Die Sorge um Schauspieler Heinz Hoenig (72) hält weiter an. Im Interview mit der «Bild»–Zeitung hat seine Ehefrau Annika Kärsten–Hoenig (39) nun über die genauen Details zu der lebensrettenden Herz–OP gesprochen, auf die der «Das Boot»–Star derzeit im Krankenhaus wartet.
Entzündung im Körper
Beim kritischen Zustand von Hoenig, der in einer Berliner Klinik im künstlichen Koma liegt, sei das Problem, dass es nicht direkt das Herz, sondern die komplette Aorta betreffe, erklärt seine Ehefrau. «Die Sache ist ziemlich kompliziert, selbst für mich, und ich bin von Beruf Krankenschwester. Heinz hat eine Entzündung im Körper, die sich auf die komplette Aorta ausgebreitet hat.» Der Schauspieler habe sich 2012 einer Herz–OP unterzogen, in der er einen Stent gesetzt bekommen habe. Durch die bakterielle Entzündung sei dieser beschädigt, «Blut und Flüssigkeit sind aus dem Stent ausgetreten», erläutert Annika Kärsten–Hoenig. «Notdürftig wurde vor zwei Tagen erst mal ein neuer Stent gesetzt. Doch das hält nicht auf Dauer. Seine komplette Aorta muss ausgewechselt werden. Das ist natürlich mit einem hohen Risiko verbunden.» Eine solche OP könne «zwischen acht und zehn Stunden» dauern und sei lebensgefährlich.
Eigentlich sei Heinz Hoenig wegen einer Magen–Darm–Infektion im Harz in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Nach der Entlassung kam er wegen Schmerzen im Bauch zurück in die Klinik. Dort wurde das Problem mit der Aorta erkannt. Während nach einer Lösung gesucht wurde, musste der Schauspieler ins künstliche Koma versetzt werden. «Auf der Intensivstation haben sie mir dann erklärt, dass mein Mann ohne diese Operation eine Überlebenschance von nur einem Prozent hat», sagt Kärsten–Hoenig.
Wann kann die OP stattfinden?
Für die OP sei alles in die Wege geleitet, doch bislang ist weiter unklar, wann der Eingriff, der eigentlich für den vergangenen Freitag (3. Mai) vorgesehen war, nachgeholt werden kann. «Das können die Ärzte im Moment nicht genau sagen, das hängt von seiner körperlichen Verfassung ab», sagt Hoenigs Ehefrau. «Ob er stabil genug ist und seine Werte stimmen. Diese schwanken von Tag zu Tag. Es ist alles gerade wie eine Achterbahnfahrt.»
Sie sei den Ärzten und den Pflegern in der Klinik sehr dankbar, die alles in ihrer Macht Stehende für ihren Mann tun. «Ich komme selbst aus der Branche und habe schon ganz andere Dinge erlebt. Doch hier habe ich zum ersten Mal das Gefühl, es wird wirklich alles für ihn getan, unabhängig von seiner Versicherten–Situation.»
Zu den Berichten, dass der Schauspieler nicht krankenversichert sei, erklärt seine Frau: «Sicher hat der Heinz in seiner grossartigen Karriere viel Geld verdient. Doch von diesen Gagen muss ein Künstler ja alles finanzieren, auch die Versicherungen. Doch wenn die Aufträge ausbleiben und irgendwann die Versicherung monatlich mehr kostet als die kleine Rente, die der Heinz bekommt?» Irgendwann habe er die monatlichen Beiträge nicht mehr bezahlen können und sei aus der Versicherung geflogen. Ein erneuter Mitgliedsantrag für eine Krankenversicherung habe sie bereits gestellt, dieser liege jedoch «nun in der Schwebe», sagt Annika Kärsten–Hoenig. Auf die Frage hin, ob sich die OP–Kosten auf 100.000 Euro belaufen würden, antwortet die 39–Jährige: «Ja, wenn es reicht. Eher mehr.»
«Heinz kämpft ums Überleben», erklärt seine Ehefrau. «Wortwörtlich. Ich weiss, dass mein Heinzi unwahrscheinlich stark ist. Doch jetzt führt er den Kampf seines Lebens. Vor allem für unsere kleinen Söhne. Aber auch für mich und für seine grossen Kinder.» Heinz Hoenig, der zwei Kinder aus erster Ehe hat, und seine Frau Annika Kärsten–Hoenig haben zwei gemeinsame Söhne. Das Paar ist seit 2019 verheiratet.