In Deutschland gehören zu Ostern bunte Eier, Schokolade und ein Kuchen in Form eines Lamms. In anderen Ländern gibt es hingegen ganz andere Traditionen, um den Tod und die Auferstehung von Jesus Christus zu feiern. Von Figuren aus Pappmasche über Hexen bis hin zu Maskierungen: Diese Gebräuche gibt es.
Das wird an Ostern gefeiert
Die sogenannte Karwoche begann dieses Jahr am 2. April mit dem Palmsonntag. Innerhalb der Woche gibt es mehrere Festtage: den Palmsonntag, den Gründonnerstag und den Karfreitag. Der Ostersonntag ist der Höhepunkt und fällt dieses Jahr auf den 9. April. An diesem Tag feiern die Christen die Auferstehung Jesus Christus von den Toten. Deshalb ist Ostern auch der höchste Feiertag im Christentum. Auch der Ostermontag ist in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag. Hierzulande ist der Brauch entstanden, dass der Osterhase gefärbte Eier und Süssigkeiten für die Kinder versteckt. In manchen Regionen werden zudem im Ostergottesdienst Speisen gesegnet - unter anderem Brot, Schinken, Eier und ein gebackenes Osterlamm landen traditionell im Korb.
Unheimlicher Brauch in Spanien
Auch in Spanien wird Ostern gross gefeiert. Die Karwoche, Semana Santa genannt, wird mit Prozessionen gefeiert. Dabei ziehen die Teilnehmer vermummt und zu Hunderten durch die Strassen. Das Büssergewand besteht aus einer langen Kutte, eine Kapuze verdeckt das Gesicht. Am Palmsonntag werden vielerorts Palmwedel gesegnet, die von den Kindern gebastelt werden.
Am Karfreitag findet die Hauptprozession statt, die an den Kreuzweg von Jesus Christus erinnern soll. Der Ostersonntag ist wie in Deutschland der Höhepunkt der Feiertage - die Familie kommt zusammen und zelebriert die Auferstehung Jesu. Allerdings verbrennen die Menschen in manchen Regionen auch eine Strohpuppe, in Erinnerung an den Verräter Judas. In Spanien gibt es auch keinen Osterhasen oder bunte Ostereier, dafür gibt es andere Süssigkeiten - wie etwa das Gebäck «Mona de Pascua».
Die Hexen in Finnland
In Finnland gibt es Bräuche, die eher an Halloween erinnern als an Ostern. So verkleiden sich kleine Kinder als Hexen und ziehen von Tür zu Tür. In bunten Klamotten und mit aufgemalten Sommersprossen verlangen die Kinder Schokolade und sagen einen traditionellen Spruch auf. Mit dabei haben sie einen Weidenzweig, der mit Federn und Bändchen dekoriert ist.
Diese Tradition geht darauf zurück, dass in Finnland lange der Glaube verbreitet war, dass zwischen Karfreitag und Ostermontag Hexen durchs Land ziehen und Unheil mit sich bringen. Deshalb zündete man auch Osterfeuer an, bis heute, um die Hexen zu vertreiben. Eine typische Speise zu Ostern ist «Mämmi». Dabei handelt es sich um einen braunen Brei, der aus Wasser, Malz und Roggenmehl angerührt wird.
Puppen in Mexiko
In Mexiko gibt es keine bunten Ostereier, dafür wird zwei Wochen lang gefeiert. Bunte Prozessionen finden im ganzen Land statt, diese sollen den Leidensweg von Jesus Christus darstellen. Auch stehen einige Gottesdienste auf dem Plan - am Gründonnerstag ist es üblich, sieben Kirchen zu besuchen. Am Karfreitag finden im ganzen Land Passionsspiele statt, in der Hauptstadt Mexiko-City können Besucher die grösste Osterprozession bestaunen.
Während der Feierlichkeiten sind die Strassen in vielen Ortschaften mit bunten Girlanden geschmückt. Die traditionellen Piñatas, Figuren aus Pappmaschee, werden aufgehängt. Diese sind meist mit Süssigkeiten gefüllt. Kinder bekommen die Augen verbunden und einen Stock in die Hand - sie müssen die Figuren treffen, um an die Leckereien zu kommen. Ein traditionelles Gericht während Ostern ist «Capirotada», es handelt sich um einen Brotauflauf mit getrockneten Früchten und Nüssen.