So knapp vor dem Finale in Berlin ist der Traum vom nächsten EM–Titel nach 1996 geplatzt. Für Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) und sein Team endet die Europameisterschaft im Viertelfinale nach einer dramatischen Verlängerung mit einer 1:2 Niederlage gegen Titelfavorit Spanien.
Im Interview mit der ARD kämpft Nagelsmann in der «Sportschau» mit den Tränen, als er zurückblickt: «Es ist eine Zeit vorbei, die besonders war, in der die Jungs viel gegeben haben und die wir heute unverdient verloren haben.» Der Bundestrainer findet: «Wir haben in der zweiten Halbzeit gut reagiert, haben ein bisschen was korrigiert, weil wir nicht alle bei 100 Prozent waren in der ersten Halbzeit. Spanien hatte zwei ordentliche Chancen in der zweiten Halbzeit, wir aber fünf, sechs. Auch in der Verlängerung waren wir dem siebten Treffer deutlich näher. »
Das letzte Heim–Turnier für Nagelsmann
Am Ende war die deutsche Nationalmannschaft nicht «zwingend viel besser, aber einen Tick klarer im letzten Drittel, was die Abschlusssituation angeht», urteilt der ehemalige Profifussballer. Die Mannschaft habe viel «investiert» und Nagelsmann musste in den letzten sechs Wochen nicht einmal intervenieren, weil die Mannschaft «abdriftet oder unmotiviert» gewesen sei. «Es tut weh, weil es jetzt zwei Jahre dauern wird, bis wir es besser machen können. Und ein Heim–Turnier wird wahrscheinlich in meiner Karriere nicht mehr kommen.»
Positiv bewertet der Nationalelf–Trainer die «tolle Symbiose mit den Menschen im Land, mit den Fans»: «Das nehmen wir mit.» Er und sein Trainerteam hätten nun die Aufgabe, sich um den Kader der UEFA Nations League Gedanken zu machen. Das Eröffnungsspiel findet statt am 5. September 2024.
Thomas Müller bricht zusammen
Auch bei Thomas Müller (34) flossen nach dem EM–Aus Tränen. Was wird aus dem Bayern–Profi, dessen Vertrag beim FC Bayern im Juni 2025 endet? Sein Gefühlsausbruch deutet darauf hin, dass die 1:2–Niederlage sein letztes DFB–Spiel in der Nationalmannschaft sein könnte.