Der britische Star-Moderator und Autor Jeremy Clarkson (62) hat womöglich den Bogen überspannt. In seiner Kolumne in der britischen Boulevardzeitung «The Sun» beschimpfte er vor einigen Wochen Herzogin Meghan (41) in teils üblen und unflätigen Worten. Unter anderem behauptete er, sie würde Prinz Harry (38) kontrollieren. Er träume von dem Tag, «an dem sie nackt durch die Strassen jeder Stadt in Grossbritannien schreiten muss, während die Menge ‹Schande› skandiert und sie mit Exkrementen bewirft», so Clarkson. «Jeder in meinem Alter denkt genau so wie ich», vermutet Clarkson.
Dieser Kommentar, der als Reaktion auf die Netflix-Dokumentarserie «Harry & Meghan» gedacht war, könnte nun Konsequenzen für den ehemaligen «Top Gear»-Moderator nach sich ziehen. Wie britische Medien übereinstimmend berichten, hat die britische Presseaufsichtsbehörde eine offizielle Untersuchung eingeleitet, nachdem mehr als 25.000 Beschwerden aufgrund der Tirade von Clarkson eingingen. «The Sun» hatte daraufhin den Beitrag durch eine Entschuldigung von Jeremy Clarkson ersetzt und auch selbst bei Meghan und Prinz Harry um Verzeihung gebeten.
Diese Entschuldigung sei laut britischen Medien jedoch nicht angenommen worden: «Die Tatsache, dass ‹The Sun› die Herzogin von Sussex nicht kontaktiert hat, um sich zu entschuldigen, zeigt ihre Absicht. Dies ist nichts ausser einem PR-Stunt», so der Sprecher des royalen Paares laut «The Guardian». Die Öffentlichkeit «verdiene zwar absolut das Bedauern des Blattes für die gefährlichen Kommentare, doch wären wir nicht in dieser Situation, wenn ‹The Sun› nicht fortwährend Hass, Gewalt und Frauenfeindlichkeit ausschlachten würde und davon profitieren würde».
Emily Clarkson, Tochter von Jeremy Clarkson, positioniert sich gegen seinen Vater
Auch die Tochter von Clarkson, die bekannte Podcasterin Emily Clarkson (28), stellte sich in einer ihrer Folgen klar gegen ihren Vater: «Meine Ansichten sind und waren immer klar, wenn es um Frauenfeindlichkeit, Mobbing oder die generelle Behandlung von Frauen in den Medien geht. Ich möchte ganz klar sagen, dass ich gegen alles bin, was mein Vater über Meghan Markle geschrieben hat.»
Clarkson schiebt Entschuldigung nach
Mitte Januar veröffentlichte Clarkson ein sechsseitiges Statement zu der Angelegenheit auf seinem Instagram-Account. Darin gibt er an, «dass es ihm wahrhaftig leidtut». Ihm sei erst nach der Veröffentlichung und dem darauffolgenden Sturm der Entrüstung klar geworden, dass sein Beitrag so klang, als rufe er zur Gewalt gegen Meghan auf. «Ich bin kein Sexist und ich verabscheue Gewalt gegen Frauen. Und dennoch schien ich genau das zu befürworten.»
Am Weihnachtsmorgen habe er sich auch noch einmal direkt per E-Mail bei Harry und Meghan entschuldigt, schreibt Clarkson weiter. Seine Wortwahl sei «erbärmlich» gewesen und es tue ihm «zutiefst leid», habe demnach in seiner Mail gestanden. Ob die beiden seine Entschuldigung angenommen haben, geht nicht aus seinem Text hervor.
Aus bei Amazon?
Auch Amazon soll bereits Konsequenzen gezogen haben. Laut eines «Variety»-Berichts soll der Vertrag mit dem Moderator nicht verlängert werden. Seine Shows «The Grand Tour» und «Clarkson‹s Farm» werden demnach noch abgedreht, aber dann sei Schluss. Am heutigen Freitag startet die neue Staffel der britischen Serie «Clarkson›s Farm».
Neben seinem Engagement für Amazon fungiert Clarkson seit 2018 als Moderator der englischen Ausgabe von «Wer wird Millionär?». Bereits kurz nach dem Eklat hiess es jedoch laut «The Guardian», dass Clarkson bis auf Weiteres der Showmaster des Formats bleiben dürfe.