Prinz William startet eine neue Initiative gegen Obdachlosigkeit. Laut Medienberichten nimmt der britische Thronfolger dafür drei Millionen britische Pfund (etwa 3,5 Mio. Euro) in die Hand. Ziel der Kampagne ist es, Phasen der Wohnungslosigkeit «selten, kurzfristig und nicht wiederkehrend» zu machen. Die Aktion ist auf fünf Jahre angelegt.
«Jeder sollte ein sicheres und geschütztes Zuhause haben und mit Würde behandelt werden», wird William zitiert. Für den Prince of Wales ist Obdachlosigkeit etwas, was es in einer «modernen und fortschrittlichen Gesellschaft» nicht geben sollte. Dennoch leben in Grossbritannien laut BBC viele Menschen ohne festen Wohnsitz.
William tritt in die Fussspuren von Prinzessin Diana
Prinz Williams Wohltätigkeitsorganisation will an sechs Standorten mit lokalen Initiativen zusammenarbeiten, um Wohnungsbauprojekte und Hilfsdienste auf den Weg zu bringen. Die sechs Standorte wird William im Rahmen einer Tour durch das Land der Öffentlichkeit vorstellen.
Für Prinz William ist der Kampf gegen Wohnungslosigkeit eine Herzensangelegenheit. Schon länger engagiert er sich in diesem Feld. So verkaufte er in London Obdachlosenzeitungen und teilte in dem Hilfszentrum The Passage Essen aus. Gemeinsam mit seiner Mutter Prinzessin Diana (1961-1997) hatte der junge William die Einrichtung bereits 1993 besucht. Auch für Lady Di hatte der Einsatz für obdachlose Menschen eine hohe Priorität.
Vorwurf der Heuchelei gegen Prinz William
An dem Engagement des Prinzen gibt es aber auch Kritik. «Das Letzte, was wir brauchen, ist, dass William in dieser Angelegenheit aktiv wird, ein Mann, der drei grosse Häuser und ein riesiges Anwesen besitzt, das ihm vom Staat geschenkt wurde», sagte Graham Smith von der antimonarchischen Gruppe Republic zur «BBC».
Ein Sprecher des Kensington Palasts nimmt William gegen den Vorwurf der Heuchelei in Schutz. «Hier geht es nicht um einen PR-Gag. Es geht um den Versuch, die Art und Weise zu ändern, wie wir als Gesellschaft über Obdachlosigkeit denken», sagte er.
Auch Matt Downie, Chef der Wohltätigkeitsorganisation Crisis springt ihm bei. «Menschen, die von Obdachlosigkeit betroffen sind, können riechen, wenn jemand nicht authentisch ist», sagte er der BBC. «Ich erkenne sehr wohl den Unterschied zwischen Menschen, die sich zu PR-Zwecken an diesem Thema beteiligen wollen, und Menschen, denen es wirklich darum geht, ein gesellschaftliches Unrecht zu beseitigen.»