürzlich im «Stern» Stellung zu den Vorwürfen bezogen hat, die im Rahmen des Drehs des Films «Manta Manta – Zwoter Teil» aufgekommen waren, meldet sich dort nun auch Heiner Lauterbach (70) zu Wort. Er kritisiert, wie über seinen Schauspielkollegen und Freund berichtet werde – und dass auch die guten Seiten eines Menschen betrachtet werden müssten.
Lauterbach bezeichnet seinen Kollegen, mit dem er unter anderem zusammen an «Zweiohrküken» und «Lieber Kurt» gearbeitet hat, als einen seiner besten Freunde. Er habe mit ihm auch abgesprochen, ob ein Interview mit dem Magazin okay sei: «Ich dachte, es kann nicht schaden, wenn auch mal jemand mit den Medien spricht, der ihn mag.»
Lauterbach bezeichnet Schweiger als fürsorglich
«Sie stellen ihn ausschliesslich negativ dar. Um einen Menschen zu beurteilen, letztlich auch zu urteilen, dürfen Sie seine guten Seiten aber nicht ausblenden», sagt Lauterbach weiter und fragt, warum nicht «über all das Gute, das er tut», berichtet werde. Schweiger sei ihm zufolge «als Chef grosszügig wie kaum jemand in der Branche». Der Schauspieler und Regisseur sei «seinen Mitarbeitern gegenüber fürsorglich und empathisch». Wenn er mit Schweiger zusammengearbeitet habe, sei jener «immer nett, extrem engagiert und konzentriert» gewesen.
Schweiger waren im Frühjahr in einem Bericht des «Spiegel» Macht– und Alkoholmissbrauch am Set des Films «Manta Manta – Zwoter Teil» vorgeworfen worden. Auf die Frage, ob er ein «Tyrann» sei, antwortete er kürzlich im «Stern»: «Der Vorwurf hat mich schwer getroffen. Niemand braucht vor mir Angst zu haben. Ich bin ein freundlicher Mensch.»
Selbstherrlichkeit und Gerechtigkeit
«Wir alle vergreifen uns doch mal im Tonfall, oder nicht?», fragt Lauterbach nun. Schweiger habe sich jedoch stets entschuldigt, wenn das der Fall gewesen sei: «Zumindest, wenn es etwas zu entschuldigen gab.» Erfolg mache Lauterbach zufolge «ein bisschen selbstherrlich, verblendet ein wenig die eigene Sichtweise. Man muss sich immer wieder neu justieren. Das wissen Til und ich aber und tun das auch. Wir sind beide Gerechtigkeitsfanatiker.»
«Ich bin ein Mensch, der Fehler macht. Ich bin nicht perfekt. Es gibt Situationen, da flippe ich mal aus, da bin ich ungeduldig. Aber ich entschuldige mich auch dafür», erklärte auch Schweiger kürzlich. Er habe in einer Therapie gelernt, dass er nicht mehr die Kontrolle verlieren dürfe: «Ich werde bald 60. Ich will jetzt keine Zeit mehr verlieren, ich will ein besserer Mensch werden.»
Ein vom verantwortlichen Filmstudio Constantin Film in Auftrag gegebenes, externes Gutachten hatte kürzlich laut übereinstimmender Medienberichte ein gemischtes Bild über das angebliche «Klima der Angst» am Set gezeichnet. So habe ein grosser Teil der Befragten zwar angegeben, dass die Stimmung am Filmset zwischen «sehr gut» und «okay» lag, eine «nicht unerhebliche Zahl» habe das Arbeitsklima jedoch auch als «schlecht» oder «eher mässig» bewertet.