Zum zweiten Mal muss sich der ehemalige Hollywood-Produzent Harvey Weinstein (70) wegen Vorwürfen sexueller Übergriffe vor Gericht verantworten. Verhandelt wird sein Fall in Los Angeles. Es geht um elf Anklagepunkte wegen mutmasslicher sexueller Übergriffe gegen fünf Frauen zwischen 2004 und 2013. Die Anschuldigungen umfassen dabei unter anderem Vergewaltigung und sexuelle Nötigung.
Die Juryauswahl, die erste Phase des Prozesses, beginnt am Montag vor dem Obersten Gericht von Los Angeles. Der Prozess wird voraussichtlich mehrere Wochen dauern. Bei einer Verurteilung in Los Angeles drohen Weinstein bis zu 140 Jahre Haft.
Weinstein seit Jahren hinter Gittern
Weinstein sitzt bereits seit Februar 2020 eine Haftstrafe ab. Eine New Yorker Jury befand ihn damals in mehreren Punkten für schuldig. Ein Richter verurteilte ihn zu 23 Jahren Gefängnis. Der Filmproduzent beteuert seine Unschuld. Er versuchte kürzlich vergeblich, seine Verurteilung in New York aufzuheben. Das höchste Gericht des Bundesstaates stimmte jedoch zu, Weinstein die Möglichkeit zu geben, gegen die Verurteilung Berufung einzulegen.
Vor fünf Jahren hatten Berichte in der «New York Times» und dem «New Yorker» über die Vorwürfe gegen den Produzenten dazu beigetragen, die #MeToo-Bewegung auszulösen. Innerhalb weniger Wochen nach den ersten Enthüllungen hatten sich fast 90 Frauen gemeldet und Weinstein unangemessenes Verhalten und sexuelle Gewalt vorgeworfen.